28. Oktober: Nach dem Scheitern des aragonesischen Kreuzzuges seines Cousins König Philipp III. von Frankreich und der darauf folgenden Friedensinitiative Philipps des Schönen verzichtet Karl von Anjou im Vertrag von Canfranc auf die Krone des Königreichs Neapel. Er wird unter Vermittlung König Edwards I. von England unter der Auflage aus der katalanischen Haft freigelassen, 30.000 Mark zu zahlen und in Gefangenschaft zurückzukehren, wenn die Bedingungen – Aussöhnung Aragons mit Frankreich und dem Papst – nicht innerhalb von drei Jahren erfüllt würden. Er lässt dabei drei seiner Söhne und sechzig provenzalische Adlige als Geiseln zurück. Auch muss er seinen Vetter Karl von Valois dazu bringen gegen 20.000 Pfund Silber auf die Krone Aragón zu verzichten.
Lucia, Schwester und Erbin des im Vorjahr gestorbenen Bohemund IV., kommt nach Tripolis, um die Regierung in der Grafschaft Tripolis zu übernehmen. Von der dortigen Kommune wird sie abgelehnt, weil sie mit Narjot de Toucy, einem ehemaligen Admiral Karls von Anjou verheiratet ist. Die Kommune von Tripolis sucht um Hilfe bei der Republik Genua nach. Als diese jedoch versucht, aus Tripolis eine genuesische Kolonie zu machen, erkennt die Kommune schließlich Lucia an. Diese vergibt nach einem Bündnis mit Genua allerdings auch Privilegien an Genuesen, was den Unmut der Konkurrenten Venedig und Pisa hervorruft.
16. Juni: Das schwedische Bergbauunternehmen Stora Kopparbergs bergslag in Falun wird erstmals urkundlich erwähnt. Daraus entwickelt sich die älteste heute noch existierende Aktiengesellschaft Stora Enso.
In Wien entsteht die St.-Nikolai-Bruderschaft, eine erste Zunft von Spielleuten, mit musikalischer Ausbildung und sozialer Fürsorge.
22. Februar: Girolamo Masci wird nach fast einjähriger Sedisvakanz als erster Franziskaner zum Papst gewählt und nimmt den Namen Nikolaus IV. an. Die lange Dauer bis zur Wahl nach dem Tod von Honorius IV. kam nicht nur durch die Uneinigkeit des Kardinalskollegiums zustande, sondern vielmehr durch die in Rom grassierende Malaria, die einige der Kardinäle das Leben kostete und eine zeitweilige Unterbrechung des Konklaves erzwang.
15. Februar: Heinrich III., Markgraf von Meißen, Markgraf der Lausitz, Landgraf von Thüringen und Pfalzgraf von Sachsen aus dem Hause Wettin (* um 1215)
30. September: Leszek II., Herzog von Sieradz, Herzog von Łęczyca, Herzog von Kujawien in Inowrocław, Herzog von Kleinpolen in Sandomierz und Krakau und dadurch Seniorherzog von Polen (* 1241)
5. November: Jean I. d’Harcourt, französischer Kreuzfahrer, Vizegraf von Saint-Sauveur-le-Vicomte, Herr von Harcourt und Elbeuf (* um 1198)
24. April 1288 oder 1299: Gertrud von Babenberg, Herzogin von Mödling, Titularherzogin von Österreich und der Steiermark, Markgräfin von Mähren und Baden (* 1226)