Johann Mülmann SJ (auch Mühlmann; * 12. Mai 1600 wahrscheinlich in Naumburg[1][2]; † 10. Februar 1651 in Hadamar[2]) war ein deutscher römisch-katholischer Theologe, Pater im Jesuitenkolleg Münster und Beichtvater des Fürsten Johann Ludwig von Nassau-Hadamar zur Zeit des Westfälischen Friedens.
Mühlmann war ein Sohn des Pfarrers Johann Mühlmann und dessen Frau Dorothea Gleser (getauft 10. Dezember 1579, † 2. November 1607 an der Pest). 1608 verheiratete sich sein Vater erneut, starb aber 1613, so dass Mühlmann mit nur 13 Jahren Vollwaise wurde. Mühlmann studierte in Köln, wo er konvertierte und 1620 in die Gesellschaft Jesu eintrat.[3] Sein Bruder Hieronymus versuchte, ihn in Köln wieder für die evangelische Konfession zu gewinnen, trat aber 1627 selbst in den Jesuitenorden ein.
Mühlmann war Pater im Jesuitenkolleg Münster. Er hatte gute Kenntnisse des Italienischen, Französischen und Spanischen, lehrte einige Jahre Philosophie und Theologie und wurde schließlich Beichtvater des Fürsten Johann Ludwig von Nassau-Hadamar, der selbst konvertiert war.[4] Er soll unter anderem im April 1644 als Unterhändler für Diego Saavedra Fajardo fungiert haben, der die Catalonischen Abgeordneten, die nach Münster entsandt worden waren, um einen Aufstand gegen Spanien zu unterstützen, für den spanischen König zurückzugewinnen. Am 12. Juli 1647 sandte Mulmann ein Exemplar des Vehiculum an Pater Johann Gans, den Beichtvater Ferdinands III.[5] Von den Schweden wurde das Schreiben aufgefangen, und sogleich veröffentlicht. Gans wurde berichtet, dass alle Bemühungen, Maximilian von und zu Trauttmansdorff das Gewissen zu rühren, fruchtlos geblieben, indem ihn nichts in seinem sündhaften Vorsatze, durch Nachgiebigkeit in der Religionsfrage das Friedenswerk zu Stande zu bringen, zu erschüttern vermöchte. Die den Ketzern bereits gewährten Einräumungen seien so ruchlos, so abscheulich, dass selbst der Drang der äußersten Notwendigkeit sie nicht zu entschuldigen vermöchte. Es sei mithin die höchste Zeit, dass der Beichtvater von dem Kaiser die Abberufung Trauttmandorffs, ihn zu weiterer Fortsetzung des Krieges zu bewegen und von allen Concessionen gegen die Protestanten abzuhalten suche.
Mühlmann ist bekannt für seine Werke Dispp. de fide, quaenam inter tot religiones hoc seculo sola tuto recipi possit, De calice eucharistico, De purgatorio und für die Übersetzung im Jahre 1649 aus dem Spanischen ins Lateinische von Diego de Saavedra Fajardos Emblemática, gedruckt in Brüssel. Mühlmann wechselte Streitschriften mit dem evangelischen Theologen Georg Calixt in Helmstedt und anderen lutherischen Theologen.
Mühlmanns Geschwister waren:
und die Halbgeschwister:
Personendaten | |
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NAME | Mühlmann, Johann II. |
ALTERNATIVNAMEN | Mülmann, Johann |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Jesuit, Lehrer, Beichtvater des Fürsten Johann Ludwig von Nassau-Hadamar |
GEBURTSDATUM | 12. Mai 1600 |
GEBURTSORT | unsicher: Naumburg |
STERBEDATUM | 10. Februar 1651 |
STERBEORT | Hadamar |