Klaus Teuber (* 25. Juni 1952 in Rai-Breitenbach; † 1. April 2023) war ein deutscher Spieleautor. Er ist der Erfinder von Die Siedler von Catan und gewann viermal die Auszeichnung Spiel des Jahres sowie viermal den Deutschen Spielepreis.
Teuber studierte Chemie,[1] war gelernter Zahntechnikermeister und ab 1999 hauptberuflich als Spieleautor tätig. Bereits sein Erstlingswerk Barbarossa war 1988 Spiel des Jahres. 1990 und 1991 wurden seine Spiele Adel verpflichtet und Drunter & Drüber ebenfalls als Spiel des Jahres ausgezeichnet.
Teuber hatte Schwierigkeiten, für sein nächstes Spiel einen Verleger zu finden. Pleitegeier – das spätere Vernissage, ein für die damalige Zeit überdurchschnittlich komplexes Brettspiel – wäre zwar von einem großen Verlag in die Reihe der Bestseller-Autoren-Spiele aufgenommen worden, aber nur unter der Bedingung, dass Teuber diesem Verlag das Recht an Veränderungen des Spiels übertragen hätte. Damit war er nicht einverstanden. Aus diesem Grund gründeten er und seine Partner mit TM-Spiele einen eigenen Verlag. Der TM-Erstling Vernissage wurde von der Spiel-des-Jahres-Jury nicht zur Kenntnis genommen. Beim deutschen Spielepreis belegte es 1993 den dritten Platz.
TM-Spiele, das zunächst vier, später fünf Gesellschafter hatte, stand bereits nach zwei Jahren vor der Insolvenz. In dieser Situation kam ein Angebot des Spielwarenkonzerns Simba Toys, der eine programmergänzende Spielelinie aufbauen wollte, aber keine Erfahrung auf diesem Gebiet besaß. TM wurde mit der Entwicklung von zunächst vier Spielen unter dem Namen Goldsieber beauftragt. Das Goldsieber-Programm wurde in der Spieleszene mit Begeisterung aufgenommen. Linie 1 und Galopp Royal gelangten 1995 auf die Spiel-des-Jahres-Auswahlliste, Linie 1 und Sternenhimmel schafften es auf Platz 2 und 3 des deutschen Spielepreises. Da sich die Verhandlungen zwischen Simba Toys und TM lange hinzogen, entschied sich Teuber, dass sein Spiel Die Siedler von Catan 1995 in der Franckh-Spiele-Galerie des Spieleunternehmens Kosmos Spiele erscheinen sollte. Zwei Häuser hatten das Spiel bereits abgelehnt oder verlangten erhebliche thematische Änderungen.
Für Teuber – der damals immer noch als selbständiger Zahntechniker tätig war – wurde es immer schwieriger, Goldsieber und Kosmos parallel zu betreiben. Daher bot es sich für ihn an, alle TM-Aktivitäten bei Kosmos zu bündeln und Mitte 1997 mit diesem Verlag einen Exklusivvertrag über seine Autorentätigkeit abzuschließen, was ein Novum in der Branche war. 1999 verkaufte er das von seinem Vater übernommene Dentallabor und wurde hauptberuflicher Spieleerfinder.[2]
Die Siedler von Catan entwickelte sich zum bekanntesten Brettspiel der jüngeren Zeit. Innerhalb der Catan-Familie erschienen mehrere weitere Titel, sowohl Erweiterungen als auch eigenständige Spiele. Ein Novum waren die Prof.-Easy-Spieleinführungen, die anfänglich als kleine Broschüren und später als Internet-Animationen erschienen. Teuber erleichterte mit diesen von ihm erdachten Regeleinführungen den Einstieg in seine Spiele ganz erheblich.
2002 gründete Klaus Teuber zusammen mit seinem Sohn Guido Teuber die Firma Catan GmbH und übertrug ihr die Lizenzrechte an seinen Spielen. Diese Firma ist für die Kontakte zu den weltweiten Lizenzpartnern seiner Brettspiele und der Computer-Umsetzungen zuständig. Auch sein Sohn Benjamin arbeitet im Familienunternehmen.[3]
2004 wurde Teuber in die Hall of Fame des Origins Award aufgenommen.[4] 2010 erhielt er den As d’Or für sein Lebenswerk.[5]
Klaus Teuber starb im April 2023 nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 70 Jahren.[6][7]
Während eines musikalisch untermalten „in memoriam“-Segments während der British Academy Games Awards 2024 wurde an Teuber und andere verstorbene Spieleerfinder aus dem letzten Jahr erinnert.[8]
Am Anfang einer Spielidee stand für Teuber nach eigener Aussage immer eine Geschichte. Bei seinem ersten veröffentlichten Spiel Barbarossa und die Rätselmeister wollte er die Atmosphäre der Fantasy-Trilogie Erdzauber von Patricia A. McKillip aufgreifen. Ein wichtiges Motiv für ihn war das Entdecken: „Sie wissen nicht so genau, wo es langgeht, haben einen Wunsch, eine vage Idee, sehen, wie ein Schloss im Nebel auftaucht – und wollen da hin.“ Mit diesem Gedanken probierte er Ideen aus. „Ich arbeite eigentlich auch heute noch am liebsten intuitiv, aus dem Bauch heraus. Da gibt es nichts Vorgefertigtes, keine Schablone, aber eine große Spannung.“[3]
Ab 2015 zusammen mit seinem Sohn Benjamin:
Personendaten | |
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NAME | Teuber, Klaus |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Spieleautor |
GEBURTSDATUM | 25. Juni 1952 |
GEBURTSORT | Rai-Breitenbach |
STERBEDATUM | 1. April 2023 |