Der Sohn eines Uhrmachers hatte die Schule des Waisenhauses in Halle besucht. In jungen Jahren war er gesundheitlich anfällig gewesen, verfügte jedoch über gute Geistesgaben. Von Friedrich Hoffmann gefördert, bezog er bereits als fünfzehnjähriger 1731 die Universität Halle, wo er anfänglich ein Studium der Naturkunde und der mathematischen Wissenschaften verfolgte. Im Alter von neunzehn Jahren begann er 1734, philosophische Vorlesungen zu halten. 1737 wurde er Magister der Philosophie und, nachdem er sich aus gesundheitlichen Gründen länger in Schlesien aufgehalten hatte, 1742 Doktor der Medizin.
Am 5. August 1743 wurde er außerordentlicher Professor an der medizinischen Fakultät, 1744 in die Königlich-Preußische Akademie der Wissenschaften aufgenommen und 1745 in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina. 1750 wechselte Krüger an die Universität Helmstedt als ordentlicher Professor der Medizin und Philosophie, wobei er in seinen Vorlesungen Themen wie Physik und experimentelle Chemie behandelte. Krüger übernahm auch organisatorische Aufgaben an der Helmstedter Universität und war 1753 sowie 1756 Prorektor.
Pauli war Mitglied der Loge Aux trois clefs d'or in Halle.[1]
Krüger ist dem Zeitalter der Aufklärung zuzurechnen. Er vertrat einen Deismus, in dem Naturerkenntnis zu einer Form des Gottesdienstes wird. An der frühen Erforschung der Elektrizität war er beteiligt und gilt mit Christian Gottlieb Kratzenstein als Begründer der modernen Elektrotherapie.[2] Unzutreffend ist es jedoch, dass er den „Wetterleiter“ (Blitzableiter) erfunden habe, wie es der Wilnaer Rabbiner Pinchas Hurwitz (1765–1821) in seinem Buch Sefer ha-Berit (Brünn 1797) behauptet.[3] Den Blitz mit „eisernen Stangen, welche oben zugespitzt sind“, abwenden zu wollen, hielt er im Gegenteil für unsinnig, da solche Stangen „die Materie des Blitzes […] herbeylocken“. Stattdessen empfahl er, „alles Metall, alles Wasser und überhaupt alle Sachen, welche sich stark electrisiren lassen“, zu meiden und sich durch nichtleitende Materialien wie Pech, Glas und Seide zu schützen.[4]
Schreiben von den falschen Wunderwerken, an Herrn Johann Friedrich Oppermann (1740) (Digitalisat in der Google-Buchsuche)
Physicotheologische Betrachtungen einiger Thiere, Halle: Carl Hermann Hemmerde 1741.
Gedanken vom Caffee, Thee und Toback (1743) (Digitalisat in der Google-Buchsuche)
Dissertatio moralis quod lex naturae sit lex Dei, Helmstadii: Litteris Leuckardianis 1744.
Naturlehre. Zweyte Auflage 1744 (Digitalisat in der Google-Buchsuche). Insgesamt 3 Bände 1740–1749.
Johann Gottlob Krügers Zuschrifft an seine Zuhörer, worinnen er Ihnen seine Gedancken von der Electricität mittheilet und Ihnen zugleich seine künftige Lectionen bekant macht (1744) (Digitalisat in der Google-Buchsuche)
Gedancken von der Algebra, nebst den Primzahlen von 1 bis 1000000. (1746) (Digitalisat in der Google-Buchsuche)
Vorrede zu Johannen Charlotten Unzerin Grundriß einer Weltweißheit für das Frauenzimmer (1751, Zweyte Auflage 1767) (Digitalisat in der Google-Buchsuche)
Jürgen Hevers: Krüger, Johann Gottlob. In: Horst-Rüdiger Jarck, Dieter Lent u. a. (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon: 8. bis 18. Jahrhundert. Appelhans Verlag, Braunschweig 2006, S. 418f.
Johann Georg Meusel: Lexikon der vom Jahr 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller. Gerhard Fleischer d. J., Leipzig 1808, Bd. 7, S. 381(Online)
Karl Heinrich Jördens: Lexikon deutscher Dichter und Prosaisten. Weidmannische Buchhandlung, Leipzig, 1808. 3. Bd., S. 124 (Online)
Thomas Sturm: Johann Gottlob Krüger. In: Manfred Kuehn & Heiner Klemme (Hrsg.), The Dictionary of Eighteenth-Century German Philosophers. Thoemmes Press, Bristol, S. 670f.
↑Karlheinz Gerlach: Die Freimaurer im Alten Preußen 1738-1806. Die Logen zwischen mittlerer Oder und Niederrhein, Teil 1 (= Quellen und Darstellungen zur europäischen Freimaurerei 8.1). Innsbruck 2007, S. 381 (Nr. 47).
↑Wolfram Kaiser: Johann Gottlob Krüger (1715–1759) und Christian Gottlieb Kratzenstein (1723–1795) als Begründer der modernen Elektrotherapie. In: Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde 65, 1977, S. 539–554
↑Resianne Fontaine: Natural Science in Sefer ha-Berit: Pinchas Hurwitz on Animals and Meteorological Phenomena. In: Sepharad in Ashkenaz (2002/2007), pp. 157–181 (171)