Wappen | Deutschlandkarte |
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Basisdaten | |
Koordinaten: | 52° 42′ N, 11° 50′ O |
Bundesland: | Sachsen-Anhalt |
Verwaltungssitz: | Stendal |
Fläche: | 2.424,01 km2 |
Einwohner: | 109.592 (31. Dez. 2023)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 45 Einwohner je km2 |
Kfz-Kennzeichen: | SDL, HV, OBG |
Kreisschlüssel: | 15 0 90 |
NUTS: | DEE0D |
Kreisgliederung: | 25 Gemeinden |
Adresse der Kreisverwaltung: |
Hospitalstraße 1–2 39576 Stendal |
Website: | www.landkreis-stendal.de |
Landrat: | Patrick Puhlmann (SPD) |
Lage des Landkreises Stendal in Sachsen-Anhalt | |
Der Landkreis Stendal ist ein Landkreis im Nordosten des Landes Sachsen-Anhalt. Flächenmäßig ist er der zehntgrößte Landkreis in Deutschland und der größte in Sachsen-Anhalt.
Der Landkreis Stendal umfasst die östliche Altmark sowie den Elbe-Havel-Winkel. Wichtigste Gewässer sind Elbe, Havel, Tanger, Biese, Aland und Uchte. Der nördlichste Punkt des Landes Sachsen-Anhalt befindet sich in der Gemeinde Aland.
Nachbarkreise
Nachbarkreise sind im Norden der brandenburgische Landkreis Prignitz, im Osten die ebenfalls brandenburgischen Landkreise Ostprignitz-Ruppin und Havelland, im Süden die Landkreise Jerichower Land und Börde und im Westen der Altmarkkreis Salzwedel sowie im Nordwesten der niedersächsische Landkreis Lüchow-Dannenberg.
Der Kreis Stendal im Regierungsbezirk Magdeburg der preußischen Provinz Sachsen wurde im Rahmen der preußischen Verwaltungsreformen nach dem Wiener Kongress zum 1. Juli 1816 eingerichtet. Das Landratsamt befand sich in Stendal. Der Kreis gliederte sich in die drei Städte Arneburg, Bismark und Stendal sowie in Landgemeinden und – bis zu deren Auflösung im Jahre 1929 – in selbstständige Gutsbezirke.
Am 6. Oktober 1862 wurde die Colbitz-Letzlinger Heide aufgeteilt. Der Kreis Stendal erhielt die östlichen Teile der Oberförstereien Burgstall und Jävenitz. Seit dem 1. Juli 1867 gehörte der Kreis zum Norddeutschen Bund und seit dem 18. Januar 1871 zum Deutschen Reich.
Am 1. April 1909 schied die Stadt Stendal aus dem Kreis aus und bildete einen eigenen Stadtkreis. Der Kreis Stendal wurde fortan als Landkreis bezeichnet. Zum 30. September 1929 fand auch im Kreis Stendal wie im übrigen Preußen eine Gebietsreform statt, bei der alle selbstständigen Gutsbezirke aufgelöst und benachbarten Landgemeinden zugeteilt wurden. Mit Einführung des preußischen Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15. Dezember 1933 gab es ab dem 1. Januar 1934 eine einheitliche Kommunalverfassung für alle preußischen Gemeinden. Mit Einführung der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 wurde zum 1. April 1935 das Führerprinzip auf Gemeindeebene durchgesetzt. Eine neue Kreisverfassung wurde nicht mehr geschaffen; es galt weiterhin die Kreisordnung für die Provinzen Ost- und Westpreußen, Brandenburg, Pommern, Schlesien und Sachsen vom 19. März 1881.
Die Gemeinde Tangerhütte, die bis 1928 Vaethen hieß, erhielt 1935 das Stadtrecht.
Nach der Auflösung der preußischen Provinz Sachsen zum 1. Juli 1944 gehörte der Kreis zur neuen Provinz Magdeburg. Im Frühjahr 1945 wurde der westelbische Teil des Kreisgebietes durch die amerikanischen Streitkräfte, der ostelbische Teil durch polnische und sowjetische Streitkräfte besetzt.
