Amalaratna „Amala“ Zandile Dlamini (* 21. Oktober 1995 in Los Angeles, Kalifornien), besser bekannt unter ihrem Künstlernamen Doja Cat, ist eine US-amerikanische Rapperin, Sängerin und Songwriterin. Nach Veröffentlichung ihres Debütalbums 2018 wurde ihre Single Mooo! und das dazugehörige YouTube-Video ein Meme. Mit ihrem zweiten Studioalbum Hot Pink und insbesondere der Nummer-eins-Single Say So schaffte sie 2020 auch den kommerziellen Durchbruch.
Dlamini kam 1995 in Los Angeles als Tochter des südafrikanischen Schauspielers Dumisani Dlamini und der jüdisch-amerikanischen Künstlerin Deborah Elizabeth Sawyer zur Welt. Dumisani Dlamini ist für seine Rollen im Musicalfilm Sarafina! und der kontroversen Jugendserie Yizo Yizo bekannt und verliebte sich während eines US-Aufenthalts in Sawyer, mit der er noch eine weitere Tochter hat. Laut eigenen Angaben wuchs Amala ohne ihren Vater auf.[1]
Als Kind zog sie mit ihrer Mutter nach New York City, wo sie einige Zeit in einem Aschram verbrachte. Später kehrte die Familie nach Los Angeles zurück.[2] Bereits in jungen Jahren erhielt Dlamini Ballett-, Stepp- und Jazztanz- sowie Klavierunterricht.[3] Daneben begeisterte sie sich für das Skateboarden und Surfen. Im Alter von zehn Jahren begann sie mit Breakdance und Popping und gehörte bis zu ihrer Highschoolzeit verschiedenen Dancecrews an. Mit 14 Jahren gab sie via YouTube Make-up-Tutorials, hörte aber auf Wunsch ihrer Mutter wieder damit auf. In der elften Klasse ging sie schließlich von der Schule ab und begann zu rappen.[2][4]
Nachdem sie unter dem Namen Doja Cat begonnen hatte, regelmäßig eigene Songs auf SoundCloud und YouTube zu veröffentlichen, vermittelte sie ein Facebook-Freund an den DJ Yeti Beats. So unterschrieb die 17-Jährige beim Label Kemosabe des bekannten Produzenten Dr. Luke ihren ersten Plattenvertrag.[2] 2014 erschien mit Purrr! ihre erste EP, die Single So High brachte ihr erstmals Aufmerksamkeit ein.[3]
Ihr erstes Studioalbum, das selbstbetitelte Amala, erschien im März 2018 und sorgte trotz dreier Singleauskopplungen noch nicht für den gewünschten Erfolg. Vier Monate später veröffentlichte sie die Single Mooo!, die zusammen mit dem Musikvideo ein viraler Hit wurde und für sie den Durchbruch bedeutete. Das Video fühlt sich laut Los Angeles Times an, als hätte das Comedy-Duo Tim & Eric „einen PETA-Werbespot ausschließlich aus Hentai-Clips gedreht“ und zeigt Doja Cat in einem Kuhkostüm rhythmisch tanzend, rappend und essend vor einem Greenscreen.[5] Bis heute generierte das Video auf YouTube mehr als 90 Millionen Klicks und machte einflussreiche Kultur- und Jugendmagazine wie Noisey und The Fader[6] auf die junge Künstlerin aufmerksam. In der Folge wurde Amala Anfang 2019 in einer Deluxe-Version wiederveröffentlicht, die neben Mooo! die zwei neuen Singles Tia Tamera (mit Rico Nasty) und Juicy enthält.
