Die anderen Bands ist eine begriffliche Zusammenfassung für alternative Musikbands in den letzten Jahren der DDR.
Das stilistische Spektrum der so bezeichneten Musik war „anders“ als der bisherige DDR-Rock und recht weit; vertreten waren unter anderem New-Wave-, Indierock- und Elektronik-Bands sowie die Punkbands der DDR. Die anderen Bands zeichneten sich zum Teil auch durch häufigeres Verwenden offener oder versteckter systemkritischer Texte aus und viele Beteiligte prägten die friedliche Revolution von 1989 mit.
Der Radio-DJ Lutz Schramm brachte in seiner Sendung Parocktikum im DDR-Jugendradio DT 64 diese Musik einem breiteren Publikum nahe. 1988 erschien in der „Kleeblatt“-Samplerreihe des DDR-Musiklabels Amiga die Sampler-LP Kleeblatt Nr. 23 – Die anderen Bands, und 1989 brachte die Sendung Parocktikum eine Zusammenstellung mit dem Titel Parocktikum als Langspielplatte (LP) und Musikkassette (MC) heraus. Ein weiteres Album mit dem Titel Parocktikum 2 wurde 1990 als MC veröffentlicht, allerdings nicht mehr beim Label Amiga, sondern bei Zensor. Ab 1990 erschienen diverse Sampler mit Indie-Bands aus der DDR – meist als Compact Disc, teilweise auch als LP.
Zahlreiche Gruppen wie Hard Pop, AG Geige, Der Expander des Fortschritts, Cadavre Exquis, Dekadance oder auch Feeling B entwickelten in jener Zeit einen Musikstil mit dadaistischen Tendenzen. Diese Genre-Entwicklung löste sich im Zuge der Wiedervereinigung 1989/1990 weitgehend auf. Bands wie Rosengarten können indes als Vertreter des Gothic Rock gelten. Auch der Ursprung des Mittelalter-Rock ist im Dunstkreis der anderen Bands zu suchen, aus dem unter anderem Formationen wie Subway to Sally und Corvus Corax hervorgingen.