Atlanta | |
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Siegel | Flagge |
Lage in Georgia | |
Basisdaten | |
Gründung: | 1847 |
Staat: | Vereinigte Staaten |
Bundesstaat: | Georgia |
Countys: | Fulton County DeKalb County |
Koordinaten: | 33° 45′ N, 84° 23′ W |
Zeitzone: | Eastern (UTC−5/−4) |
Einwohner: – Metropolregion: |
498.715 (Stand: 2020) 6.089.815 (Stand: 2020) |
Haushalte: | 215.179 (Stand: 2020) |
Fläche: | 343 km² (ca. 132 mi²) davon 341,2 km² (ca. 132 mi²) Land |
Bevölkerungsdichte: | 1.462 Einwohner je km² |
Höhe: | 320 m |
Postleitzahlen: | 30060, 30301–30322, 30324–30334, 30336–30350, 30353 |
Vorwahl: | +1 404, 678, 770 |
FIPS: | 13-04000 |
GNIS-ID: | 0351615 |
Website: | www.atlantaga.gov |
Bürgermeister: | Andre Dickens[1] |
Innenstadt von Atlanta (2002) |
Atlanta auf der Karte der Vereinigten Staaten |
Atlanta ist die Hauptstadt sowie die größte Stadt des US-Bundesstaates Georgia.[2] Die Stadt bildet mit 498.715[3] Einwohnern (Stand: Volkszählung 2020) den Kern der Metropolregion Atlanta, die mit über sechs Millionen Einwohnern die neuntgrößte Metropolregion der Vereinigten Staaten ist.[4] Atlanta liegt zum größten Teil im Fulton County und zu einem kleineren Teil im DeKalb County.
Die Lage an der Kreuzung wichtiger Eisenbahnlinien verhalf der Stadt im 19. Jahrhundert zu schnellem Wachstum. Im Amerikanischen Bürgerkrieg spielte Atlanta bis zur Einnahme und weitreichenden Zerstörungen nach 1864 eine wichtige Rolle. Die Stadt konnte sich schnell von den Kriegsjahren erholen und wurde zum fortschrittlichen Zentrum der Südstaaten. In den folgenden Jahrzehnten durchlebte Atlanta einen rasanten wirtschaftlichen Aufschwung und wurde gleichzeitig Mittelpunkt der Bürgerrechtsbewegung um Martin Luther King.
Atlanta ist das infrastrukturelle, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum der südöstlichen Vereinigten Staaten. Der Hartsfield–Jackson Atlanta International Airport ist seit 1998 der Flughafen mit dem weltweit größten Passagieraufkommen, weiter ist die Stadt Hauptsitz von zehn der 500 umsatzstärksten Unternehmen. Zu den in Atlanta ansässigen Konzernen zählen The Coca-Cola Company, Delta Airlines und UPS. Der Nachrichtensender CNN wurde in Atlanta gegründet und hat hier seinen Sitz.
Ursprünglich war das Gebiet, auf dem die heutige Stadt liegt, von den Cherokee und Muskogee besiedelt, die den Ort Pakanahuihli (engl. Standing Peachtree, „Stehender Pfirsichbaum“) nannten. 1823 begann die erste Besiedlung durch Weiße. 1836 wurde der Ort von der Western and Atlantic Railroad als Endpunkt der Bahnstrecke von Rossville / Chattanooga (Tennessee) nach Georgia bestimmt und erhielt deswegen 1837 zunächst den Namen Terminus (etwa: „Endstation“). 1843 wurde sie nach Martha Lumpkin, der Tochter des damaligen Gouverneurs von Georgia Wilson Lumpkin, Marthasville getauft, bevor sie ihren heutigen Namen Atlanta erhielt. Die Herkunft letzteren Namens ist nicht zweifelsfrei geklärt. Die Gouverneurstochter könnte mit Mittelnamen Atlanta geheißen haben, oder es handelt sich um die weibliche Form von Atlantic.[5]
Als 1861 der Sezessionskrieg begann, hatte die Stadt bereits 9000 Einwohner. Wegen ihrer Funktion als Handelspunkt und Eisenbahnknoten in den Südstaaten war Atlanta ein wichtiges Ziel für die gegnerischen Unionstruppen und wurde für mehrere Monate belagert. Die Stadt war von solcher Wichtigkeit, da man von hier mit der Bahn jede Stadt in den Südstaaten innerhalb eines Tages erreichen konnte.
