Koss (mecklenburgisches Adelsgeschlecht)

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Stammwappen derer von Koss
Stammwappen derer von Koss

Koss ist der Name eines mecklenburgischen Adelsgeschlechts.

Die Familie ist als weder Stamm- noch Wappenverwandt mit den pommerschen Koss[1] als auch von den polnischen Koss zu unterscheiden.[2]

Das Geschlecht ist wendischen Ursprungs und erscheint zuerst urkundlich mit Hermannus Coz im Jahre 1230.[3] Das Stammgut sollte Groß und Klein Tessin gewesen sein. Die Stammreihe beginnt mit dem Ritter Hermann von Koß, urkundlich 1276, Herr auf Teschow und Kossow.[4] 1523 zählten sie zu den Mitunterzeichnern der Union der Landstände. Weiterer zeitweiser Gutsbesitz bestand auf Cammin, Kätsin, Poppendorf, Radepohl, Vilz, Völkersen, Wessin. Darüber hinaus hatte die Familie zeitweise das Kirchenpatronat der Dorfkirche Wessin und der Dorfkirche Vilz (1648–1855) inne. Im Einschreibebuch des Klosters Dobbertin von 1696 bis 1918 befindet sich eine Eintragung einer Tochter von Koss. Nr. 84 Maria von Kossen vom Hause Vielitz (Vilz), eingetragen am 17. Oktober 1713. Im Jahre 1858 verfügte die Familien im Mecklenburgischen über keinen Gutsbesitz mehr.[5]

Christiane Friederike, Herzogin zu Sachsen-Coburg-Saalfeld, geb. von Koß

Gegen den Willen seines Vaters hatte sich Christian Ernst zu Sachsen-Coburg-Saalfeld 1709 in Greiz mit Christiane Friederike von Koß (24. August 1686–15. Mai 1743) verlobt, die seine pietistischen Neigungen teilte und für die er das Schlösschen Kitzerstein bei Saalfeld als Wohnsitz kaufte.[6] Sie war eine Tochter des reußischen Oberforstmeisters[6] und saalfeldischen Kammerjunkers[7] Günther Christoph von Koß[8] (1653–1710[9]) auf Kitzerstein und der Anna Elisabeth, Tochter des Wolff Christoph von Breitenbauch (1631–1672), auf Burg Rahnis, Brandenstein, Gröst und Betzkendorf, kursächsischen Kammerjunkers, und der Maria Magdalena, geb. Pflugk aus dem Hause Strehla.[10]

Bei ihren väterlichen Vorfahren war unklar, ob diese Familie von Koss die bekannte altritterliche im Herzogtum Mecklenburg[11] oder die gleichnamige in Westpreußen (les Koss de Pomérélie) war.[12] Es war jedoch die mecklenburgische, die 1230 mit dem Knappen Hermanus Coz, auf Hermannstorp und Lüttow unweit Ratzeburg (Sachsen-Lauenburg),[13] zuerst erscheint.[14]

Wappen derer von Koss

Das Wappen zeigt in Rot einen silbernen Balken belegt mit 14 roten Blutstropfen in zwei Reihen angeordnet. Auf dem gekrönten Helm mit silber-roten Decken drei Pilgrimstäbe, jeder mit einem Pfauenwedel besetzt.

  • Wolf Lüdeke von Weltzien: Die von Koss. 1230–1707. Im Volksmund die Kossen genannt. In: Das Land Werle, Gross- und Klein-Tessin, 2001, S. 26–32.
  • Gustav von Lehsten: Der Adel Mecklenburgs seit dem landesgrundgesetzlichen Erbvergleiche (1755). Rostock 1864, S. 136.
  • Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band VI, Band 91 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1987, S. 441, ISSN 0435-2408

