25. Februar: Mit der BulleRegnans in Excelsis exkommuniziert Papst Pius V. Königin Elisabeth I. von England und spricht ihr das Recht auf den englischen Thron ab. Alle Adligen, Untertanen und Bediensteten, die einen Eid auf die Königin abgelegt haben, entbindet er von ihrem Treueschwur. Er befiehlt allen Menschen, zurück in den „Schoß“ der katholischen Kirche zu kehren und droht denen, die dieser Aufforderung nicht folgen, ebenfalls die Exkommunikation an.
2. Januar: Truppen Iwans IV., des Schrecklichen, beginnen mit der Plünderung und Zerstörung Nowgorods, rund 60.000 Einwohner sollen ermordet worden sein.
März: Fünfter Venezianischer Türkenkrieg: Ein osmanischer Gesandter fordert die Venezianer zur Übergabe Zyperns auf. Eine venezianische Flotte unter Girolamo Zanne verlässt Venedig Ende März, wird aber in Zara von einer Typhus-Epidemie so dezimiert, dass sie als Kampfverband praktisch ausscheidet.
17. April: Admiral Piyale Pascha verlässt Konstantinopel mit 80 Galeeren und 30 Fusten und segelt über Tinos und Negroponte nach Rhodos, wo er am 28. Mai ankommt. Am 16. Mai bricht Ali Pascha mit der osmanischen Transportflotte von Konstantinopel zur Eroberung Zyperns auf, der letzten größeren Besitzung Venedigs im östlichen Mittelmeer.
Trotz dringender Hilferufe seit Januar wird erst Ende August eine Flotte der Heiligen Liga unter Giovanni Andrea Doria zusammengestellt, die sich in der Souda-Bucht von Kreta versammelt. Eine Intervention des spanischen Königs Philipp II. verzögert jedoch ihr Auslaufen. Ein Teil der Flotte segelt schließlich in der letzten Septemberwoche in Richtung Finike, aber schon auf dem Weg dorthin erreicht sie die Nachricht vom Fall Nikosias am 9. September. Da starke osmanischen Flottenverbände zur gleichen Zeit in der südlichen Ägäis und im Ionischen Meer operieren und nach der Landung auf Zypern wiederum in diesen Gewässern segeln, sieht sich die christliche Flotte gezwungen, sich nach Süditalien zurückzuziehen, um nicht abgeschnitten zu werden und um einen osmanischen Angriff in die Adria zu verhindern.
September: Nach dem Fall von Nikosia folgen in den nächsten Tagen Paphos, Limassol und Larnaka. Kyrenia ergibt sich ohne Kampf. Am 18. September erscheint das osmanische Heer vor Famagusta, der letzten venezianischen Festung auf der Insel.
8. Mai: Die spanischen Konquistadoren Martín de Goiti und Juan de Salcedo gehen in der heutigen Bucht von Manila auf Luzon auf den Philippinen an Land. Sie werden von Rajah Sulayman, dem muslimischen Herrscher der Tagalog, anfänglich freundlich empfangen. Als sich jedoch herausstellt, dass sie es hauptsächlich auf seine Schätze abgesehen haben, kommt es zu Kampfhandlungen.
24. Mai: Die zahlenmäßig unterlegenen Spanier siegen aufgrund ihrer überlegenen Bewaffnung über das Heer der philippinischen Rajahs. Am 6. Juni erobern sie Manila und zerstören den dortigen Palast. Im Zuge dieser Niederlage fallen alle drei beteiligten Herrscher in die Hände von Martín de Goiti und werden zu Gefangenen des spanischen Konquistadors. Die Überlebenden aus Sulaymans Truppen ziehen sich zusammen mit den Kämpfern von Lakandula und Matanda in den Dschungel zurück, um sich neu zu organisieren.
Die erste moderne Atlas, das Theatrum Orbis Terrarum mit 70 Kartenblättern, wird in Antwerpen gedruckt. Er ist eine Arbeit von Abraham Ortelius. Der Werksumfang wächst bis zur 1612 erschienenen 31. Auflage auf 167 Karten nebst bibliografischem Apparat.
Konrad Heresbach veröffentlicht in Deutschland das erste Werk über die Landwirtschaft Rei Rusticae Libri Quatuor. Es beschreibt in Dialogform zahlreiche Aspekte des bäuerlichen Lebens und ist noch in lateinischer Sprache verfasst.
2. November: Nach dem Hereinbrechen der später Allerheiligenflut genannten Sturmflut in den Niederlanden am Vortag setzt sich das Desaster fort. Bei einem Orkan an der Nordseeküste brechen die Deiche von Holland bis Jütland. In den Wassermassen sollen 20.000 Küstenbewohner ums Leben gekommen sein. Weite Teile der Nordseeküste von den Niederlanden bis Dänemark sind betroffen.
Náchod wird durch einen Großbrand beinahe vollständig zerstört.