Die Belagerung nahm mit der Schlacht von Atlanta, die am 22. Juli 1864 stattfand, ihren Anfang. Nachdem es den Truppen von Unionsgeneral William T. Sherman gelungen war, die letzte Versorgungsbahnlinie nach Macon einzunehmen, evakuierte Südstaatengeneral John Bell Hood die Stadt. Sherman konnte am 3. September Präsident Abraham Lincoln vermelden, dass die Stadt erfolgreich eingenommen worden war. Die Einnahme Atlantas gilt als ein wichtiger Grund für Lincolns Wiederwahl 1864 und damit den weiteren Kriegsverlauf und als einer der großen Wendepunkte im Amerikanischen Bürgerkrieg.
Am 11. November 1864 brannten die Unionstruppen Atlanta nieder. Dies resultierte aus dem von Sherman während seines Marsches zum Meer angewandten Prinzip des totalen Krieges, welches beabsichtigte, die Zivilbevölkerung mit einzubeziehen. Sherman setzte diese Taktik bei seinem Feldzug durch Georgia, der ihn bis nach Savannah an der Atlantikküste führte, fort. Die Zerstörung Atlantas wurde literarisch im Roman Vom Winde verweht von Margaret Mitchell aufbereitet.
Nach Kriegsende dauerte es nur einige Monate, bis die ersten Bewohner zurückkehrten. Obwohl zu diesem Zeitpunkt etwa 90 % der Gebäude zerstört waren, bauten die Bewohner ihre Stadt schnell wieder auf. 1868 wurde Atlanta die Hauptstadt von Georgia.
Am 21. Mai 1917 wurde gegen Mittag ein Brand in Skinner’s Warehouse nahe der Ecke Fort und Decatur Street gemeldet. Da die Feuerwehr wegen mehrerer vorangegangener Brände über die gesamte Stadt verteilt war, hatte sich das Feuer bei ihrem Eintreffen bereits weit nach Norden ausbreiten können. Der Brand zerstörte 1.938 Gebäude, vorwiegend Holzhäuser, auf einer Fläche, die 73 Häuserblocks umfasste, und machte etwa 10.000 Menschen obdachlos. Das einzige Todesopfer war eine Person, die beim Anblick ihres zerstörten Hauses an einem Herzinfarkt starb.[6]
Von 1979 bis 1981 kam es in der Stadt zu einer Reihe von Mordfällen, die als die Kindermorde von Atlanta bekannt wurden.
1996 fanden in Atlanta die 26. Olympischen Sommerspiele statt. Der Fackelträger war Muhammad Ali.
2022 kamen Bestrebungen auf, den 1952 eingemeindeten Stadtteil Buckhead als eigene Stadt zu verselbständigen, um eine eigene Steuer einführen zu können und mit mehr Polizei stärker gegen Kriminalität vorzugehen. In diesem Teil der Stadt ist das Durchschnittseinkommen knapp doppelt so hoch wie im Rest von Atlanta. In Buckhead wohnen 108.000 der 510.000 Einwohner Atlantas. In Buckhead City leben heute 71 % Weiße und 11 % Afroamerikaner, im Rest von Atlanta ist das Verhältnis fast umgekehrt: 27 zu 61 Prozent. Für eine Abspaltung wären ein Referendum und mehrere Gesetzesbeschlüsse nötig. Die Buckhead Coalition, eine Gruppe lokaler Wirtschaftstreibender sowie mehrere NGOs treten gegen eine Abspaltung auf und verweisen auf hohe Kosten und Komplikationen, die das Errichten einer eigenen Stadtverwaltung mit sich bringen würde.[7]
Acht Bauwerke und Stätten in Atlanta haben den Status einer National Historic Landmark, darunter das Georgia State Capitol, die Martin Luther King Jr. National Historic Site und das Fox Theatre.[8] 208 Bauwerke und Stätten der Stadt sind im National Register of Historic Places (NRHP) eingetragen (Stand 2. November 2018), darunter das Fort Peace.[9]
Atlanta liegt in der subtropischen Klimazone auf der geographischen Breite von Nordafrika. Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 16,4 °C und die Niederschlagssumme 1197 mm. Der wärmste Monat des Jahres ist mit einem Mittelwert von 26,0 °C der Juli, während es im Dezember mit durchschnittlichen 6,7 °C am kältesten ist.
