Erstmalige urkundliche Erwähnung findet das Geschlechte mit Heinrich (I.) von der Neersen, der 1250 als Henricus de Nersa in einer Urkunde der Gladbacher Abtei genannt wird. 1263 wird er urkundlich als Vogt von Neersen (vait van der Nersin) genannt.
Alle Stammhalter des Geschlechtes führten den Leitnamen Heinrich, was ihre Unterscheidung in alten Urkunden erschwert. Sie trugen den erblichen Titel eines Vogtes (latinisiert auch Advocatus).
Mit Heinrich (VI.), Erbvogt von der Neersen, starb das Geschlecht um 1487 im Mannesstamm aus. Die Burg Neersen und die dazugehörigen Vogteien erbte dessen Schwager Thonis von Palant, der seine Schwester Agnes von der Neersen († vor 1488) geheiratet hatte. Deren einzige Tochter Agnes von Palant († 1524) brachte das Erbe schließlich 1502 durch Ehe an Ambrosius von Viermund, der mit ihr eine Neersener Linie des Hauses Viermund begründete.
Heinrich IV.der alte, 1370–1414 Vogt von Neersen, ⚭ I) um 1372 Adelheid von Holzbüttgen, ⚭ II) 1397 Agnes von Homoir (Hoemen)
I) Heinrich V.der junge († vor 1439), 1402 Burgherr von Holzbüttgen, 1414–1438 Vogt von Neersen, ⚭ I) 1398 Johanna von Hochsteden († vor 1419), ⚭ II) 1419 Jutta von Hüls
I) Heinrich VI. († spätestens 1487), 1438–1487 Vogt von Neersen, ⚭ I) Wilhelmine von Wachtendonk, ⚭ II) Eva Grüters
I) Katharina, ⚭ Lutter von Stammheim zu Berg († 1514)
II) 3 Töchter
I) Johann (1422 belegt, † vor 1468), Amtmann von Kempen, 1456 Pfandherr von Oedt
II) Agnes († vor 1488), ⚭ um 1476 Thonis von Palant, 1487 Vogt von Neersen
Johann Peter Lentzen, Franz Verres: Geschichte der Herrlichkeit Neersen und Anrath. Mit besonderer Berücksichtigung des alten Pfarrbezirks Anrath mit den Dörfern und Ortschaften Neersen, Schiefbahn, Kehn und Clörath sowie des Schlosses und der Herren von Neersen. Lentzen, Fischeln 1883, S. 265 ff. (Digitalisierte Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf)
Anton Fahne: Geschichte der kölnischen, jülichschen und bergischen Geschlechter in Stammtafeln, Wappen, Siegeln und Urkunden, Band 1, Köln 1848, S. 301.