Im Sommer 2019 veröffentlichte Doja Cat einen Remix von Juicy mit einem Gastbeitrag von Tyga, der nicht zuletzt dank Social-Media-Unterstützung von Katy Perry und Chance the Rapper Platz 47 der Billboard Hot 100 erreichte. Nach drei weiteren Singleauskopplungen, darunter das Blink-182-sampelnde Bottom Bitch, ließ sie im November ihr zweites Studioalbum Hot Pink folgen, das es in den US-Albumcharts bis auf Platz neun schaffte. Für das Album konnte sie einige hochkarätige Produzenten und Songschreiber verpflichten, die zuvor mit Künstlern wie Beyoncé, The Weeknd oder Amy Winehouse zusammengearbeitet hatten.[5] Ein Remix der fünften Single-Auskopplung Say So mit Nicki Minaj erreichte im Frühling 2020 Platz eins der Billboard Hot 100. Laut Guinness World Records waren Doja Cat und Nicki Minaj das erste weibliche Rap-Duo, dem das gelang.[7]
Bei den 46th US-People’s Choice Awards gewann die Sängerin in der Kategorie The New Artist of 2020.[8] Für die Grammy Awards 2021 erhielt sie eine Nominierung in der Kategorie Best New Artist,[9] konnte sich jedoch nicht gegen Megan Thee Stallion durchsetzen.[10] Ende Juni desselben Jahres veröffentlichte sie ihr drittes Studioalbum Planet Her, welches unter anderem Features von Ariana Grande und The Weeknd enthält. Bei den Grammy Awards 2022 war sie siebenmal nominiert und konnte gemeinsam mit SZA für den Titel Kiss Me More den Preis in der Kategorie beste Pop-Darbietung eines Duos gewinnen. Ein paar Monate später steuerte sie den Titel Vegas zum Soundtrack der Filmbiografie Elvis bei.
Im April 2023 nahm das Time Magazine Doja Cat in seine Liste der 100 einflussreichsten Persönlichkeiten des Jahres auf.[11]
Die Musik von Doja Cat verarbeitet Einflüsse unterschiedlicher Genres und Themen und bewegt sich zwischen Hip-Hop, Pop und R&B. Ihr frühes Werk zeichnet sich laut Allmusic durch einen verträumten, Meme-freundlichen Sound aus und entwickelte sich später in eine sexuell explizitere Richtung,[3] der von E-Girls und E-Boys rezipiert wird. Ihre musikalischen Einflüsse umfassen Künstler wie Rihanna, D’Angelo, Erykah Badu, Amy Winehouse, TLC oder ASAP Rocky. Als klare Inspiration nicht nur ihrer Musik, sondern auch ihrer witzigen, sexuell offenherzigen Persona, gilt die Rapperin Nicki Minaj.[5][4] Entscheidender Teil ihres Sounds ist Doja Cats Stimme, deren Ton je nach Track weich und chillig, peppig oder beinahe hektisch sein kann.[12] Dabei beherrscht sie sowohl das Crooning als auch das Rappen aggressiver Verse.[2] Ihre Texte, die sie großteils selbst verfasst, sind von Wortspielen und Sarkasmus geprägt, die von der Welt als „Hip-Hop-Dadaismus“ bezeichnet wurden. Die Durchbruchsingle Mooo! verdankt ihren Erfolg neben dem eingängigen Refrain „Bitch I’m a cow, bitch I’m a cow / I’m not a cat, I don’t say meow“ Anspielungen auf Songs von Kelis und Three 6 Mafia oder das berühmte Kinderlied Old McDonald Had a Farm.[6]
Daneben legt die Künstlerin großen Wert auf die visuelle Präsentation. Die einfallsreichen Musikvideos zeigen sie etwa als verspielt-schlüpfrigen Androiden (Cyber Sex) oder aufmüpfigen Skatepunk (Bottom Bitch). Im Video zu ihrem ersten Chart-Hit Juicy treibt sie das Spiel mit verschiedenen Obstsorten als Metaphern für das weibliche Gesäß auf die Spitze. Auf diese Weise schafft sie es, ihren absurden Humor mit den gegenwärtigen Hip-Hop-Trends und Einflüssen der Netzkultur zu verbinden.[12][5]
