Habhi ist ein Land im nördlichen Mesopotamien. Es wird unter anderem auf der Yoncalı-Inschrift des assyrischen Herrschers Tiglat-pileser I. (1114 bis 1076 v. Chr.) erwähnt, der sich hier als der Eroberer von Nairi von Tumme nach Daiaeni, Eroberer von Habhi bis zum „großen Meer“ bezeichnet.
„ka-šid KUR.KUR na-i-ri iš-tu KURtu-um-mi a-[di] KURda-ia-ni ka-šid [KUR] hab-hi a-di A.AB.BA GAL-te.“
In der Zeit von Adad-nirari II. lag Habhi zwischen Hatti, also Nordost-Syrien, und Nairi (K.A.H. II, 83 r. 7; 84 r.).[1] Adad-nirari II. berichtet auf einer Gründungsplatte aus Niniveh (BM 12104) von seinen Siegen gegen Urartri:
Danach wird der Text lückenhaft; er erwähnt Opfer, die der König darbrachte, und weitere Eroberungen.[2]
Aššur-nâṣir-apli II. erwähnt Habhi im Zuge eines Feldzuges gegen den Tur Abdin (Kašiari) im Jahre 879 v. Chr. Er erhielt von Habhi 300 Talente Eisen als Tribut.[3]
Emil Forrer wollte Habhi in Aserbaidschan lokalisieren.[4] Lacheman und Maidman[5] sehen in der Bezeichnung (wie auch von Nairi) „eine generelle, oft austauschbare […] Bezeichnung für die Gebiete am oberen Tigris und seiner Nebenflüsse“. Der georgische Assyriologe Gregor A. Melik'išvili liest die mit hab-hi transkribierte Stelle der Yoncalı-Stele als quil-hi (Kilchi) und setzt dieses mit dem Land Qulḫa der urartäischen Quellen und der Kolchis der Griechen gleich. Damit entspräche das „Große Meer“ dem Schwarzen Meer. Dies ist jedoch schon wegen der dann durch das assyrische Heer zurückzulegenden Entfernungen sehr unwahrscheinlich.
Andere Forscher suchen Habhi im Tur Abdin[6] und wollen es mit dem heutigen Hah (Anıtlı) gleichsetzen. Auch eine Gleichsetzung mit dem Hyope des Hekataios von Milet wurde erwogen.