Johann Wolfgang von Flüe war ein Nachfahre von Niklaus von Flüe. Er war der Sohn von Johann Konrad von Flüe (* 1655 in Luzern; † 15. März 1733 in Sachseln)[1][2] und dessen Ehefrau Anna Marie (geb. Britschgi) (* 1660); seine Geschwister waren:
Hans Nicolas von Flüe (* vor 1684; † 1712 im Gefecht von Sins[3]), verheiratet mit Anne Marie Götschi (* vor 1689);
Er war in erster Ehe noch vor 1726 mit Marie Magdalena (geb. Blättler) verheiratet, gemeinsam hatten sie neun Kinder. In zweiter Ehe heiratete er noch vor 1734 Marie Regina (geb. Wirz), mit der er sechs Kinder hatte; aus seiner dritten Ehe noch vor 1752 mit Barbara (geb. Blättler) gingen drei Kinder hervor. Von seinen Kindern sind unter anderem bekannt[4]:
Benedikt Niklaus von Flüe (* 21. März 1726 in Frauenfeld; † 29. Januar 1772 in Sachseln), Landammann[5], verheiratet mit Marie Franziska Ida, Tochter des Nidwaldner Landammanns Michael Jakob Zelger (1691–1764)[6];
Johann Nikodem von Flüe (* 7. Mai 1734 in Sachseln; † 13. Februar 1823 ebenda), Landammann[7], verheiratet mit Marie Franziska (geb. Achermann);
1718 wurde er zum Mitglied des Fünfzehnergerichts und 1723 zum Landesbauherrn gewählt. In der Zeit von 1724 bis 1726 war er Landvogt im Thurgau und 1729 Landstatthalter (Stellvertreter des Vorsitzenden der Kantonsregierung).
Von 1730 und darauf folgend von 1733 bis 1753 war er alle vier Jahre Obwaldner Landammann[12]; in dieser Zeit teilte er seit 1733 die französischen Pensionen aus und war von 1734 bis 1737 und ab 1743 Inhaber eigener Kompanien in französischen Diensten, in denen sieben seiner Söhne Offiziersstellen bekleideten.
Um 1750 erbaute er das Wohnhaus Brunnenmatt (heute: Flüelistrasse 16), das seit 1993 als Kulturobjekte von regionaler Bedeutung unter Denkmalschutz steht (B-Objekt, siehe Liste der Kulturgüter in Sachseln). Einige Zimmer wurden von Martin Obersteg (1724–1798) ausgemalt, im Sockelgeschoss befindet sich der sogenannte Gartensaal mit Régence-Stuckaturen und Kamin, den von Flüe als Empfangszimmer für Amtsgeschäfte benutzte. Für den Kachelofen wurden Kacheln aus dem Rathaus in Sarnen wiederverwendet.
↑Jakob Amiet: Culturgeschichtliche Bilder aus dem schweizerischen Volks- und Staatsleben, zur Blüthezeit des französischen Einflusses auf die Aristokratien der Schweiz. Scheitlin und Zollikofer, 1862 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 31. August 2020]).