Es wird berichtet, dass Doja Cat versucht, ihr Privatleben komplett aus der Öffentlichkeit herauszuhalten.[13] Sie lebte in einem Haus in Beverly Hills, Kalifornien, welches sie 2021 für 2,2 Millionen US-Dollar erwarb.[14]
Für kurze Zeit befand sie sich in einer Beziehung mit dem US-amerikanischen Musiker Jawny, dies von August 2019 bis zur Trennung im Februar 2020.[15] Obgleich sie sich nie zu ihrer sexuellen Orientierung geäußert hat,[16] beruft sich Doja Cat immer wieder auf queere Themen. Sie sagt hierzu, dass sie „Menschen mag, mit denen man Sex haben kann. Und du kannst irgendwie mit jedem Menschen Sex haben.“[17]
Im Juni 2020 spendete Doja Cat 100.000 US-Dollar dem „Justice for Breonna Taylor Fund“, um auch die Familie des Opfers zu unterstützen.[18]
Kurz nach ihrem musikalischen Durchbruch im Sommer 2018 tauchte ein mehrere Jahre alter Tweet auf, in dem sie die Rapper Tyler, the Creator und Earl Sweatshirt als „faggots“ (Schwuchteln) bezeichnet hatte.[19] Doja Cat verteidigte die Tweets zunächst, entschuldigte sich aber wenig später dafür und löschte die fraglichen Beiträge.[20]
Im Mai 2020 veröffentlichte Sängerin Lana Del Rey eine Nachricht auf Instagram, in der sie sich über Kritik an ihren Texten beschwerte, während andere Musikerinnen, darunter neben Doja Cat Beyoncé und Ariana Grande, mit ähnlichen Inhalten erfolgreich seien. Doja Cat reagierte als Einzige der Genannten mit dem kryptischen Satz „gang sunk that dunker“.[21] Wenig später tauchte ein Doja-Cat-Song aus dem Jahr 2015 mit dem Titel Dindu Nuffin auf. Dieser Ausdruck (abgeleitet von Didn’t do nothing – hab’ nichts getan) wird in der Alt-Right-Szene gebraucht, um afroamerikanische Opfer von Polizeigewalt zu verhöhnen. Nach massiven Twitter-Protesten entschuldigte sich die Rapperin sowohl für das Lied als auch die Verwendung verschiedener einschlägiger Chatrooms.[22]
Studioalben
Jahr | Titel Musiklabel |
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen (Jahr, Titel, Musiklabel, Platzierungen, Wochen, Auszeichnungen, Anmerkungen) |
Anmerkungen | |||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
DE | AT | CH | UK | US | R&B | |||
2018 | Amala Kemosabe Records • RCA Records |
— | — | — | UK— Silber |
US138 Gold (2 Wo.)US |
— |
Erstveröffentlichung: 30. März 2018
Verkäufe: + 610.000 |
2019 | Hot Pink Kemosabe Records • RCA Records |
— | — | — | UK38 Gold (47 Wo.)UK |
US9 ×2 (155 Wo.)US |
R&B8 (117 Wo.)R&B |
Erstveröffentlichung: 7. November 2019
Verkäufe: + 2.475.000 |
2021 | Planet Her Kemosabe Records • RCA Records (Sony) |
DE29 (41 Wo.)DE |
AT9 (39 Wo.)AT |
CH11 Gold (50 Wo.)CH |
UK3 Platin (85 Wo.)UK |
US2 ×2 (… Wo.)US |
R&B1 (125 Wo.)R&B |
Erstveröffentlichung: 25. Juni 2021
Verkäufe: + 3.140.000 |
2023 | Scarlet Kemosabe Records • RCA Records (Sony) |
DE29 (1 Wo.)DE |
AT22 (1 Wo.)AT |
CH11 (3 Wo.)CH |
UK5 (4 Wo.)UK |
US4 Platin (53 Wo.)US |
R&B2 (… Wo.)R&B |
Erstveröffentlichung: 22. September 2023
Verkäufe: + 1.167.500 |
Jahr | Award | Nominiertes Werk | Kategorie | Resultat |
---|---|---|---|---|
2020 | American Music Awards | Sie selbst | New Artist of the Year[23] | Gewonnen |
Favorite Female Soul/R&B Artist[24] | Gewonnen | |||
Hot Pink | Favorite Soul/R&B Album | Nominiert | ||
Say So | Video of the Year | Nominiert | ||
Billboard Music Awards | Juicy (mit Tyga) | Top R&B Song | Nominiert | |
MTV Europe Music Awards | Sie selbst | Best New Act[25] | Gewonnen | |
Best Push Act | Nominiert | |||
MTV Video Music Awards | Say So | Push Best New Artist[26] | Gewonnen | |
Song of the Year | Nominiert | |||
