Dallas Love Field | ||
---|---|---|
Der Flughafen im Stadtbild von Dallas | ||
| ||
Kenndaten | ||
ICAO-Code | KDAL | |
IATA-Code | DAL | |
Koordinaten | 32° 50′ 50″ N, 96° 51′ 6″ W | |
Höhe über MSL | 148 m (486 ft) | |
Verkehrsanbindung | ||
Entfernung vom Stadtzentrum | 9 km nordwestlich von Dallas | |
Straße | Dallas North Tollway | |
Nahverkehr | ||
Basisdaten | ||
Eröffnung | 19. Oktober 1917 | |
Betreiber | Dallas Department of Aviation | |
Fläche | 526[1] ha | |
Terminals | 2 | |
Passagiere | 17.591.609[2] (2023) | |
Luftfracht | 13.608 t[3] (2023) | |
Flug- bewegungen |
251.988[4] (2023) | |
Beschäftigte | 17.282[5] (2021) | |
Start- und Landebahnen | ||
13L/31R | 2363 m × 46 m Beton | |
13R/31L | 2682 m × 46 m Beton |
Dallas Love Field (IATA-Code: DAL, ICAO-Code: KDAL) ist ein öffentlicher Flughafen in Dallas, Texas in den Vereinigten Staaten. Love Field war der bedeutendste Flughafen in der Region, bis 1974 der Flughafen Dallas/Fort Worth eröffnet wurde. Heute ist Love Field eines der wichtigsten Drehkreuze der Fluggesellschaft Southwest Airlines. Nach langjährigen politischen und juristischen Streitereien konnten auch Virgin America und Delta Air Lines Flüge von und nach Love Field anbieten. Virgin America wurde zwischenzeitlich von Alaska Airlines übernommen.[2][6][7]
Dallas Love Field liegt neun Kilometer nordwestlich des Stadtzentrums von Dallas. Die Interstate 35E verläuft einen bis drei Kilometer westlich des Flughafengeländes, während der Dallas North Tollway zwei Kilometer östlich des Flughafengeländes verläuft.[8]
Dallas Love Field wird durch Busse in den öffentlichen Personennahverkehr eingebunden, die Buslinie 5 der Dallas Area Rapid Transit verbindet das Passagierterminal mit der Station Inwood/Love Field der Stadtbahn Dallas.[9] Außerdem liegt die Station Burbank der Stadtbahn Dallas unmittelbar westlich des Flughafengeländes.
Love Field wurde am 19. Oktober 1917 in der Nähe des Bachman Lake als Militärflugplatz eröffnet. Der Name des Flughafens geht auf First Lieutenant Moss Lee Love zurück, der bei einem Flugzeugabsturz in San Diego, Kalifornien ums Leben kam. Für die zivile Luftfahrt wurde Love Field 1927 freigegeben.
Love Fields erstes Terminalgebäude wurde am 20. Oktober 1957 eingeweiht und am 20. Januar 1958 für den allgemeinen Flugverkehr freigegeben. Das Terminal hatte ursprünglich drei Wartehallen mit 26 Flugsteigen. Der Flughafen wurde von den Fluggesellschaften American Airlines, Braniff Airlines, Continental Airlines, Delta Airlines und Trans-Texas Airways (später Texas International Airlines) bedient.
Die ersten Düsenflugzeuge bedienten den Flughafen ab dem 1. April 1959 mit der Verwendung des Turbopropflugzeugtyps Vickers Viscount durch Continental Airlines. Die ersten Flüge mit Strahltriebwerken begannen am 12. Juli 1959 durch American Airlines mit der Boeing 707 nach New York.
Als die beiden Städte Dallas und Fort Worth in den späten 1960er Jahren ein Abkommen unterschrieben, gemeinsam den Dallas/Fort Worth Regional Airport (den späteren Flughafen Dallas/Fort Worth) zu errichten, war vorgesehen, den Passagierverkehr in den eigenen städtischen Flughäfen zu beschränken. Zusätzlich wurde der unweit vom neuen Flughafen gelegene Greater Southwest International Airport in Fort Worth geschlossen und in das CentrePort Gewerbegebiet umgewandelt. Love Field in Dallas blieb als wichtiger Bestandteil der Luftfahrtinfrastruktur in Nordtexas weiter geöffnet.
Im Jahr 1971 wurde Southwest Airlines mit Sitz in Love Field gegründet. Das Hauptgeschäft der neuen Fluggesellschaften waren Billigflüge zwischen Dallas, Houston und San Antonio. Ansatz war zu dem Zeitpunkt, dass die Vorteile der recht kurzen Flüge innerhalb von Texas durch die lange Anfahrt zum neuen Flughafen zunichtegemacht werden würden.
