Das Dorf liegt am Brünnleinsbach und am Buchengraben, die 0,25 km nördlich des Ortes zum Beerbach zusammenfließen, einem rechten Zufluss des Schweinebachgrabens. Etwa 0,5 km südwestlich erhebt sich der Salzleckenkopf (384 m ü. NHN), 0,75 km der Rothenberg (384 m ü. NHN), 0,5 km nordwestlich der Kirschenbuckel. 0,25 km südlich liegt der Klosterwald, etwa 0,25 km östlich das Waldgebiet Hochstraße, 1 km nordwestlich das Flurgebiet Reutenfeld.
Der Ortsname „Beerbach“ wurde von mittelhochdeutschber, ‚Eber‘, ‚Schwein‘, „Saubär“ als ‚männliches Schwein‘, abgeleitet, woraus auch mundartlich Beier, Beir für das Geschlecht von Beirbach erklärt werden kann.[6][7]
In der Gründungsurkunde des Klosters Heilsbronn von 1132 wurde ein „Wignand von Beirbach“ erwähnt, womit erstmals auch der Ort urkundlich bezeugt ist. Das Heilsbronner Kloster war jedoch dort nicht begütert. Das ortsansässige Geschlecht wurde 1168 mit „Henricus de Beirbach“, 1235 mit „Heinricus de Beigerbach“ und 1253 mit „Fridericus de Beigerbach“ bezeugt. 1517 wurde der Ort in einer Urkunde des Zisterzienserklosters Birkenfeld erwähnt. 1699 kaufte Wilhelm von Witzleben Beerbach als freies, adeliges Rittergut, aber bereits 1703 kam es zum Haus Brandenburg zurück. 1724 wurde es Johann Heinrich von Stürzel überlassen, der es 1735 seiner Tochter Charlotte bei ihrer Heirat mit Ernst Ludwig von Holleben vermachte.[8]
Das von 1700 bis 1706 durch Wilhelm von Witzleben erbaute Schloss mit 26 m Länge und 17 m Breite im Ortskern wurde 1802–1805 abgebrochen und nur einige Kellergewölbe und das Wappen derer von Tubeuf am Haus Herrnbergstraße 2 erinnern an die Feudalzeit.[9]
Im Jahre 1769 erwarb Hofrat Charles Baron de Tubeuf das Rittergut Beerbach. Wenige Jahre nach dem Tode seiner Frau verkaufte er es für 60.000 Gulden an das Fürstentum Ansbach und zog nach Erlangen in das Palais in der Friedrichstraße.[10] 1786 wurde das Rittergut vom Neustädter Kastenamtmann im Auftrag des Markgrafen unter öffentlicher Aufsicht einzeln und stückweise an die Untertanen verkauft.
Haus Nr. 14: Ehemalige Schäferei, 1727 als Kellergebäude errichtet, 1885 neu gebaut. Eingeschossiges Satteldachhaus auf Quadersockel. Zwei Dachgeschosse, Glockentürmchen. Rundbogige Kellertür war bezeichnet „J. H. v. St(ürzel) 1727“, modern verändert. Im Keller großes Tonnengewölbe.[9]
Haus Nr. 15: Ursprünglich Brauerei. An Neubau des 19. Jahrhunderts Bogenstein in Wiederverwendung: „L I E v“(on) „H“(olleben) / „1753“. In der Scheuer an der Nordseite im Putz „Erbaut von Johann Friedrich Hülf 1854“.[9]
Haus Nr. 50: Erstes Viertel 19. Jahrhundert. Zweigeschossiges Walmdachhaus, im Erdgeschoss teilweise verändert. Quadersockel, Ecklisenen, verkröpftes Gurtband. Obergeschoss verputztes Fachwerk. An der Westseite des Erdgeschosses Wappenstein der Tubeuf, zwei Löwen halten glattes Wappen, mit Devise „Deo et virtuti“.[9]
Das nach dem Ersten Weltkrieg am Ortsausgang Richtung Dietersheim errichtete Gefallenendenkmal wurde nach dem Zweiten Weltkrieg mit zwei Steinplatten ergänzt.[18]
Beerbach gehört zum evangelisch-lutherischen Pfarramt Dottenheim. In der Dottenheimer St.-Markus-Kirche befinden sich die Grabstätten der früheren Rittergutsbesitzer von Tubeuf. Der Friedhof wurde 1934 angelegt. Bis dahin wurden die Verstorbenen auf dem Friedhof Dottenheim beigesetzt. Die neu errichtete Kapelle am Friedhof wurde 1974 geweiht.
↑Christoph Beck: Die Ortsnamen des Aischtales und der Nachbartäler, Ph. C. W. Schmidt, Neustadt a. d. Aisch 1926, S. 5.
↑Max Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933. 2., unveränderte Auflage. Ph. C. W. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1978, ISBN 3-87707-013-2, S.447 (Erstausgabe: 1950).
↑H. Sponholz (Hrsg.): Landkreis Neustadt an der Aisch, S. 75. Informationen teilweise übernommen von Karl Friedrich Hohn: Geographisch-statistisches Handbuch von Bayern, 2. Auflage, Nürnberg 1840, Sp. 130 f.
↑ abcdR. Strobel: Landkreis Neustadt an der Aisch, S. 27. Denkmalschutz mittlerweile aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen. Ursprüngliche Hausnummerierung.