Der Waldfriedhof Gerresheim liegt an der Quadenhofstraße, im Osten des Düsseldorfer Stadtteils Gerresheim, eingebettet in das Waldgebiet, das sich zwischen Gerresheim und der Stadt Erkrath im Kreis Mettmann befindet. Er umfasst heute 33 Hektar und ist über 100 Jahre alt.
Insgesamt fanden seit Eröffnung etwa 60.000 Beerdigungen auf dem Gerresheimer Friedhof statt. Es gibt etwa 20.000 Grabstätten, von denen derzeit etwa 18.000 belegt sind.
Der alte, innerhalb der ehemals selbständigen Gemeinde Gerresheim an der heutigen Dreherstraße gelegene Friedhof reichte einige Jahrzehnte nach der Wachstumsphase des Stadtteils in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts von seiner Kapazität her nicht mehr aus und wurde daher geschlossen. Eine Erweiterung des alten Friedhofs war aufgrund der Begräbnisordnung, die Neuanlagen und Erweiterungen von Friedhöfen in bewohntem Gebiet untersagte, nicht möglich. Die Gemeinde Gerresheim erwarb daher das Grundstück am Taubenberg für 22.980 Reichsmark.
Der Waldfriedhof wurde am 10. Oktober 1906 eröffnet. Bereits am 13. Oktober 1906 fand die erste Beerdigung dort statt.
Eine zweite Kapelle befindet sich im oberen Teil des Friedhofs.
Für die Opfer des Zweiten Weltkrieges sind zwei besondere Ehrenfelder eingerichtet:
Die Obere Kapelle wurde im Jahre 1966 nach den Plänen des Architekten Hans Junghanns gestaltet. Ihre Architektur ist zweckmäßig, folgt aber nicht dem damals verbreiteten Trend des Brutalismus, sondern nur der Idee der Schlichtheit. Das Innere wurde nach akustischen Gesichtspunkten optimiert.[1]
Einige bedeutende Gerresheimer Persönlichkeiten haben im Waldfriedhof Ehrengrabstätten:
Der Gerresheimer Waldfriedhof hat zwei besondere Bestattungsmöglichkeiten:
Dort werden Urnen an den Wurzeln von einzelnen Bäumen, die auf einer Rasenfläche stehen, beigesetzt. Anstelle von Grabsteinen markieren die Bäume die Grabstelle, die Namen und Daten der Verstorbenen können in die Granitsteine des Weges, der um das Baumfeld führt, eingemeißelt werden. An einem Baum gibt es mehrere Gräber, die als Reihengrab oder Familiengrab genutzt werden.
Im Waldfeld erfolgt eine Aschebeisetzung ohne Urne im Waldboden. Die Grabstätten werden nicht gekennzeichnet.
Die Aschebeisetzung ohne Urne ist – bei vorliegender eigenhändiger Willenserklärung des Verstorbenen – in dem Waldfeld möglich. An einer von den Hinterbliebenen ausgewählten Stelle in einem natürlichen, aber gut begehbaren Waldabschnitt des Friedhofs, wird die Asche im Waldboden beigesetzt. Bei dieser Bestattungsform wird das Grab nicht gekennzeichnet.
Direkt neben dem Gerresheimer Waldfriedhof befindet sich ein alter jüdischer Friedhof, auf dem zwischen 1925 und 1938 ca. 50 Menschen begraben wurden.
Die Bushaltestelle befindet sich am unteren Eingang des Friedhofs, eine Bahn ermöglicht aber das Erreichen des höheren Friedhofsteils ohne den mühsamen Aufstieg.
Er ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen
Koordinaten: 51° 13′ 50,9″ N, 6° 52′ 8,9″ O