Christian Béla Grefkes-Hermann (* 27. Januar 1977 in Krefeld) ist ein deutscher Neurologe und Neurowissenschaftler. Er ist Lehrstuhlinhaber für das Fach Neurologie an der Goethe-Universität Frankfurt[1] sowie Präsident der Deutschen Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und Funktionelle Bildgebung (DGKN).[2]
Grefkes-Hermann wuchs in Viersen-Süchteln auf. Nach seinem Abitur am Albertus-Magnus-Gymnasium in Viersen-Dülken begann er 1997 zunächst ein Studium der Chemie an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg.[3] Im Jahr 1998 wechselte Grefkes-Hermann an die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, um Medizin zu studieren. Nach Studienaufenthalten an der University of Sydney und am University College London schloss er sein Studium in 2004[4] ab und erhielt im gleichen Jahr die ärztliche Approbation. In 2005 promovierte er unter der Supervision des Neurowissenschaftlers Karl Zilles im Bereich Strukturelle und funktionelle Kartierung der menschlichen Großhirnrinde.[4][5] Seine Facharztausbildung zum Neurologen erhielt Grefkes-Hermann an der Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Aachen sowie ab 2007 am Universitätsklinikum Köln.[4] Weiterhin trägt er die Zusatzbezeichnungen Intensivmedizin sowie Rehabilitationswesen.[6] In 2010 erlangte Grefkes-Hermann den Abschluss zum Master-of-Business-Administration der Düsseldorf Business School.[7]
Grefkes-Hermann leitete von 2007 bis 2014 die Forschungsgruppe Neuromodulation & Neurorehabilitation am Kölner Max-Planck-Institut für Stoffwechselforschung.[3] Nach seiner Habilitation in 2011 wurde er 2013 zum Universitätsprofessor mit Schwerpunkt Schlaganfall und Neurorehabilitation an die Universität zu Köln berufen.[8] Mit der Professur verbunden war die Leitung der Arbeitsgruppe Rehabilitation kognitiver Störungen am Institut für Medizin und Neurowissenschaften des Forschungszentrums Jülich.[9] Bis 2022 war Grefkes-Hermann als Leitender Oberarzt an der Klinik für Neurologie der Uniklinik Köln bei Gereon Fink tätig.[8] Seit Januar 2023 ist er Ordinarius für Neurologie an der Goethe-Universität Frankfurt sowie Direktor der Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Frankfurt.[10]
Grefkes-Hermann ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Der Forschungsschwerpunkt von Grefkes-Hermann liegt in der systemischen Hirnforschung im Bereich Plastizität und Reorganisation nach Hirnschädigungen, insbesondere nach einem Schlaganfall.[11] Darüber hinaus beschäftigt er sich intensiv mit der nicht-invasiven Hirnstimulation zur Behandlung neurologischer Defizite in Folge von Hirnschädigungen.[10] Grefkes-Hermann ist Geschäftsführer und stellvertretender Sprecher[12] des Sonderforschungsbereichs 1451[13] der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) sowie Mitglied des DFG Fachkollegiums Humanneurowissenschaften.[14] Er hat über 160 Publikationen veröffentlicht, die über 20.000 zitiert wurden (Stand 2023[15]). Grefkes-Hermann hat für seine wissenschaftlichen Arbeiten zahlreiche Preise erhalten, u. a. den Wissenschaftspreis der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN).[16] Er ist Associate Editor beim Fachjournal Clinical Neurophysiology sowie beim Fachjournal Neuroimage: Clinical.[17][18] Des Weiteren ist Grefkes-Hermann seit 2023 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und Funktionelle Bildgebung (DGKN).
Personendaten | |
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NAME | Grefkes-Hermann, Christian |
ALTERNATIVNAMEN | Grefkes-Hermann, Christian Béla (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Neurologe und Neurowissenschaftler |
GEBURTSDATUM | 27. Januar 1977 |
GEBURTSORT | Krefeld |