Einzelnachweise

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  1. Julius Theodor Bagmihl: Pommersches Wappenbuch. Band 4, Stettin 1854, S. 51–52; Tfl. XIX.
  2. Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Band 5, Leipzig 1864, S. 247.
  3. Friedrich Crull: Die Wappen der bis 1360 in den heutigen Grenzen Meklenburgs vorkommenden Geschlechter der Mannschaft. In: Verein für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde. Bd. 52 (1887), S. 34–182; S. 65; Meklenburgisches Urkundenbuch, Band 1, Schwerin 1863, 1230/4, 375, S. 365.
  4. Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon, Band VI, 1987, S. 441.
  5. Otto Titan von Hefner: J. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 3, 6. Abt.: Der blühende Adel der Grossherzogthümer Mecklenburg (Schwerin und Strelitz), Nürnberg 1858, S. 12; Tfl. 10.
  6. a b Hans Patze: Geschichte Thüringens: Politische Geschichte in der Neuzeit, 1982, S. 536.
  7. Roswitha Jacobsen: Residenzkultur in Thüringen vom 16. bis zum 19. Jahrhundert, 1999, S. 67.
  8. Neue Landeskunde des Herzogtums Sachsen-Meiningen, 1903, S. 472. Bei Carl Eduard Vehse übrigens Stallmeisterstochter genannt: Geschichte der deutschen Höfe seit der Reformation, Abteilung 5, Geschichte der Höfe des Hauses Sachsen, Teil 1, 1854, S. 75. In der Trauerrede von Elias Fischer folgendermaßen tituliert: Einfältige Trauer-Rede, Als Des Hoch-Wolgebohrnen Herrn, Herrn Günther Christoph v. Koß, auf Kitzerstein, Hoch-Fürstl. Sächs. Hochbestalten Ober-Forst-Meisters und Cammer-Junckers zu Saalfeld, entseelter Cörper In die Kirche zu Schwartza, d. 12. Ianuarii Anno 1710. ... beygesetzt wurde, gehalten von Elia Fischern, Pfarrern daselbst.
  9. Johann Christoph Cellarius: Bey dem Grabe, Des Wohl-gebohrnen Herrn, Herrn Günther Christoph von Koß, auff Kitzerstein ... Meines hohen Patrons, Entwurff dieses zu Bezeugung schuldigsten Beyleidenns, Aus Devotion gegen dessen hinterlassene Hoch-Adeliche Familie In Eyl den 10. Jan. 1711. Gedruckte Trauerrede, Saalfeld 1711, Wer, wie Nathanael das leben richtet ein, Der muß wie dieser ist in steten Seegen seyn. Dieses wolte, als Der Wohl-gebohrne Herr, Herr Günther Christoph von Kosz uff Kitzerstein, Hoch-Fürstl. Sächß. treu-gewesener Ober-Forstmeister und Cammer-Juncker allhier, Den 6ten Januarii 1710. nach einer kurtzen Kranckheit in seinen Jesu seelig verstorben ... Aus beständiger Ergebenheit so wohl gegen den seelig Verstorbenen als zum Trost der Hinterbliebenen ... Frau Gemahlin Und drey Fräulein Töchter bewehren, Bartholomævs Schneider, Regierungs-Advocat.
  10. Valentin König: Genealogische Adels-Historie Oder Geschlechts-Beschreibung Derer Im Chur-Sächsischen und angräntzenden Landen zum Theil ehemahls, allermeist aber noch ietzo in guten Flor stehenden ältesten und ansehnlichsten adelichen Geschlechter, Band 2, 1729, S. 187; Detlev Schwennicke: Europäische Stammtafeln: Die deutschen Staaten, 1998, Tafel Sachsen-Coburg und Saalfeld.
  11. Wolf Lüdeke von Weltzien: Das Land Werle, Gross- und Klein-Tessin, 2001, S. 26–32. [Die von Koss. 1230–1707. Im Volksmund die Kossen genannt.]
  12. Michel Huberty: L' Allemagne dynastique. Oldenbourg. Familles alliées. H - L, 1994, S. 616.
  13. Genealogisches Handbuch des Adels, Band 38, Limburg an der Lahn 1966, S. 293.
  14. Michel Huberty: L' Allemagne dynastique. Oldenbourg. Familles alliées. H - L, 1994, S. 616.

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