Am 9. Februar 1901 wurde der KStV Markomannia durch Teilung des 1864 gegründeten Katholischen Studentenvereins Germania ins Leben gerufen.[5]
Nachdem die Markomannia in verschiedenen Münsterschen Lokalitäten: Alte Börse (heutige Geschäftsstelle der Westfälischen Nachrichten, Cafe Steiner (später Café Schucan, heute Ladenlokal einer Drogeriekette), Münsterscher Hof (Alter Steinweg), Bullenkopp (Alter Fischmarkt), Norbertstr. 1) residierte, wurde 1910 das Grundstück in der heutigen Kampstraße 10 vom Hausverein für 31.500 Mark gekauft.[6] Nach dem ersten Spatenstich Mitte März 1911 kam es zur Grundsteinlegung am 30. April 1911. Das Markomannenhaus ist damit das älteste, dauerhaft im Besitz der Verbindung stehende Verbindungshaus in Münster. Im Jahr 1923 wurde ferner ein Bootshaus in Münster-Handorf an der Werse gebaut.
Um die Auflagen, die das NS-Regime an die Korporationen stellte, erfüllen zu können, entschloss man sich, mit dem KStV Tuiskonia zu fusionieren, was am 15. April 1934 verwirklicht wurde.[7] Aus Finanznot wurde das Verbindungshaus 1936 an den Arbeitsdienst vermietet. Damit es ihnen weiterhin erlaubt war, zu studieren, mussten die meisten Studenten sich Untergruppierungen der NSDAP anschließen. Allen Studenten, die in NS-Organisationen Mitglied waren, wurde am 14. Mai 1936 „Betätigung in studentischen Verbindungen“ verboten.[8] So wurde im Einverständnis mit der Altherrenschaft die Aktivitas der Markomannia-Tuiskonia am 25. Mai 1936 aufgelöst. Die Markomannen-Mitteilungen konnten nicht mehr in der Druckerei der Regensbergschen Buchhandlung gedruckt werden, da diese 1937 durch die Gestapo enteignet worden war. Nach der letzten gemeinsamen Veranstaltung im September 1937 löste sich schließlich auch der Altherrenverein auf und kam so dem Himmler-Erlass vom 20. Juni 1938 zuvor.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Hausverein e. V. gemäß der „Verordnung vom 15. September 1947 zur Wiederherstellung aufgelöster Vereine“ unter dem alten Vorstand am 25. Oktober 1947 rekonstruiert. 1950 fusionierte der Altherrenverein Markomannia-Tuiskonia mit der ursprünglich in Göttingen 1932 gegründeten aktiven Monasteria zur Markomannia-Tuiskonia-Monasteria. Aus diesem Bund schied die Markomannia am 9. Februar 1952 in der Ratsschänke wieder aus und wurde noch am selben Tage selbständig.
Die Errichtung der Aktivitas wurde der Universität am 11. Februar 1952 gemeldet. Der Hausverein und Altherrenverein stand unter dem Vorsitz von Bernhard Salzmann. Die Aktivitas begann die Vereinsgeschäfte im Sommersemester 1952 unter dem Wiedergründungssenior Viktor Egen.
1955 wurde von der Markomannia zum ersten Male das Vorortspräsidium mit dem Vorortspräsidenten Viktor Egen gestellt. Im Sommersemester 1956 fuhren die Markomannen zum ersten Mal auf die Hegge. 1969 wurde der Vorsitz des Altherrenvereines nach dem Tode von Bernhard Salzmann mit Wilhelm Huntgeburth neu besetzt, dem im Sommersemester 1962 Heinrich Austermann nachfolgte. 1976 wurde Viktor Egen sen. zum Vorsitzenden des Altherrenvereines gewählt, 1954 Karl-Eberhard Zangerl, 2000 Bernhard Egen.
Zum 1. Januar 2003 trat die gesamte Altherrenschaft des KStV Tuiskonia-Monasteria unter Beibehaltung ihrer korporativen Identität als B-Philister der Markomannia bei. Maßgeblicher Initiator des Beitritts der Tuiskonia-Monasteria war der bekannte Münsterische Jurist Wilderich Fehrmann, der für diese Verdienste zum Ehrenphilister erhoben wurde.
2012/13 stellte der KStV Markomannia zum insgesamt dritten Mal in der Vereinsgeschichte das Vorortspräsidium im KV.[9][10]
Hubert Hönnekes (1880–1947), Politiker, Vorsitzender der ostpreußischen Zentrumspartei, 1930 bis 1933 Mitglied des Reichstages, Gegner des Nationalsozialismus
Klaus Neuhaus: Studentenpostkarten aus Münster. Eine anschauliche Geschichte Münsteraner Studentenlebens. Schernfeld 1993, ISBN 978-3-923621-99-6, S. 45.
Altherrenverein Markomannia (Hrsg.): Festschrift zum Jubiläum 100 Jahre KStV Markomannia. Greven 2001, ISBN 3-9807065-1-6.
Markus Antonius Bruns, Christoph Osterholt: 100 Jahre KStV Markomannia: „Viriliter Age!“. In: Akademischen Monatsblätter. (Hrsg.): vom Kartellverband katholischer deutscher Studentenvereine (KV), ISSN0002-3000, 3/2002, S. 18f.
Eva Plaschke: „We all live in a yellow submarine“. Christliche Studentenverbindungen/-vereine. In: disconnect! Reader zu studentischen Verbindungen in Münster. Hrsg. vom AStA der FH Münster & AStA der Uni Münster, Münster 2007, S. 33.
Katharina Tenberge: Von Fink und Fux. Studentenverbindungen in Münster. Münster 2009, ISBN 978-3-402-12821-3, S. 191–201.
Alice Büsch: Der geheimnisvolle Bund fürs Leben. Über das Für und Wider von Studentenverbindungen: Zwei Menschen, zwei Meinungen. In: wissen|leben. Die Zeitung der WWU Münster. (Hrsg.): von der Rektorin der WWU Münster, 7/2010.
↑vgl. Christian Steinhagen: Münster im Dritten Reich. Ein Stadtführer. Münster, 2013, ISBN 978-3-402-13011-7, S. 64.
↑Josef Spital. In: MünsterWiki. 26. Oktober 2017, abgerufen am 20. Dezember 2018.
↑Wolfgang Löhr: Bischof des Dialogs. (PDF 4,6MB) Zum Tode von Bischof Hermann Josef Spital. In: Akademischen Monatsblätter. Kartellverband katholischer deutscher Studentenvereine (KV), ISSN0002-3000, 20. April 2007, S. 67, abgerufen am 20. Dezember 2018.
↑Werner Schulze Buschhoff: Hohes juristisches Niveau. (PDF; 5,3MB) Kb Dr. Wilderich Fehrmann. In: Akademischen Monatsblätter. Hrsg. vom Kartellverband katholischer deutscher Studentenvereine (KV), ISSN0002-3000,, 15. Dezember 2008, S. 250, abgerufen am 20. Dezember 2018.
↑Wolfgan Löhr: Nachrichten. (PDF odf; 4,6MB) In: Akademische Monatsblätter. Kartellverband katholischer deutscher Studentenvereine (KV), ISSN0002-3000, 20. April 2007, S. 71., abgerufen am 20. Dezember 2018.