Nach einer Klage von Southwest Airlines gegen die Stadt Dallas entschieden die Richter, dass die Stadt der Fluggesellschaft nicht verbieten dürfte, Love Field zu bedienen, solange der Flughafen weiter geöffnet ist. Die anderen Fluggesellschaft unterzeichneten Verträge mit den Betreibern des neuen Flughafens, die eine weitere Bedienung von Love Field für sie ausschloss. Nach Eröffnung von Dallas/Fort Worth war Southwest damit die einzige Fluggesellschaft, die Flüge von und nach Love Field anbot.
Durch die drastische Verringerung des Flugverkehrs in Love Field war es nötig, neue Verwendungsmöglichkeiten für die nicht mehr genutzten Terminals zu finden. Von November 1975 bis Mai 1978 wurde einer der Wartehallen für ein als Llove Entertainment Complex bezeichneter Vergnügungspark verwendet, das aus Kinos, einer Eis- und Rollschuhbahn, einer großen Spielhalle, Restaurants und einer Bowlingbahn bestand.
Einige weitere Gebäude wurden im Zuge der nächsten Jahre verstärkt von Southwest zu Werk- und Ausbildungszwecken verwendet.
Nachdem 1978 der Luftverkehr in den Vereinigten Staaten durch den Airline Deregulation Act dereguliert wurde, verkündete Southwest das Ziel, den Passagierverkehr in Love Field stark auszubauen und auch Flüge in andere Bundesstaaten anzubieten. Die Pläne der Fluggesellschaft wurden von den Betreiberstädten des neuen Flughafens Dallas/Fort Worth abgelehnt. Der Kongressabgeordnete und spätere Sprecher des Repräsentantenhauses Jim Wright legte ein neues Gesetz als Kompromisslösung zum Schutz von Dallas/Fort Worth vor, das auch vom Kongress verabschiedet und als Wright-Amendment bekannt wurde. Passagierflüge von Love Field mit mehr als 56 Fluggästen waren auf Ziele in Texas und den vier Nachbarstaaten Louisiana, Arkansas, Oklahoma und New Mexico beschränkt. Das Gesetz ist bis heute umstritten und hat mehrere Veränderungen erfahren, die Love Field als Flughafen wieder attraktiver machen sollten.
In den nächsten Jahren baute Southwest seine Flüge aus Love Field zu Orten in den fünf Bundesstaaten weiter aus und wurde eine der erfolgreichsten Billigfluggesellschaften in den Vereinigten Staaten.
Mit dem Erfolg von Southwest gab es von Seiten anderer Fluggesellschaften wieder verstärktes Interesse, Flüge von und nach Love Field anzubieten. Southwests Mitgründer Lamar Muse gründete 1982 Muse Air, der sich auf Kurzstreckenflüge mit DC-9 und MD-80 zwischen Love Field und Houston konzentrierte. Als Muse Air längerfristig erfolglos mit Southwest konkurrierte, kaufte Southwest die Fluggesellschaft 1985, benannte sie in TranStar Airlines um und stellte ihren Betrieb 1987 ein. Continental Airlines zeigte 1985 verstärkt Interesse, wieder Love Field anzufliegen, was zu langjährigen juristischen Auseinandersetzungen mit der Stadt Fort Worth und der Betreibergesellschaft von Dallas/Fort Worth über die Auslegung des Wright-Amendments führte. Die Stadt Dallas wiederum betrieb 1992 aktive Lobbyarbeit, um das Gesetz aufzuheben, weil sie in zusätzlichem Luftverkehr ein großes wirtschaftliches Potenzial sah. 1997 verabschiedete der Kongress das Shelby-Amendment, benannt nach dem Abgeordneten Richard Shelby, das von nun an auch Flüge aus Love Field nach Kansas, Mississippi und Alabama zuließ.
Infolge des Shelby-Amendments begannen Continental, Delta Airlines und Legend Airlines Vorbereitungen, Flüge von Love Field anzubieten. Fort Worth reichte Klage gegen Dallas ein, um die Umsetzung des neuen Gesetzes zu verhindern. American Airlines trat der Klage auf der Seite von Fort Worth bei, erklärte aber gleichzeitig, dass sie ebenfalls Flüge aus Love Field anbieten würde, wenn andere Fluggesellschaften dazu berechtigt wären. Nach einem Jahr weiterer juristischer Auseinandersetzungen nahm Continental 1998 als erste neue Fluggesellschaft seit 1974 Love Field in ihre Flugziele auf. American Airlines begann ebenso Love Field zu bedienen, versuchte aber weiterhin den Ausbau des Flughafens auf dem Rechtsweg zu verhindern. So verklagten Fort Worth und American Airlines zusammen das Verkehrsministerium der Vereinigten Staaten, um Zulassungen für weitere Flüge aus Love Field zu verhindern.
