16. Mai: Die Festung des Hafens von Kronstadt, ehemals meist eisfreier Ostseehafens Schwedens vor der neu entstandenen Stadt Sankt Petersburg, Kronschlot, wird eröffnet.
27. Juni: Die Belagerung von Narva durch die Russen beginnt, nachdem zuvor ein russisches Armeekorps unter dem Kommando von Feldmarschall Georg Benedikt von Ogilvy von Ingermanland aus zur Eroberung dieser schwedischen Festung in Estland angesetzt worden war. Gleichzeitig stößt eine weitere russische Armee gegen Dorpat vor. Ziel dieser Operationen ist die Einnahme dieser wichtigen Grenzfestungen im Großen Nordischen Krieg, um dadurch das im Vorjahr eroberte Ingermanland mit dem neuen St. Petersburg zu schützen und die Möglichkeit zur Eroberung Livlands zu gewinnen.
13. Juli: Die Garnison der schwedischen Festung Dorpat (heute Tartu, Estland) ergibt sich nach über einmonatiger Belagerung der russischen Armee unter dem Kommando von Generalfeldmarschall Boris Sheremetew.
August: Russische Truppen unter Oberst Roman von Bruce schlagen einen Angriff auf St. Petersburg von schwedischen Truppen unter dem Befehl von Generalleutnant Georg Johann Maydell zurück.
September: König August II. gelingt die Einnahme von Warschau mit der Unterstützung von russischen Truppen. Der sächsische Kurfürst lässt alle Häuser der Anhänger von Stanislaus plündern und niederbrennen. Danach vereint sich das Heer des polnischen Königs mit dem des sächsischen Generals Johann Matthias von der Schulenburg und fällt in Großpolen ein. Hier werden alle Besitzungen von stanislaustreuen Adeligen geplündert und gebrandschatzt.
14. Oktober bis 2. November: Russische Truppen unter dem Kommando von Oberst Robert Bruce aus St. Petersburg schlagen einen Angriff schwedischer Truppen unter dem Befehl von Generalleutnant Georg Johann Maydell und unterstützt von einem Marinegeschwader unter Cornelius Anckarstjerna mit Erfolg zurück. Im gleichen Zeitraum gelingt es der schwedischen Garnison unter Arvid Axel Mardefelt, die Belagerung von Posen durch sächsische und russische Einheiten abzuwehren. Die Stadt wird dabei in Brand geschossen und es gelingt den Belagerern, eine Bresche in die Stadtmauern zu schlagen. Erst auf die Nachricht, dass Karl XII. mit einer Armee im Anmarsch sei, ziehen sich die Russen unter Johann Reinhold von Patkul zurück.
7. November: Die Schweden unter König Karl XII. siegen in der Schlacht bei Punitz. Die geschlagenen sächsischen Einheiten unter dem Befehl von Johann Matthias von der Schulenburg können sich jedoch über die Oder zurückziehen.
28. Januar: Ein plötzlich einfallender Föhn lässt den zugefrorenen Kochelsee und das umliegende Moor auftauen und verhindert so einen Angriff österreichischer Truppen auf das bayerische Kloster Benediktbeuern. Das Ereignis wird später als das Kochelsee-Wunder bezeichnet.
24. August: Die Schlacht bei Vélez-Málaga endet mit einem strategischen Sieg der Niederländisch-Englischen Flotte über französische Kriegsschiffe. Die Auseinandersetzung wird als größte Seeschlacht im Spanischen Erbfolgekrieg angesehen.
7. November: Im Vertrag von Ilbesheim zwischen Österreich und Bayern verliert das Kurfürstentum seine Unabhängigkeit und wird in Fremdverwaltung genommen.
April: Marschall Montrevel wird im Kampf gegen die von England und den Niederlanden unterstützten aufständischen Kamisarden in den Cevennen von Claude-Louis-Hector de Villars abgelöst. Dieser verkündet eine Amnestie für alle diejenigen, die ihre Waffen niederlegen. Jean Cavalier, der Anführer der Aufständischen, schließt daraufhin einen Vergleich mit Villars und tritt als Oberst in den Dienst des französischen Heeres. Andere Kamisarden führen den Kampf fort, werden aber bis Jahresende besiegt.
Im Zarentum Russland wird ein neuer Silberrubel herausgegeben, der im Rau- (circa 28 g) und im Feingewicht (circa 25 g) an die westeuropäischen Talermünzen angepasst wurde, so dass der internationale Zahlungsverkehr wesentlich erleichtert wird.