Ebersberg liegt am Nordhang des Lüttertales. Auf der Südseite begrenzt den Ort ein Höhenzug, der dominiert wird vom Heidküppel und dem Ebersberg, welcher mit 689 m Höhe auch die höchste Erhebung der Gesamtgemeinde Ebersburg ist.
Der Ort ist eine Streusiedlung mit den Weilern Altenmühle, Hauental, Oberlütter, Oberrod, Röderhaid und Rödersbach. Dazu kommen noch einige Einzelhöfe.
Im Norden und Westen grenzt Ebersberg an Weyhers, im Südwesten an die Gemarkung von Schmalnau, im Südosten an Hettenhausen und im Osten an Gackenhof.
Historisch werden eher die einzelnen Weiler und auch die vermutlich um 1100 erbaute Burg Ebersburg erwähnt. Die Herren von Ebersberg, genannt von Weyhers, werden 1250 erstmals urkundlich erwähnt. Der Einzelhof Steinrücken ist benannt nach dem Adelsgeschlecht der von Steinau genannt Steinrück. Der Weiler Oberlütter wurde in einer Urkunde des Fuldaer Abtes Hadamar (927–956) erstmals als Superior Lutture benannt. Spätere Namen waren Obirn Litter und Oberluter. Rödersbach wurde nachweislich 1441 erstmals erwähnt als fuldisches Lehen derer von Ebersberg.[29] Die Geschichte der Besiedlung ist eng verbunden mit der Geschichte des Klosters und Hochstifts Fulda. Über Jahrhunderte wurden Höfe und Grundstücke zwischen den Fürstäbten und den Adeligen getauscht und gehandelt.
1811 werden 75 Feuerstellen mit 608 Seelen als dem Ort zugehörig genannt.[30]
Bei der Preußischen Volkszählung 1871 hatte Ebersberg dann 671 Einwohner in 106 Wohngebäuden.[31] Mit 38 Wohnplätzen war es die Landgemeinde mit den meisten Einzelhöfen, ein typisches Siedlungsbild in diesem Teil der Rhön (zum Vergleich: die Nachbargemeinde Steinwand hatte zu dieser Zeit 36 Wohnplätze.) Dazu gehörten:
Während der ersten Flurbereinigung in den Jahren 1957 bis 1964 wurde der Hof Schwenzerhaus an Weyhers abgegeben.
Hessische Gebietsreform (1970–1977)
Im Zuge der Gebietsreform hörte Ebersberg am 31. Dezember 1971 auf, als selbständige Gemeinde zu existieren und wurde auf freiwilliger Basis zum Ortsteil von Ebersburg.[32] Diese Gemeinde trat die Alt-Ebersberger Weiler und Höfe Leimbachshof, Leimbachsmühle, Huhnrain, Hettenpaulshof, Unterdanielshof, Oberdanielshof, Wiegerich und Bienhof am 1. August 1972 an die Gemeinde Poppenhausen ab. Damit verlor Ebersberg mit rund 240 Hektar fast ein Viertel seiner Fläche und auch 50 Einwohner.[33] Für Ebersberg wurde wie für die übrigen eingegliederten Gemeinden ein Ortsbezirk gebildet.[34]
Verwaltungsgeschichte im Überblick
Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Ebersberg angehört(e):[2][35]
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Ebersberg 444 Einwohner. Darunter waren 6 (1,4 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 87 Einwohner unter 18 Jahren, 183 zwischen 18 und 49, 93 zwischen 50 und 64 und 81 Einwohner waren älter.[36] Die Einwohner lebten in 174 Haushalten. Davon waren 45 Singlehaushalte, 45 Paare ohne Kinder und 69 Paare mit Kindern, sowie 12 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 36 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 114 Haushaltungen lebten keine Senioren.[36]
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: bis 1970:[2]; Nach 1970 Gemeinde Eberburg:[1]; Zensus 2011[36]
1968 wurde im Ortsteil Oberrod eine zentrale Wasserversorgungsanlage in Betrieb genommen. Nach einer Bohrung mit einer Tiefe von 60 Metern konnte ein Hochbehälter mit 250 Kubikmeter Wasser errichtet werden, der über ein Leitungsnetz von 21 Kilometer Länge die verstreut liegenden Höfe mit hygienisch einwandfreiem Trink-, Brauch- und Löschwasser versorgen konnte. In trockenen Jahren war die ausreichende Versorgung der Bewohner und des Viehs über Hofpumpen nicht immer gewährleistet und teilweise musste Wasser in Fässern angeliefert werden.
Die an der Lütter gelegenen Mühlen waren nicht nur als Getreide-, Öl- und Sägemühle in Betrieb, sondern einige auch zur Stromversorgung von Teilen der Gemeinde. Die Leimbachsmühle erzeugte seit 1921 Strom aus Wasserkraft, die Feuersteinsmühle sogar schon 1919. Ab 1940 wurde der Strom dann vom Überlandwerk Fulda geliefert.
Im Zuge der Flurbereinigung ab 1957 wurde das Straßennetz deutlich verbessert. Einige der abgelegenen Höfe waren bis dahin kaum mit dem Auto erreichbar. Es wurden neue Brücken gebaut, beispielsweise bei der Johannesmühle, wo schwere Fuhrwerke vorher durch die Lütter fahren mussten.
Für Ebersberg besteht ein Ortsbezirk (Gebiete des Ortsteils Ebersberg) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern.[34] Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 74,45 %. Alle Kandidaten gehörten der „Bürgerliste Ebersberg“ an.[37] Der Ortsbeirat wählte Thomas Leitschuh zum Ortsvorsteher.[38]
↑Konrad Lübeck: Alte Ortschaften des Fuldaer Landes. Fuldaer Actiendruckerei, Fulda 1936.
↑Heinrich Reimer: Historisches Ortslexikon für Kurhessen. Unveränd. Neudr. d. 1. Ausg. Marburg 1926 Auflage. Elwert [in Komm.], Marburg 1974, ISBN 3-7708-0510-0.
↑Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Hessen-Nassau und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. In: Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. BandX, 1873, ZDB-ID 1467505-5, S.68 (Digitalisat).
↑Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr.3, S.84, Punkt 93 Abs. 52 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,0MB]).