Verschiedene United States Court of Appeals lehnten 2000 alle Berufungsanträge gegen das Shelby-Amendment ab, eine weitere Berufung zum Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten scheiterte. Infolgedessen richteten auch Delta und Legend Flüge aus Love Field ein, wobei das Angebot aufgrund der weiterhin bestehenden Größenbeschränkungen von 56 Passagieren pro Flug hauptsächlich an Geschäftsreisende gerichtet war.
Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 verringerte sich schlagartig die Nachfrage im amerikanischen Luftverkehr, insbesondere im Bereich der Geschäftsreisenden. In den nächsten Jahren beendeten die meisten Fluggesellschaften ihr Angebot in Love Field, zurück blieben 2003 nur noch Southwest und Continental Express.
2002 feierte Love Field sein 85-jähriges Jubiläum und wurde 2003 in die Liste der Texas State Historical Sites aufgenommen. Das Museum Frontiers of Flight wurde im Jahr 2004 im Südosten des Flughafens eröffnet, nachdem vorher ein kleineres Museum im Terminal eingerichtet wurde.[10]
Am 30. November 2005 wurde Missouri als zusätzlicher Bundesstaat hinzugefügt, der von Love Field direkt angeflogen werden darf. Diese neue Möglichkeit wurde von Southwest mit Flügen nach St. Louis und Kansas City genutzt. American Airlines kehrte am 2. März 2006 mit Flügen nach St. Louis, Kansas City, Austin und San Antonio nach Love Field zurück.
Auf Betreiben der texanischen Senatorin Kay Bailey Hutchison und der Kongressabgeordneten Kay Granger wurden die Beschränkungen des Wright-Amendment am 13. Oktober 2006 durch ein neues Gesetz weiter reduziert.[11] Direktflüge von Love Field zu Orten außerhalb der bisher erlaubten Bundesstaaten werden ab 2014 uneingeschränkt möglich sein. Fluggäste können bereits vor 2014 Tickets von Love Field zu Orten außerhalb der „Wright-Zone“ buchen, sofern die Flüge einen Zwischenhalt in einem der genannten Bundesstaaten machen oder ein Flugzeugwechsel dort notwendig ist. Die Höchstzahl der verfügbaren Flugsteige in Love Field wurde von 32 auf 20 reduziert, wovon zunächst Southwest 16 und American Airlines und Continental Airlines beziehungsweise United Airlines jeweils zwei zustanden.[12] Keine weitere Fluggesellschaft durfte Flüge von oder nach Love Field anbieten, außerdem dürfen keine internationalen Ziele von kommerziellen Fluggesellschaften angeflogen werden.[13] Southwest erklärte am 17. Oktober 2006, dass sie binnen zwei Tagen Flüge zu 25 Orten außerhalb der bisher gestatteten Bundesstaaten anbieten würden.[14]
2010 wurde ein temporäres Passagierterminal eröffnet, während der Umbauarbeiten des eigentlichen Passagierterminals wurden die Flüge von Continental Airlines und Delta Air Lines in das temporäre Terminal verlegt. Das temporäre Terminal erhielt die Bezeichnung Terminal One (T1), während das andere Passagierterminal als Terminal Two (T2) bezeichnet wurde.[15][16][17] Aufgrund der Fusion mit US Airways musste American Airlines die Flugsteige am Dallas Love Field abgeben.[18] Die beiden Flugsteige wurden anschließend an Virgin America vergeben.[19] Bis 2014 wurde das Passagierterminal umgebaut und ein neuer, einzelner Concourse errichtet.[20][21][15]
2015 zog sich United Airlines vom Dallas Love Field zurück, da die beiden Flugsteige an Southwest Airlines vermietet wurden. Zuvor hatte United Airlines Delta Air Lines gestattet, an den Flugsteigen täglich einige Flüge durchzuführen. Da sich Delta Air Lines weigerte, die Flüge einzustellen, kam es zu einem langjährigen Rechtsstreit mit Southwest Airlines, zeitweise mussten sich beide Fluggesellschaften einen Flugsteig teilen.[22][23] 2017 wurde die Start- und Landebahn 18/36 geschlossen und anschließend entfernt.[24][25] Sie wurde seit April 2011 nur noch als Rollbahn genutzt, da sie unter anderem nicht mehr den Sicherheitsstandards der FAA für Start- und Landebahnen entsprach.[15] Seit 2022 führt Delta Air Lines ihre Flüge an einem von Alaska Airlines gemieteten Flugsteig durch.[7]
Dallas Love Field erstreckt sich über eine Fläche von 526 Hektar.[1][26]
Dallas Love Field verfügt über zwei parallele Start- und Landebahnen. Die längere Start- und Landebahn trägt die Kennung 13R/31L, ist 2682 Meter lang und 46 Meter breit. Die andere Start- und Landebahn trägt die Kennung 13L/31R, ist 2363 Meter lang und 46 Meter breit. Beide Bahnen sind mit einem Belag aus Beton ausgestattet.[15][26]
Dallas Love Field verfügt über ein Passagierterminal mit 20 Flugsteigen und ebenso vielen Fluggastbrücken.[21][27] 18 Flugsteige werden von Southwest Airlines genutzt.[28] Die restlichen zwei Flugsteige wurden an Alaska Airlines vergeben, welche einen Flugsteig an Delta Air Lines vermietet.[29][7][30]
Nordwestlich des Flughafens befindet sich der Hauptsitz von Southwest Airlines, zudem wird auch eine Wartungsbasis betrieben.
