Emden erlernte, wie andere Fotografen seiner Zeit, zunächst das künstlerische Handwerk des Kupferstichs und der Lithografie, bevor er ab 1852 als einer der ersten Fotografen in Frankfurt am Main tätig wurde:[1] Mit dem renommierten Zeichenlehrer Clemens Philippart, der in Bonn das Lichtbild auf Papier eingeführt hatte, ging Emden im selben Jahr eine Kooperation ein und assistierte diesem zeitweilig.[4]
Ebenfalls 1852 arbeitete Emden in Elberfeld mit „Paul Eduard Liesegang, dessen optische und mechanische Apparaturen später Weltruhm erlangten.“[4]
Einen festen Platz in der Geschichte der Fotografie sicherte sich Hermann Emden dank einem Folio-Band mit 36 Kalotypien, vermutlich nach Kollodiumnegativen, unter dem Titel Der Dom zu Mainz und seine bedeutendsten Denkmäler: In einer ausgewogenen Kombination von deutsch-französischem Begleittext und einer Fülle groß- und kleinformatiger Abbildungen von Baudetails wie Portalen und Grabmälern ist dieses Buch ein wichtiger Vorläufer moderner Architekturmonografien, darüber hinaus eines der frühesten fotografisch illustrierten Bücher in Deutschland überhaupt.[3]
Bis 1872 betrieb Hermann Emden in Frankfurt am Main ein Atelier.[1]
Emden hatte offenbar vor, in Württemberg zu expandieren und eröffnete 1864 zwei Filialen: eine in Tübingen und eine in Gmünd. Er hatte damit keinen Erfolg und im Folgejahr gab er sie wieder auf. Es ließen sich keine signierten Fotografien aus seiner Tätigkeit in Tübingen und in Gmünd finden.[5][6]
Der Dom zu Mainz und seine bedeutendsten Denkmäler in 36 Original-Photographien.[1] Mainz 1858, als „seltene Inkunabel der Mainz-Photographie aus dem Besitz Ludwig Lindenschmits d. Ä“[1]
Helmut Gernsheim: Geschichte der Photographie. Die ersten hundert Jahre (= Propyläen Kunstgeschichte. Band 26). Propyläen Verlag, Frankfurt am Main 1983, ISBN 3-549-05223-5.
Wolfgang Hesse: Ansichten aus Schwaben. Kunst, Land und Leute in Aufnahmen der ersten Tübinger Lichtbildner und des Fotografen Paul Sinner (1838–1925). Gebrüder Metz, Tübingen 1989, ISBN 3-921580-79-X.
Johannes Schüle: Gmünder Photographen. Die Frühzeit der Photographie in Schwäbisch Gmünd. Einhorn-Verlag, Schwäbisch Gmünd 2002, ISBN 3-927654-94-9.
Christoph Schaden: „… empfiehlt sich einem geehrten Publikum“. Zur Frühzeit der Fotografie und des Fotoateliers Schafgans in Bonn. Erste Phase 1839–1849: Die Erfindung der Sonnenzeichnung. In: Schafgans. 150 Jahre Fotografie. Ausstellungskatalog Rheinisches Landesmuseum Bonn, Köln 2004 (christophschaden.de (Memento vom 31. Dezember 2013 im Internet Archive)).