Juliet B. Schor (* 9. November 1955) ist eine US-amerikanische Ökonomin, Soziologin und Professorin für Soziologie am Boston College.
Schors Forschungsgebiete sind u. a. die Nachhaltigkeit in Beziehung zum Lebensstil der Amerikaner, der Ökonomie und der sich neu formierenden Konsumentenbewegungen. Sie ist vor allem durch ihre Bücher The Overspent American und The Overworked American bekannt sowie durch ihre Vorträge und Medienauftritte.
Geboren 1955, studierte sie an der Wesleyan University, promovierte in Ökonomie an der University of Massachusetts und unterrichtete 17 Jahre an der Harvard University.[1][2]
Schor ist Professorin für Soziologie am Boston College.[2] Sie ist Mitbegründerin des Center for a New American Dream, einer nationalen Organisation zur Nachhaltigkeit, sowie des South End Press und des Center for Popular Economics. Sie ist Gründerin des Summer Institute in New Economics, einem einwöchigen Seminar für Doktoranden.[3] Sie hat mit der Wesleyan University, dem Schumacher College und der Brookings Institution zusammengearbeitet.
Schor ist Autorin zahlreicher Sachbücher.
Schor entwickelte mit ihrem Konzept Wahrer Wohlstand (Originaltitel: Plenitude) einen Vorschlag, wie die Gesellschaft umgestaltet werden könne. Das wachstumskritische Konzept basiert auf vier Hauptprinzipien. Erstens fordert Schor ein Umdenken der Gesellschaft in Bezug auf Zeit als Ressource. Sie kritisiert, dass in den letzten Jahrzehnten zunehmend Zeit dafür aufgebracht wurde, um Arbeit nachzugehen, die sich nahezu ausschließlich auf den Markt konzentriert. Schors Vorschlag ist es, Arbeitszeit zu reduzieren, um Zeit für Aktivitäten freizumachen, die außerhalb des Wirtschaftssystems, also des Marktes, stattfinden. Das zweite Prinzip baut auf der Befreiung vom Markt auf und fordert eine Stärkung der Selbstversorgung und Kreativität und somit der Fähigkeiten Dinge in Fab Labs selbst herzustellen, Open-Source-Software zu nutzen und zu verbreiten sowie Gemüse und Obst selbst anzubauen (DIY). Es gehe darum, innovative Technologien zu nutzen, wie beispielsweise bei Urbangarderning Projekten die Grundsätze der Permakultur zu beachten, und auf kleinen Flächen auf effiziente Weise eigene Erträge zu generieren. Auf diese Weise sollen Gemeinschaften resilienter werden und vom volatilen Wirtschaftssystem unabhängiger werden. Das dritte Prinzip schlägt eine neue Art des Konsums vor. Wegen der Arbeitszeitverkürzung wird eine Person, die nach Schors Konzepten lebt, weniger Geld zur Verfügung haben. Dies stellt für Schor nicht notwendigerweise eine Einschränkung, sondern eine Chance dar, gewohnte Konsummuster zu überdenken und wirklich notwendige, bewusstere und umweltfreundlichere Kaufentscheidungen zu fördern. Auch sollen Sharing Economy Angebote sowie Reparatur- und Wiederverwendungsmöglichkeiten zu einem reduzierten Konsum führen. Das letzte Prinzip fokussiert sich auf die Stärkung von Sozialkapital und Gemeinschaften.[4]
Als Herausgeberin:
Personendaten | |
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NAME | Schor, Juliet |
ALTERNATIVNAMEN | Schor, Juliet B. |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanische Soziologin, Ökonomin und Sachbuchautorin |
GEBURTSDATUM | 9. November 1955 |