Im Südosten des Flughafens befindet sich das Frontiers of Flight Museum.[10]
Dallas Love Field wird von den Fluggesellschaften Alaska Airlines, Delta Air Lines und Southwest Airlines genutzt.[6] Southwest Airlines hat dabei einen Marktanteil von rund 96 Prozent. Es werden 72 zum Teil saisonale Ziele in den Vereinigten Staaten von kommerziellen Fluggesellschaften angeflogen.[30][28] Flüge zu internationalen Zielen dürfen von den kommerziellen Fluggesellschaften nicht angeflogen werden.[13][21] Daneben fliegt auch JSX einige weitere Ziele an, im Gegensatz zu den kommerziellen Fluggesellschaften werden von JSX auch internationale Ziele in Mexiko angeflogen.[31]
Jahr | Fluggastaufkommen | Flugbewegungen |
---|---|---|
2023 | 17.591.609 | 251.988 |
2022 | 15.969.541 | 230.529 |
2021 | 13.315.498 | 211.330 |
2020 | 7.684.653 | 170.162 |
2019 | 16.780.158 | 231.879 |
2018 | 16.229.151 | 231.110 |
2017 | 15.723.627 | 227.533 |
2016 | 15.562.738 | 224.193 |
2015 | 14.497.498 | 216.099 |
2014 | 9.413.636 | 182.949 |
2013 | 8.470.586 | 177.417 |
2012 | 8.173.927 | 177.608 |
2011 | 7.980.020 | 179.196 |
2010 | 7.960.809 | 168.544 |
2009 | 7.744.522 | 172.962 |
2008 | 8.060.792 | 218.640 |
2007 | 7.953.385 | 244.609 |
2006 | 6.874.717 | 248.805 |
2005 | 5.896.765 | 234.615 |
2004 | 5.889.756 | 249.400 |
2003 | 5.588.930 | 249.085 |
2002 | 5.622.754 | 245.564 |
2001 | 6.685.618 | 243.884 |
2000 | 7.077.549 | 256.790 |
1999 | 6.820.867 | 249.440 |
1998 | 6.715.596 | 236.907 |
1997 | 6.807.894 | 228.429 |
1996 | 7.064.515 | 222.726 |
1995 | - | 211.707 |
1994 | - | 215.057 |
1993 | - | 213.227 |
1992 | - | 213.527 |
1991 | - | 207.324 |
1990 | - | 213.970 |
1989 | - | 211.984 |
1988 | - | 216.473 |
1987 | - | 226.225 |
1986 | - | 247.288 |
1985 | - | 294.999 |
1984 | - | 313.880 |
1983 | - | 307.275 |
1982 | - | 298.779 |
1981 | - | 318.064 |
1980 | - | 317.925 |
1979 | - | 308.791 |
1978 | - | 291.860 |
1977 | - | 309.932 |
1976 | - | 289.578 |
1975 | - | 262.172 |
1974 | - | 264.883 |
1973 | - | 446.160 |
Rang | Stadt | Passagiere | Fluggesellschaft |
---|---|---|---|
1 | Houston–Hobby, Texas | 415.860 | Southwest |
2 | Denver, Colorado | 399.730 | Southwest |
3 | Atlanta, Georgia | 386.790 | Delta, Southwest |
4 | Las Vegas, Nevada | 363.730 | Southwest |
5 | Phoenix, Arizona | 356.240 | Southwest |
6 | Orlando, Florida | 320.190 | Southwest |
7 | San Antonio, Texas | 292.450 | Southwest |
8 | Chicago–Midway, Illinois | 288.770 | Southwest |
6 | Los Angeles, Kalifornien | 257.290 | Southwest |
10 | New Orleans, Louisiana | 250.650 | Southwest |