Bruschied

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Wappen Deutschlandkarte
Bruschied
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Bruschied hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 50′ N, 7° 24′ OKoordinaten: 49° 50′ N, 7° 24′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Bad Kreuznach
Verbandsgemeinde: Kirner Land
Höhe: 409 m ü. NHN
Fläche: 2,68 km2
Einwohner: 319 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 119 Einwohner je km2
Postleitzahl: 55606
Vorwahl: 06544
Kfz-Kennzeichen: KH
Gemeindeschlüssel: 07 1 33 201
Gemeindegliederung: 2 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Bahnhofstraße 31
55606 Kirn
Website: bruschied.eu
Ortsbürgermeister: Patrick Steina
Lage der Ortsgemeinde Bruschied im Landkreis Bad Kreuznach
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Karte

Bruschied ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Kirner Land an.

Bruschied im Lützelsoon
Wildromantisches Hahnenbachtal

Bruschied liegt im südlichen Hunsrück, westlich des Lützelsoons. Der Lützelsoon-Radweg verläuft durch den Ort. Zu Bruschied gehört der im Hahnenbachtal gelegene Ortsteil Rudolfshaus.

Nachbarorte sind Rudolfshaus (Ortsteil von Bruschied), Schneppenbach, Hennweiler, Hahnenbach, Bundenbach und Sonnschied.

Flächennutzung

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Stand 31. Dezember 2009:[2]

  • Landwirtschaftsfläche: 37,6 %
  • Waldfläche: 45,8 %
  • Wasserfläche: 1,0 %
  • Siedlungs- und Verkehrsfläche: 15,6 %

Geschichte und Namensherkunft

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Das Dorf Bruschied gehörte im Mittelalter zu einer größeren Grundherrschaft der Reichsabtei St. Maximin bei Trier, die – neben Bruschied – die Siedlungen Hausen bei Rhaunen, Woppenroth, Blickersau (Wüstung), Kaffeld (Wüstung), Bundenbach und Schneppenbach umfasste und vermutlich dem „Hofe Hausen“ unterstellt war.

Bruschied bildete zusammen mit Schneppenbach eine Gemarkung und taucht erstmals im Jahr 1023 unter dem Namen „Prubesdervot“ in den Güterlisten auf. 1282 heißt es „Probsterade“, 1426 „Proistrot“. Ortsnamenforscher deuten den Namen als „Rodung, die auf Propsteigut angelegt war“.

Der Gemarkungsbezirk der beiden Dörfer war im Mittelalter gleichzeitig „Gerichtsbezirk“, wo Schultheiß und Schöffen innerhalb dieses „Ingerichts“ die niedere Gerichtsbarkeit ausübten. Dieses Ingericht war Bestandteil des Hochgerichts Rhaunen, das sich ursprünglich im Besitz der Wildgrafen befand, und die Blutgerichtsbarkeit einschloss.

Nach dem endgültigen Übergang der Schmidtburg an den Erzbischof und Kurfürsten von Trier gehörten Bruschied und Schneppenbach ab der Mitte des 14. Jahrhunderts zur Herrschaft Schmidtburg, die später das Amt Schmidtburg bildete und bis gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand. Die Ortsherrschaft über beide Dörfer lag zu gleichen Teilen bei Kurtrier und den Herren von Wiltberg. Im Jahr 1563 wohnten in Bruschied 10 Familien. Davon waren 6 Familien dem Kurfürsten, 4 Familien den Wiltbergern abgaben- und dienstpflichtig.

Kirchlich gehörten Bruschied und Schneppenbach zur Pfarrei Hausen, wo um 1555 die Reformation eingeführt wurde. Da der kurtrierische Amtmann Nikolaus Schenk von Schmidtburg zum neuen Glauben übertrat, mussten auch die Einwohner von Bruschied die protestantische Konfession annehmen. Nach mehrfachem Bekenntniswechsel im Dreißigjährigen Krieg wurden im Zuge der Gegenreformation die Dörfer Bruschied, Schneppenbach und Bundenbach wieder katholisch.

Nach der französischen Gebiets- und Verwaltungsreform im Jahr 1798 kam Bruschied zur neu geschaffenen Mairie de Kirn, der es bis zum Ende der französischen Herrschaft im Jahr 1814 angehörte. Die Gemeinde verblieb auch in der darauffolgenden preußischen Zeit zunächst in diesem Gemeindeverband, der ab 1815 die Bezeichnung „Bürgermeisterei Kirn“ trug. Nach vorübergehender Zugehörigkeit dieser Gebietskörperschaft zum Kreis Simmern und zum Kreis Oberstein wurde Bruschied im Jahr 1817 der zum Kreis Simmern zählenden Bürgermeisterei Gemünden zugeteilt, die später anstelle der bisherigen Bezeichnung die Namen „Amt“ und „Verbandsgemeinde“ erhielt.

Mit der zuletzt erfolgten Gebiets- und Verwaltungsreform in Rheinland-Pfalz wurde am 8. November 1970 die Verbandsgemeinde Gemünden aufgelöst und Bruschied zusammen mit den Gemeinden Kellenbach, Königsau, Schneppenbach und Schwarzerden in die Verbandsgemeinde Kirn-Land innerhalb des Landkreises Bad Kreuznach eingegliedert.