Seiner Lage im Piedmont, dem den North Georgia Mountains (Teil der Appalachen) vorgelagerten Gebirgsvorland, verdankt Atlanta den klimatischen Mittelweg zwischen der Hitze der Ebenen Südgeorgias und den Schneefällen der Berge im Norden. Trotz der subtropischen Lage fällt in Atlanta zumindest in einer kurzen Zeit im Winter normalerweise Schnee. Im Sommer kann es durch Regenmangel zu Dürre kommen. In und um Atlanta entstehen regelmäßig Tornados, darunter auch der Atlanta Tornado Outbreak im Jahr 2008.
Atlanta | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Atlanta
Quelle: WMO 1961–1990; wetterkontor.de
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Jahr | Einwohner |
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1950 | 331.314 |
1960 | 487.455 |
1970 | 495.039 |
1980 | 425.022 |
1990 | 394.017 |
2000 | 416.474 |
2010 | 420.003 |
2020 | 498.715 |
Im Jahre 2010 waren 38,4 % der Bevölkerung Weiße, 54,0 % Afroamerikaner, 3,1 % Asiaten, 2,0 % zwei oder mehr Gruppen zugehörig. 9,1 % der Gesamtbevölkerung waren Hispanics oder Latinos jedweder Ethnie. Der Median des Einkommens je Haushalt lag 2015 bei 47.527 US-Dollar. 24,6 Prozent der Bevölkerung lebten unterhalb der Armutsgrenze.
Die Metropolregion von Atlanta erbrachte 2016 eine Wirtschaftsleistung von 363,8 Milliarden US-Dollar und belegte damit Platz 10 unter den Großräumen der USA und gehört zu den wirtschaftlich dynamischsten Städten des Landes.[11][12] Die Arbeitslosenrate betrug 3,4 Prozent und lag damit unter dem nationalen Durchschnitt von 3,8 Prozent (Stand: Mai 2018).[13]
Neben der Coca-Cola Company, Cox Enterprises, CNN, UPS, The Home Depot, PulteGroup, Genuine Parts Company, Georgia-Pacific, Novelis, Veritiv, SunTrust, Southern Company und Delta Air Lines siedeln sich gerade in den letzten Jahren wegen der niedrigen Steuersätze viele Firmen in und um Atlanta an. In der Zwischenzeit hält Atlanta den dritten Rang unter den amerikanischen Städten mit den meisten Hauptsitzen von Fortune-500-Unternehmen. Bis 2007 befand sich außerdem der Hauptsitz von BellSouth, der größten Telefongesellschaft im Südosten der USA, und der des Mobilfunkanbieters Cingular Wireless in Atlanta. Mit der Übernahme durch AT&T wurde der Unternehmenssitz nach San Antonio in Texas verlegt.
Die berühmteste Straße Atlantas ist die Peachtree Street. Sie verläuft in Nord-Süd-Richtung und wird als „Broadway“ Atlantas bezeichnet. Viele historische Gebäude liegen an dieser Straße. Der Name Peachtree kommt jedoch in mehr als 30 Straßennamen vor. (Peachtree Creek Road, Peachtree Lane, Peachtree Avenue, Peachtree Circle, Peachtree Drive, Peachtree Plaza, Peachtree Way, Peachtree Memorial Drive, New Peachtree Road, Peachtree Valley Road, West Peachtree Street, Peachtree Industrial Boulevard). Ein berühmter Vorort ist Peachtree City.
In Atlanta kreuzen sich die Interstate-Highways I-20, I-75 und I-85 sternförmig.
Der Hartsfield-Jackson International Airport in Atlanta ist der Flughafen mit dem höchsten Passagieraufkommen weltweit.
Der öffentliche Nahverkehr wird von der Metropolitan Atlanta Rapid Transit Authority (MARTA) mit vier U-Bahn- und diversen Buslinien betrieben, die zwischen 5:00 Uhr morgens und etwa 1:00 Uhr nachts verkehren. Nachtlinien existieren nicht. Die U-Bahn hat in der Regel einen 10-Minuten-Takt. Wie in vielen US-amerikanischen Großstädten wird an den Bushaltestellen kein Fahrplan ausgehängt. Die jeweilige Verbindung muss über eine kostenlose Telefonnummer erfragt werden.