Song of Summer | Nominiert | |||
Best Direction | Nominiert | |||
NRJ Music Awards | Sie selbst | Best New International Artist[27] | Gewonnen | |
Say So | Video of the Year | Nominiert | ||
People’s Choice Awards | Sie selbst | Best New Artist[28] | Gewonnen | |
Boss Bitch | Soundtrack Song of the Year | Nominiert | ||
2021 | American Music Awards | Sie selbst | Favorite Soul/R&B Female Artist | Gewonnen |
Favorite Pop/Rock Female Artist | Nominiert | |||
Planet Her | Favorite Soul/R&B Album | Gewonnen | ||
Kiss Me More (feat. SZA) | Collaboration of the Year | Gewonnen | ||
Favorite Pop/Rock Song | Nominiert | |||
Billboard Music Awards | Sie selbst | Top New Artist | Nominiert | |
Top R&B Artist | Nominiert | |||
Top R&B Female Artist | Gewonnen | |||
Hot Pink | Top R&B Album | Nominiert | ||
Say So | Top R&B Song | Nominiert | ||
Grammy Awards | Sie selbst | Best New Artist | Nominiert | |
Say So | Record of the Year | Nominiert | ||
Best Pop Solo Performance | Nominiert | |||
MTV Europe Music Awards | Sie selbst | Best Artist | Nominiert | |
Best US Act | Nominiert | |||
Best Pop | Nominiert | |||
Kiss Me More (feat. SZA) | Best Song | Nominiert | ||
Best Video | Nominiert | |||
Best Collaboration | Gewonnen | |||
MTV Video Music Awards | Sie selbst | Artist of the Year | Nominiert | |
Kiss Me More (feat. SZA) | Video of the Year | Nominiert | ||
Best Collaboration | Gewonnen | |||
Best Friend (mit Saweetie) | Best Art Direction | Gewonnen | ||
You Right (mit The Weeknd) | Best Vidual Effects | Nominiert | ||
Need to Know | Song of Summer | Nominiert | ||
NRJ Music Awards | Sie selbst | International Female Artist of the Year | Nominiert | |
People’s Choice Awards | Sie selbst | Female Artist of the Year | Nominiert | |
Planet Her | Album of the Year | Nominiert | ||
Best Friend (mit Saweetie) | Collaboration Song of the Year | Nominiert | ||
Kiss Me More (mit SZA) | Nominiert | |||
You Right (mit The Weeknd) | Nominiert | |||
Soul Train Music Awards | Sie selbst | Best R&B/Soul Female Artist | Nominiert | |
Planet Her | Album of the Year | Nominiert | ||
Kiss Me More (mit SZA) | Best Collaboration | Nominiert | ||
2022 | BRIT Awards | Sie selbst | International Artist of the Year | Nominiert |
Kiss Me More (mit SZA) | International Song of the Year | Nominiert | ||
Grammy Awards | Record of the Year | Nominiert | ||
Song of the Year | Nominiert | |||
Pop Duo Performance | Gewonnen | |||
Planet Her (Deluxe) | Album of the Year | Nominiert | ||
Pop Vocal Album | Nominiert | |||
Best Friend (mit Saweetie) | Best Rap Song | Nominiert | ||
Need to Know | Best Melodic Rap Performance | Nominiert | ||
XXL Awards | Sie selbst | Artist of the Year | Nominiert | |
Female Rapper of the Year | Gewonnen | |||
Performer of the Year | Gewonnen | |||
The People’s Champ | Nominiert | |||
Planet Her | Album of the Year | Nominiert
| ||
2023 | Grammy Awards | Woman | Record of the Year | Nominiert |
Song of the Year | Nominiert | |||
Pop Solo Performance | Nominiert | |||
Music Video | Nominiert | |||
I Like You (A Happier Song) (mit Post Malone) | Pop Duo/Group Performance | Nominiert | ||
Vegas | Best Rap Song | Nominiert |
Personendaten | |
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NAME | Doja Cat |
ALTERNATIVNAMEN | Dlamini, Amalaratna Zandile (wirklicher Name) |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanische Rapperin und Sängerin |
GEBURTSDATUM | 21. Oktober 1995 |
GEBURTSORT | Los Angeles |