Detlev Arendt ist ein deutscher Entwicklungsbiologe.
Arendt studierte Zoologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, an der er 1999 promoviert wurde. Die Dissertation (Vergleich molekularer Mechanismen der Frühentwicklung von Gastroneuralia und Notoneuralia in Hinblick auf die Hypothese der dorsoventralen Achsenumkehr bei frühen Chordaten) verglich das zentrale Nervensystem bei Insekten, Ringelwürmern und Wirbeltieren. Die evolutionäre Entwicklung des Nervensystems und von tierischen Körperplänen (Evo-Devo) blieb auch weiterhin sein Forschungsfeld, wofür er den Meeresringelwurm Platynereis dumerilii als Modelltier in die Entwicklungsbiologie einführte (als lebendes Fossil und Übergang zwischen den verbreiteten klassischen Modelltieren C. elegans und Drosophila). 2002 wurde er Teamleiter und 2007 Gruppenleiter und Senior-Wissenschaftler am European Molecular Biology Laboratory (EMBL). 2008 wurde er Honorarprofessor an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg.
Er trug wesentlich zur Aufklärung der Evolution der Lichtsinneszellen bei und entwickelte mit der molekularen Evolution von Zelltypen ein neues Forschungsfeld. Ein Ziel ist auch die Rekonstruktion der Urform der Bilateria, die vor rund 600 Millionen Jahren lebte.
2011 erhielt er die Alexander-Kowalewski-Medaille. 2012 erhielt er einen ERC Advanced Grant. 2017 wurde er zum Mitglied der Academia Europaea gewählt.[1]
Personendaten | |
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NAME | Arendt, Detlev |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Entwicklungsbiologe |
GEBURTSDATUM | 20. Jahrhundert |