Gemeinde Alcaraz | ||
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Alcaraz – Ortszentrum (Plaza Mayor) | ||
Wappen | Karte von Spanien | |
Basisdaten | ||
Land: | Spanien | |
Autonome Gemeinschaft: | Kastilien-La Mancha | |
Provinz: | Albacete | |
Comarca: | Sierra de Alcaraz y Campo de Montiel | |
Gerichtsbezirk: | Alcaraz | |
Koordinaten: | 38° 40′ N, 2° 29′ W | |
Höhe: | 960 msnm | |
Fläche: | 370,53 km² | |
Einwohner: | 1.307 (1. Jan. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 4 Einw./km² | |
Postleitzahl(en): | 02300 | |
Gemeindenummer (INE): | 02008 | |
Verwaltung | ||
Bürgermeister: | Pedro Jesús Valero Montoya | |
Website: | www.alcaraz.es | |
Lage des Ortes | ||
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Alcaraz ist ein Ort und eine aus dem Hauptort sowie mehreren Weilern (pedanías) und Einzelgehöften bestehende Gemeinde (municipio) mit insgesamt 1.307 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2022) im Südwesten der Provinz Albacete in der autonomen Region Kastilien-La Mancha. Das Ortszentrum ist als Kulturgut (Bien de Interés Cultural) in der Kategorie Conjunto histórico-artístico anerkannt.
Der Ort Alcaraz liegt am Río de Alcaraz in der Berglandschaft der Sierra de Alcaraz, dem nördlichen Ausläufer der Betischen Kordillere, ca. 80 km (Fahrtstrecke) südwestlich der Provinzhauptstadt Albacete einer Höhe von ca. 910 bis 970 m. Das Klima im Winter ist gemäßigt, im Sommer dagegen warm; die geringen Niederschlagsmengen (ca. 445 mm/Jahr) fallen – mit Ausnahme der nahezu regenlosen Sommermonate – verteilt übers ganze Jahr.[2]
Jahr | 1857 | 1900 | 1950 | 2000 | 2020 |
Einwohner | 5.419 | 4.501 | 6.132 | 1.738 | 1.324[3] |
Der deutliche Bevölkerungsrückgang seit den 1950er Jahren ist im Wesentlichen auf die Mechanisierung der Landwirtschaft, die Aufgabe bäuerlicher Kleinbetriebe („Höfesterben“) und den damit einhergehenden Verlust an Arbeitsplätzen zurückzuführen.
Alcaraz liegt in der gebirgigen und waldreichen Sierra de Alcaraz, in der im 20. Jahrhundert Olivenbaumplantagen angelegt wurden. Früher wurden auch Getreide, Weinreben etc. zur Selbstversorgung angepflanzt; Gemüse stammte aus den Hausgärten. Viehzucht (Schafe, Ziegen, Hühner) und Forstwirtschaft (vor allem die Gewinnung von Holzkohle) wurden ebenfalls betrieben. Im Ort selbst haben sich Kleinhändler, Handwerker sowie Dienstleister aller Art angesiedelt. Seit den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts spielt der ländliche Tourismus (turismo rural) eine immer bedeutsamer werdende Rolle für das Wirtschaftsleben der Gemeinde.[4]
Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden jungsteinzeitliche Kleinfunde gemacht; die Iberer hinterließen eine Nekropole im Südosten der Stadt. In der Antike führte der Weg von Sagunt nach Castulo hier vorbei. Die Mauren überrannten das Gebiet im 8. Jahrhundert, doch fällt die Entstehung des Ortes wohl erst ins 10. oder 11. Jahrhundert. Während der Herrschaft der Almohaden wurde der Ort mit einer Mauer aus Stampflehm vermischt mit kleinen Steinen umgeben, doch nach der verlorenen Schlacht bei Las Navas de Tolosa (1212) war die christliche Rückeroberung (reconquista) nicht mehr aufzuhalten – ein Jahr später zogen die vereinigten leonesisch-kastlilischen Heere in Alcaraz ein. Der Ort wurde mit Privilegien (fueros) ausgestattet, die in den folgenden Jahrhunderten immer wieder erneuert und erweitert wurden.[5][6]