In Atlanta befinden sich eine Reihe international renommierter Universitäten wie das Georgia Institute of Technology, die Emory University und die Georgia State University.
Atlanta beherbergt drei verschiedene Ebenen staatlicher Executive und Legislative.
Atlanta wird von einem Bürgermeister und dem Stadtrat regiert. Der Stadtrat besteht aus insgesamt 15 Repräsentanten. Von diesen werden zwölf als Direktkandidaten in den Bezirken gewählt und drei von der Gesamtbevölkerung. Der Bürgermeister hat das Recht, gegen Verordnungen des Stadtrates sein Veto einzulegen, welches jedoch vom Stadtrat mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit überstimmt werden kann. Die Regierung der Stadt erinnert also stark an die Verfassung der Vereinigten Staaten.
Von 1973 bis 1982 war Maynard Jackson zwei Amtszeiten lang Bürgermeister; er wurde von Andrew Young abgelöst. Young hatte insgesamt drei Amtszeiten, er wurde 1990 von Jackson abgelöst, der seine dritte Amtszeit absolvierte. 1994 wurde Bill Campbell Bürgermeister von Atlanta. Während der Amtszeit Campbells hatte die Regierung den Ruf, korrupt zu sein. Campbell wurde 2006 verurteilt.[14][15]
2001 wurde die Demokratin Shirley Franklin die erste Frau im Bürgermeisteramt von Atlanta. Sie wurde 2005 mit 90 % der Stimmen wiedergewählt. Am 4. Januar 2010 wurde der ebenfalls demokratische Kasim Reed ihr Nachfolger.
In Atlanta befindet sich die Countyverwaltung des umliegenden Fulton County.
Daher erstreckt sich das eigentliche Stadtgebiet hauptsächlich auf Fulton County. Die Metropolregion Atlanta geht weit darüber hinaus und bezieht andere Countys mit ein, v. a. das DeKalb County.
In Atlanta befinden sich die Staatsregierung des US-Bundesstaats Georgia und das Georgia State Capitol.
Dem Wiederaufbau nach dem Amerikanischen Bürgerkrieg hat Atlanta sein Wappen und Motto zu verdanken. Das Wappentier der Stadt ist ein Phönix, der die Wiederauferstehung aus der Asche des Krieges repräsentieren soll. Gleichermaßen das Stadtmotto „Resurgens.“ (lat. für wieder auferstehend).
Atlanta unterhält folgende Städtepartnerschaften:
In und um Atlanta finden sich eine Vielzahl von Museen, Galerien und Privatsammlungen.
Das renommierte High Museum of Art in Midtown ist das größte Museum der südöstlichen Vereinigten Staaten und besteht aus mehreren Gebäuden der Architekten Richard Meier und Renzo Piano. Weitere Museen sind das Museum of Design Atlanta, das Atlanta Contemporary Art Center und das Museum of Contemporary Art of Georgia. Das Michael C. Carlos Museum stellt eine große Sammlung antiker Kunstschätze aus. Das Atlanta History Center Swan House ist ein Komplex aus historischen Gebäuden und geschützten Parkflächen im nördlich der Innenstadt gelegenen Buckhead. In der World of Coca-Cola in Downtown werden Objekte der Firmengeschichte ausgestellt, gegenüber liegt das Center for Human and Civil Rights.
Im Umland von Atlanta befinden sich das Georgia Museum of Art und das Booth Western Art Museum.
Atlanta beheimatet verschiedene Profi-Sportmannschaften, darunter:
Der bekannteste Sohn der Stadt ist Friedensnobelpreisträger Martin Luther King. Er wurde 1929 in Atlanta geboren und predigte dort auch in der Kirche seines Vaters, der Ebenezer Baptist Church in der Auburn Avenue. Nach seiner Ermordung am 4. April 1968 in Memphis (Tennessee) wurde er in Atlanta im King Memorial Center beigesetzt. Seine Ehefrau Coretta Scott King wurde 2006 neben ihrem Mann bestattet.