Seidl begann seine Journalistenlaufbahn 1983 als freiberuflicher Filmkritiker für die Süddeutsche Zeitung, ab 1985 auch für die Die Zeit und ab 1987 für Tempo. 1990 wurde er Leiter des Ressorts für Populäre Kultur des Spiegel. 1996 ging er zur Süddeutschen Zeitung zurück und wurde dort stellvertretender Feuilletonchef.
Im Jahr 2001 übernahm er zusammen mit Florian Illies die Leitung der Feuilletonredaktion der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, mit der Zuständigkeit für das Berliner Feuilleton. Seit Ende 2002 war er gemeinsam mit Volker Weidermann Ressortleiter. Weidermann wechselte 2015 zum Spiegel, Seidl übte das Amt von da an allein aus. 2011 bewarb er sich in einer Glosse um die Intendanz des ZDF.[2][3] Seit 2013 ist er ständiger Teilnehmer der politischen Gesprächssendung Thadeusz und die Beobachter im rbb Fernsehen. 2020 endete seine Tätigkeit als Feuilletonchef der FAS.[4] Als Kommentator ist Seidl regelmäßig auf Radio 3 zu hören.[5]
Als Herausgeber: Michael Althen: Liebling, ich bin im Kino! Texte über Filme, Schauspieler und Schauspielerinnen. Karl Blessing, München 2014, ISBN 978-3-89667-535-4.
Helmut Dietl: Der Mann im weißen Anzug. Die Biografie. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2022, ISBN 978-3-462-31653-7.
Anstiftung zum Bürgerkrieg. Überwiegend politisches Feuilleton. Edition Tiamat, Berlin 2024, ISBN 978-3-89320-312-3.[9]
↑Stephan Alexander Weichert: Die Alpha-Journalisten: Deutschlands Wortführer im Porträt. Herbert von Halem Verlag, 2007, ISBN 978-3-938258-29-3, S.335 (google.de [abgerufen am 4. August 2022]).
↑Jan Scheper: Der Journalist Claudius Seidl über das ZDF: "Ich dachte, ZDF sei ein Kulturkanal". In: Die Tageszeitung: taz. 2. Juni 2011, ISSN0931-9085 (taz.de [abgerufen am 24. August 2022]).