Hurricane ist ein von Bob Dylan und Jacques Levy geschriebener Folksong aus dem Jahr 1975. Das Protestlied thematisiert die Verhaftung und Verurteilung des Boxers Rubin „Hurricane“ Carter. In dem Stück kritisierte Dylan die Ermittlungen im Fall Carter und die darin enthaltenen rassistischen Akte. Veröffentlicht wurde der Titel auf seinem 17. Studioalbum Desire.
Carter und John Artis wurden wegen dreifachen Mordes verurteilt. Dieser hatte sich 1966 im Lafayette Grill in Paterson (New Jersey) ereignet. Nachdem flächendeckend berichtet worden war, dass die Tat offenbar rassistische Hintergründe gehabt habe (die Opfer waren weiß, Carter und Artis schwarz), wurden Carter und Artis des Mordes für schuldig befunden und zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt. In den folgenden Jahren wurde der Fall mehr und mehr zu einem kontrovers diskutierten Thema. So wurden die Rechtmäßigkeit der Ermittlungen und die Aussage einer angeblichen Augenzeugin in Frage gestellt. Carter beteuerte in seiner Autobiografie seine Unschuld, was schließlich zu einer Kontaktaufnahme von Bob Dylan führte.[1]
Dylan erreichte mit dem Song Platz 33 der Billboard-Charts.[2] Dieser Erfolg hatte eine medienwirksame Berichterstattung und schließlich eine Wiederaufnahme der Ermittlungen zur Folge. Carter wurde jedoch auch in der zweiten Verhandlung für schuldig befunden. Doch Dylan und seine prominenten Mitstreiter gaben nicht auf und erreichten eine weitere Untersuchung. In der dritten Instanz wurde Carter schließlich freigesprochen.[3] Rüdiger Schaper schrieb im Juni 2020 über den Song: „Hurricane aus dem Jahr 1975 beschreibt den Rassismus der amerikanischen Polizei und Justiz so klar und brutal, dass man im Jahr 2020 seinen Ohren nicht traut.“[4]