Cazis | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Graubünden (GR) |
Region: | Viamala |
BFS-Nr.: | 3661 |
Postleitzahl: | 7408 Cazis 7421 Summaprada 7422 Tartar 7423 Portein 7423 Sarn 7424 Dalin 7424 Präz |
Koordinaten: | 752231 / 176242 |
Höhe: | 659 m ü. M. |
Höhenbereich: | 614–2161 m ü. M.[1] |
Fläche: | 31,18 km²[2] |
Einwohner: | 2416 (31. Dezember 2023)[3] |
Einwohnerdichte: | 77 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) |
18,5 % (31. Dezember 2023)[4] |
Website: | www.cazis.ch |
Cazis
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Lage der Gemeinde | |
Cazis (rätoromanisch Tgazas ‚Schöpfkelle‘ wegen der muldenartigen Ortslage der ursprünglichen Gemeinde im Tal) ist eine politische Gemeinde in der Region Viamala im Kanton Graubünden in der Schweiz.
Auf den 1. Januar 2010 fusionierten die Gemeinden Cazis, Portein, Präz, Sarn und Tartar zur neuen Gemeinde Cazis.
Die Gemeinde liegt am Heinzenberg rund drei Kilometer nördlich von Thusis und bestand bis Ende 2009 aus den 7 Fraktionen (Ortsteilen) Luvreu, Oberrealta, Ratitsch, Schauenberg, Summaprada, Unterrealta und Valleina. Auf den 1. Januar 2010 wurden die oben erwähnten bisherigen Gemeinden Portein, Präz (mit den Fraktionen Dalin und Raschlegnas), Sarn und Tartar als neue Fraktionen mit der Gemeinde Cazis fusioniert. Vom ursprünglichen Gemeindegebiet (bis Ende 2009) von 727 ha sind 299 ha von Wald und Gehölz bedeckt, 298 ha sind landwirtschaftliches Nutzgebiet, 99 ha Siedlungsfläche und die restlichen 31 ha unproduktive Fläche (meist Gebirge).
Nachbargemeinden sind Domleschg, Flerden, Fürstenau, Masein, Rhäzüns, Rothenbrunnen, Safiental und Thusis.
Die ersten Siedler hatten sich am Ende der Jungsteinzeit am Petrushügel angesiedelt, nordwestlich des Dorfes. Knochenfunde belegen, dass sie von Viehzucht und Jagd lebten. Später wurde Ackerbau betrieben. Talaufwärts lag die Cresta-Siedlung (2300–800 vor Chr.) in einer Felsspalte.
Im östlichen Gemeindegebiet liegt die Pfarrkirche St. Martin. Sie wurde wahrscheinlich im 7. Jahrhundert erbaut. Heute wird sie als Begräbniskirche genutzt. Das Kloster der Gemeinde war das älteste nördlich der Alpen. Nahe dem Kloster liegt die Kapelle St. Wendelin, die von Pilgern, Kaufleuten und Bauern erbaut wurde.
Die beiden Dorfkirchen St. Paul und St. Peter stammen aus dem 14. Jahrhundert, die Steinkirche wurde 1996 erbaut. 1834, nachdem der Rhein nach einem starken Unwetter am 7. August über die Ufer getreten war, wurde eine Rheinkorrektur zur Sicherung der Strasse durchgeführt.
1855 wurde in Cazis die 'Realta' eröffnet und 1919 eine Anstalt für Geisteskranke. Daraus entwickelten sich die Justizvollzugsanstalt Realta und die Klinik Beverin. Anfang November 2019 wurde der Bau der neuen Justizvollzugsanstalt Cazis Tignez abgeschlossen, die Schlüsselübergabe fand am 18. November statt. Der Neubau bietet Platz für 152 Häftlinge und ersetzt die 200-jährige Haftanstalt in Chur.[5]
Als von 1894 bis 1903 die Bahnlinie Chur-St. Moritz der Rhätischen Bahn erbaut wurde, wurden auf dem Gemeindegebiet die drei Bahnhöfe Cazis, Rodels-Realta und Rothenbrunnen erbaut. 1905 wurde das Kraftwerk Sernf-Niederenbach gebaut. Es wurde neun Jahre später erweitert und umbenannt in Kraftwerk Zervreila. 1963 konnten vier Primar- und drei Sekundarklassen das neue Schulhaus Quadra beziehen. 1971 wurde die Schule St. Catharina eröffnet. Im Jahr 1850 hatte Cazis 755 Einwohner.
Jahr | 1803 | 1850 | 1900 | 1950 | 1970 | 1980 | 1990 | 2000 | 2005 | 2020 |
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Einwohner | 420 | 755 | 738 | 1.441 | 1.687 | 1.541 | 1.587 | 1.575 | 1.501 | 2.287 |
Bis um 1800 sprachen beinahe alle Cazner Bewohner Sutselvisch, eine bündnerromanische Mundart. Bis 1870 hatten die Romanischsprachigen die absolute, 1880 mit 49 % noch die relative Mehrheit. Doch bereits 1900 sprach etwas mehr als die Hälfte der Bevölkerung Deutsch. Bis 1941 sank der Anteil der Romanischsprachigen auf 18 %. Der Sprachwechsel geht unaufhaltsam weiter, wie folgende Tabelle zeigt:
Sprachen | Volkszählung 1980 | Volkszählung 1990 | Volkszählung 2000 | |||
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Anzahl | Anteil | Anzahl | Anteil | Anzahl | Anteil | |
Deutsch | 1166 | 75,67 % | 1276 | 80,40 % | 1326 | 84,19 % |
Rätoromanisch | 191 | 12,39 % | 101 | 6,36 % | 74 | 4,70 % |
Italienisch | 112 | 7,27 % | 81 | 5,10 % | 43 | 2,73 % |
Einwohner | 1541 | 100 % | 1587 | 100 % | 1575 | 100 % |
Etwa 8 % der Bevölkerung versteht noch Romanisch. Deutsch ist heute einzige Behördensprache.
Von den Ende 2005 1501 Bewohnern waren 1286 (= 86 %) Schweizer Staatsangehörige.
Gemeindepräsidentin ist Pascale Steiner (Die Mitte).