Mysłakowice–Karpacz Zillerthal-Erdmannsdorf–Krummhübel | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Streckennummer: | 340 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kursbuchstrecke (PKP): | 340 (2000) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kursbuchstrecke: | 124a (1934) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 6,851 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Stromsystem: | bis 1945: 15 kV 16 2/3 Hz ~ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Bahnstrecke Mysłakowice–Karpacz ist eine Nebenbahn in Polen, die ursprünglich als Privatbahn durch die Riesengebirgsbahn GmbH erbaut und betrieben wurde. Sie zweigt in Mysłakowice (Erdmannsdorf) von der Bahnstrecke Kamienna Góra–Jelenia Góra ab und führt im schlesischen Riesengebirge nach Karpacz (Krummhübel).
Die Riesengebirgsbahn GmbH eröffnete am 6. Juni 1895 eine normalspurige Eisenbahn im schlesischen Landkreis Hirschberg, die von der Bahnstrecke Hirschberg–Landeshut im Bahnhof Zillerthal-Erdmannsdorf abzweigte und auf einer 7 km langen Strecke zu dem Wintersportort Krummhübel hinaufführte. Die Betriebsleitung nebst Lokstation und Hauptwerkstatt befanden sich in Arnsdorf in der Streckenmitte.
Die Riesengebirgsbahn GmbH war eine Tochter der Allgemeinen deutschen Kleinbahn-Gesellschaft. Diese ging Anfang 1926 in das Eigentum der AG für Verkehrswesen über. Den Betrieb führte zunächst die Vereinigte Eisenbahnbau- und Betriebs-Gesellschaft, dann ab 1905 die Allgemeine Deutsche Eisenbahn-Betriebs-GmbH.
Nachdem die Strecke Hirschberg–Landeshut 1932 elektrifiziert worden war, erhielt auch die Riesengebirgsbahn eine elektrische Fahrleitung nach den Standards der Deutschen Reichsbahn mit einer Wechselspannung von 15 kV 16 2/3 Hz. Der elektrische Eisenbahnbetrieb wurde am 29. Juni 1934 aufgenommen. Die Personenzüge verkehrten fortan im Durchlauf von und nach Hirschberg (Rsgb) Hbf, einige Eilzüge auch von und nach Breslau. Zum Einsatz kamen nun Fahrzeuge aus dem Betriebspark der Deutschen Reichsbahn, die Fahrzeuge der Kleinbahn wurde bis auf zwei Spezialwagen an Dritte abgegeben.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa im Mai 1945 wurde die Bahnstrecke wie fast ganz Niederschlesien auf Grundlage der Potsdamer Konferenz im Juli/August 1945 Teil der Volksrepublik Polen. Die Kleinbahngesellschaft hörte faktisch auf zu existieren und die Strecke gehörte fortan zum Netz der Polnischen Staatsbahnen (PKP).
Im Juli 1945 fielen auch die in Schlesien gelegenen elektrifizierten Strecken unter die Reparationsforderungen der Sowjetunion. Noch 1945 wurden die Anlagen für den elektrischen Zugbetrieb demontiert und die Fahrzeuge abgefahren. Nun kamen wieder Dampflokomotiven zum Einsatz.
Bis zum Jahr 2000 wurde die Strecke noch von den PKP betrieben, seitdem ruht jeder Verkehr. Ein Abbau der Gleise erfolgte nicht. Die Gemeinde Karpacz beabsichtigte ab 2008, einen Radweg auf der Trasse anzulegen, ohne dass es zu einer Realisierung kam.
Seit August 2016 gibt es konkrete Planungen seitens der Woiwodschaft Niederschlesien, die Strecke zusammen mit dem Abschnitt Jelenia Góra–Kowary der Bahnstrecke Jelenia Góra–Kamienna Góra wieder in Betrieb zu nehmen.[3] Im Februar 2021 übernahm das wojewodschaftseigene Infrastrukturunternehmen Dolnośląska Służba Dróg i Kolei we Wrocławiu (DSDIK) die Strecke unentgeltlich vom staatlichen Infrastrukturunternehmen PKP Polskie Linie Kolejowe (PLK) zusammen mit der anschließenden Bahnstrecke Jelenia Góra–Kamienna Góra. Mit finanziellen Mitteln aus einem nationalen Wiederaufbauprogramm in Höhe von 100 Millionen Złoty ist die Instandsetzung der Strecke geplant. Dabei soll auch der 1945 eingestellte elektrische Betrieb wieder aufgenommen werden.[4] Die Arbeiten zur Instandsetzung der Strecke begannen im Mai 2022. Die Bauzeit ist mit 15 Monaten veranschlagt.[5]
Die Wiedereröffnung der Strecke war zunächst zum Fahrplanwechsel im Dezember 2023 geplant. Nachdem zwischenzeitlich der Fahrplanwechsel im Juni 2024 kommuniziert wurde, ist nunmehr eine Inbetriebnahme am Jahresende realistisch.
Der Fahrplan der Koleje Dolnośląskie (KD) sieht insgesamt acht Zugpaare im Zweistundentakt zwischen Jelenia Góra und Karpacz vor, die mehrheitlich von und nach Görlitz durchgebunden werden sollen.[6]
Lokomotiven der Riesengebirgsbahn | ||||||||
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Fahrzeugtyp | Bauart | Bezeichnung Deutsche Reichsbahn | Stückzahl | Einsatzzeit | ||||
Preußische T 3 | Cn2t | 89 | 3 | 1895–1934 | ||||
Riesengebirgsbahn 1–3 | Dn2t | u. a. 92 6105 | 3 | 1906–1934 | ||||
ELNA 6 | Dh2t | 92.29 und 92.64 | 3 | 1927–1935 |
Nach der Elektrifizierung 1934 kamen die DR-Baureihe E 42 sowie im Personenverkehr vorrangig Triebwagen der DR-Baureihen ET 87, ET 31, ET 51 und ET 25 zum Einsatz
Von den PKP wurden vorrangig die Lokomotiven Ty2 und Tkt48 eingesetzt. Der Einsatz der polnischen Dampflokomotiven währte bis ungefähr 1984, danach wurden bis zur Betriebseinstellung Züge, bestehend aus der SM42 und bis zu zwei Reisewagen verwendet.