Geboren in Hannover wenige Jahre nach dem Dreißigjährigen Krieg, war Andreas Scheits der Sohn des in Hamburg tätigen Malers, Radierers und IllustratorsMatthias Scheits, bei dem er auch seinen ersten Unterricht erhielt und als dessen Gehilfe er anfangs arbeitete.[2] Aus dieser Kooperation entstanden etliche Radierungen nach Vorlagen des Vaters.[3]
Seine weitere Ausbildung erhielt Andreas Scheits in Holland,[2] wo sich im Rijksmuseum Amsterdam eine Radierung unter dem Titel (übersetzt etwa) „Trinkende Kriegsknechte in einem Raum“ erhalten hat.[4]
Der Satyr, welcher den Tisch des Bauern verlässt, weil dieser kalt und warm bläst,
Die Bäuerin mit dem zerbrochenen Krug oder
Der die Hirtin bekränzende Hirte, während ein anderer die Flöte bläst.[3]
Die Hamburger Kunsthalle ist im Besitz des um 1709 entstanden „Porträt eines Rabbis“ in Öl auf Leinwand.
Bekannt sind[3] – neben Porträts[2] – „bäuerliche Scenen mit sehr guten Landschaften“. Das „Hamburger Künstlerlexikon“ kannte zwölf als „vorzüglich“ bezeichnete Radierungen Scheits nach eigenem Entwurf und eigener Ausführung, darunter die gedanklich „poetisch angehauchte […] Darstellung eines alten Bettlers an der Heerstraße, dessen Hund den Tod zu verscheuchen trachtet, der seinen Herrn antritt!“[13]
Georg Kaspar Nagler: Scheits, Andreas. In: Neues allgemeines Künstler-Lexicon oder Nachrichten aus dem Leben und den Werken der Maler, Bildhauer, Baumeister, Kupferstecher, Formschneider, Lithographen, Zeichner, Medailleure, Elfenbeinarbeiter, etc., Bd. 15, München: Verlag von E. A. Fleischmann, 1845, S. 172f.; online über Google-Bücher
Friedrich Müller, Karl Klunzinger, Adolf Seubert: Scheitz oder Scheutz, Andreas. In: Die Künstler aller Zeiten und Völker oder Leben und Werke der berühmtsten Baumeister, Bildhauer, Maler, Kupferstecher, Formschneider, Lithographen etc. von den frühesten Kunstepochen bis zur Gegenwart, Teil 3 M – Z, Stuttgart: Ebner & Seubert, 1845, S. 439; online über Google-Bücher
Angelica Dülberg (Bearb.): Die deutschen, französischen und englischen Gemälde des 17. und 18. Jahrhunderts sowie die spanischen und dänischen Bilder, Niedersächsisches Landesmuseum Hannover, Landesgalerie. Kritischer Katalog mit Abbildungen aller Werke, Hannover: Niedersächsisches Landesmuseum, Landesgalerie, 1990, ISBN 3-9800869-5-X, S. 83f.
Hugo Thielen: Scheits, Andreas. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 539.