Unter den Kunstdenkmälern und denkmalgeschützten Gebäuden ist für Bruschied zuerst die katholische Kirche St. Franz Xaver zu erwähnen. Die Kirche wurde 1892/1893 nach Plänen des Freiburger Dombaumeisters Max Meckel an der Stelle einer kleineren Kirche aus dem 18. Jahrhundert als neugotischer, einschiffiger Putzbau mit 5/8-Chor errichtet. Eine umfassende Restaurierung des Kircheninnern erfolgte 1969/1970, die Kirche enthält u. a. mehrere Bildwerke aus der Zeit um 1700.

Weitere denkmalgeschützte Bauten sind in Bruschied die 1699 von einer Bruschieder Bürgerin gestiftete Marienkapelle und ein aus dem 17. Jahrhundert stammendes Wohnhaus an der Oberdorfstraße.[3]

1827 begann eine Auswanderungswelle, zunächst nach Brasilien, ab 1843 nach Nordamerika und ab 1856 nach England und Algerien.

Einwohnerstatistik

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Bruschied, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]

Jahr Einwohner
1815 286
1835 293
1871 291
1905 320
1939 286
1950 304
Jahr Einwohner
1961 301
1970 321
1987 301
2005 304
2022 334

Der Gemeinderat in Bruschied besteht aus acht Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat:

Wahl WGE WGS Gesamt
2024 per Mehrheitswahl 8 Sitze[4]
2019 4 2 6 Sitze[5]
2014 4 2 6 Sitze[6]
2009 per Mehrheitswahl 6 Sitze[7]
  • WGE = Wählergruppe Engbarth
  • WGS = Wählergruppe Steina

Patrick Steina wurde am 2. Juli 2024 Ortsbürgermeister von Bruschied.[8] Bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 war er mit einem Stimmenanteil von 70,3 % ohne Gegenkandidat für fünf Jahre gewählt worden.[9]

Steinas Vorgänger Thomas Engbarth hatte das Amt von 1996 bis 2024 ausgeübt.[8][10]

Wappen von Bruschied
Wappen von Bruschied
Blasonierung: „Unter silbernem Schildhaupt, darin ein rotes Balkenkreuz, in blauem Feld zwei gekreuzte silberne Dachdeckerhämmer, bekleidet von einer silbernen Dachplatte.“[11]
Wappenbegründung: Das Schildhaupt nimmt Bezug zur ehemaligen Zugehörigkeit zu Kurtrier, Dachdeckerhämmer und Dachplatte verweisen auf die Schiefergruben in der Gemeinde Bruschied.

Der Gemeinderat beauftragte den Grafiker Brust, Kirnsulzbach, einen Entwurf für ein Gemeindewappen zu erarbeiten. In der Sitzung am 11. Oktober 1972 nahm der Rat den vorgelegten Entwurf an.

Nach Zustimmung durch das Staatsarchiv erteilte das Ministerium des Innern in Mainz am 27. November 1972 die Genehmigung zur Führung eines eigenen Wappens.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Rekonstruierte keltische Höhensiedlung „Altburg“

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Bruschied

Peter Christ, der ab Dezember 1889 Gemeindepastor von Bruschied war, dichtete gegen Ende des 19. Jahrhunderts über Bruschied:

„An des Soonwalds stein’gem Hange liegt ein Pfarrdorf klein und ärmlich.
Bieder sind des Dorfs Bewohner, doch ihr Portemonnaie erbärmlich.“

Unter den Bergarbeitern (Layenbrecher) war das Sprichwort „Weiber sterbe, kee Verdärbe – Gäujl’ verrecke, das is e Schrecke“, beliebt. Es brachte zum Ausdruck, wie wichtig die Landwirtschaft für die unter ärmlichen Verhältnissen lebenden Bergarbeiter war.

Commons: Bruschied – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
  3. Statistische Mappen, VG Kirn-Land, 2009
  4. Bekanntmachung des Ergebnisses der Wahl zum Gemeinderat Bruschied am 9. Juni 2024. Verbandsgemeinde Kirner Land, 12. Juni 2024, abgerufen am 11. Juli 2024.
  5. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Gemeinderatswahl 2019 Bruschied. Abgerufen am 22. September 2019.
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  7. Wahlband Kommunalwahl 2009 (wahlen.rlp.de)
  8. a b Niederschrift über die Sitzung des Ortsgemeinderates Bruschied vom 02.07.2024. (PDF; 4,4 MB) In: Mitteilungsblatt der Verbandsgemeinde Kirner Land, Ausgabe 28/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 12. Juli 2024, S. 15, abgerufen am 9. Juli 2024.
  9. Bruschied, Ortsbürgermeisterwahl (Gemeinde) 09.06.2024. In: Kommunalwahlergebnisse Bruschied. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 10. Juli 2024.
  10. Ehemalige Ortsvorsteher / Bürgermeister. Peter Altmayer, Bruschied, abgerufen am 11. Juli 2024.
  11. Bruschied – das Gemeindewappen.

Licensed under CC BY-SA 3.0 | Source: https://de.wikipedia.org/wiki/Bruschied
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