Fragonard war der Sohn des Malers Jean-Honoré Fragonard[1] und dessen Frau der Miniaturmalerin Marie-Anne (geborene Gérard; 1745–1823).[2] Die Malerin und Vignettenzeichnerin Marguerite Gérard war seine Tante[3] und der Kupferstecher Henri Gérard (aktiv von 1789 bis 1809) war sein Onkel.[4]
Den ersten künstlerischen Unterricht erhielt er durch seinen Vater, durch dessen Vermittlung er später ein Schüler Jacques-Louis Davids wurde. In seinen Werken schloss er sich jedoch mehr der väterliche Tradition an und wurde auch von der holländischen Malerei des 17. Jahrhunderts beeinflusst. Er debütierte bereits im Alter von 13 Jahren 1793 mit einer Zeichnung im Salon de Paris. Auch in den folgenden Jahren zeigte er dort zumeist Zeichnungen, insbesondere Porträts, mythologische Szenen, aber auch aktuelle Themenbereiche des Zeitgeschehens wie La Liberty oder La Viritd. Er stellte selten auch Bildnisminiaturen aus. Fragonard verfolgte anfangs die klassische Richtung, ging aber später zum romantischen Stil über.
Um 1819 begann er sich den Themen aus der älteren und neueren französischen Geschichte zuzuwenden. Ein frühes Bild aus diesem Stoffkreis war der Einzug der Jeanne d’Arc in Orleans. Seine späteren Bilder sind sehr theatralisch angelegt. Neben der Malerei fertigte er Skulpturen, entwarf Designs für Porzellangeschirre oder Möbel für die Manufacture royale de porcelaine de Sèvres.[5]
Fragonard vwr mit Julie Félicité (geborene Fournier) verheiratet, mit der er mehrere Kinder hatte:
Etienne-Théophile-Evariste Fragonard (2. Februar. 1806–23. Juli 1876) wurde Formschneider, Lithograf, Maler und Zeichner und war ab 1847 als Blumen- und Figurenmaler in der Porzellanmanufaktur in Sèvres tätig.[6]
Henri Paul Fragonard (28. Dezember 1820–5. Dezember 1866) ⚭ 25. Juli 1854 mit Marie Anne (geborene de Salignac)[7]
Maria Theresia auf dem ungarischen Reichstag (Maria Theresia stellt ihren Sohn den Ungarn vor, im Luxembourg Museum)
Franz I. leistet Bayard den Ritterschwur und Franz I. und seine Schwester Margaretha, die von Tizian aus Italien mitgebrachten Gemälde betrachtend (Deckenbilder im Louvre)
Die Schlacht bei Marignano unter Franz I.
1822: Der Einzug der Jungfrau von Orleans, auch Einzug der Jeanne d’Arc in Orleans (Museum in Orleans)
1831: Boissy d’Anglas und Séance du Jeu de Paume
Szene während der Bartholomäusnacht im Schlafzimmer der Königin von Navarra
Einige seiner Werke finden sich in den Pariser Kirchen S. Jacques du Haut-Pas, S. Etienne du Mont und S. Laurent sowie in mehreren französischen Museen. Für das Nationalmuseum in Versailles stellte er 3 Historienbilder her und im Louvre war er an mit der dekorativen Ausschmückung einiger Säle betraut worden.
Skulpturen
Der Fronton in der Deputiertenkammer (Giebelskulpturen an der Fassade der Chambre des Députés, 1830 zerstört)
Die Fontäne am Platz Maubert
Das bronzene Standbild der Johanna von Laval, Gemahlin Königs Rene von Anjou in Beaufort
Bronzestandbild des Jean-Charles Pichegru[11] in Besançon (ebenso 1830 zerstört, nur der Kopf wurde gerettet)
Lithografien
Illustrationen zu den Voyages pittoresques et romantiques dans l’ancienne France des Baron Isidore Taylor (1789–1879).
Gegenstände
unterschiedliche Designs für Teekannen und Geschirr der Porzellanmanufaktur in Sèvres, für die auch sein Sohn arbeitete[12]
Rébecca Duffeix: Alexandre-Évariste Fragonard 1780–1850 Fragonard-fils. Mit einem Vorwort von Barthélémy Jobert. Arthena, Paris 2022, ISBN 978-2-903239-68-8 (französisch, Werkverzeichnis).