Am 15. Juni 1950 kam es in der DDR zu einer ersten Verwaltungsreform, in deren Rahmen die Stadt Stendal wieder in den Landkreis Stendal eintrat.[2]
Im Zuge der Verwaltungsreform von 1952 in der DDR wurden an der Abgrenzung des Landkreises umfangreiche Änderungen vorgenommen:[3]
Am 1. Januar 1988 wurde der Kreis Tangerhütte aufgelöst und in Teilen wieder in den Kreis Stendal eingegliedert.[4]
Am 6. Mai 1990 fanden die ersten Kommunalwahlen nach der politischen Wende von 1989 statt. Am 31. Mai konstituierte sich damit der erste freigewählte Kreistag und der Landkreis Stendal bekam mit Lothar Riedinger wieder einen Landrat.
Die Fraktionsvorsitzenden der im ersten Kreistag vertretenen Parteien waren:
1994 wurden die Kreise Osterburg und Havelberg sowie die Verwaltungsgemeinschaft Bismark (Altmark) des Kreises Gardelegen mit dem Landkreis Stendal zunächst unter dem Arbeitstitel Landkreis Östliche Altmark vereinigt, der konstituierende Kreistag beschloss dann aber den Namen Landkreis Stendal.
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Stand: 31. Dezember des jeweiligen Jahres[12]
Die meisten Einwohner des Landkreises sind konfessionslos.
Die meisten konfessionell gebundenen Bürger gehören der evangelischen Kirche an. Die Gemeinden sind innerhalb der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland organisiert, abgesehen vom Pfarrsprengel Havelberg, der zur Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-Schlesische Oberlausitz (EKBO) gehört.
Die römisch-katholischen Gemeinden im Kreisgebiet gehören administrativ zum Dekanat Stendal des Bistums Magdeburg. Die römisch-katholische Gemeinde St. Norbert in Havelberg gehört jedoch zur Pfarrei Wittenberge (Dekanat Wittenberge) im Erzbistum Berlin. (Quelle: Schematismus für das Erzbistum Berlin 2009, hrsg. vom Erzbischöflichen Ordinariat Berlin, Niederwallstraße 8–9, 10117 Berlin)
Im Kreisgebiet gibt es Gemeinden der neuapostolischen Kirche sowie verschiedener Freikirchen. Im bundesweiten Vergleich gering ist heutzutage die Anzahl der Angehörigen des Islam und des Judentums.
Das Ergebnis der Kommunalwahl vom 9. Juni 2024 ist in den beiden Diagrammen dargestellt.
Parteien und Wählergemeinschaften | Prozent 2019 |
Sitze 2019 |
Prozent 2014 |
Sitze 2014 |
Prozent 2009 |
Sitze 2009 |
Prozent 2004 |
Sitze 2004 |
Prozent 1999 |
Sitze 1999 |
Prozent 1994 |
Sitze 1994 | |
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CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 24,4 | 12 | 41,8 | 20 | 37,2 | 18 | 40,9 | 20 | 42,7 | 21 | 34,5 | 18 |
Pro Altmark | Wählergruppe Pro Altmark | 17,0 | 8 | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – |
Linke | Die Linke | 16,5 | 8 | 23,8 | 11 | 23,9 | 11 | 27,8 | 13 | 17,7 | 9 | 17,1 | 9 |
AfD | Alternative für Deutschland | 16,3 | 8 | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 10,1 | 5 | 17,7 | 9 | 18,7 | 9 | 20,4 | 10 | 31,1 | 15 | 33,2 | 18 |
FDP | Freie Demokratische Partei | 5,7 | 3 | 3,6 | 2 | 7,6 | 4 | 6,0 | 3 | 3,8 | 2 | 5,4 | 3 |
Grüne | Bündnis 90/Die Grünen | 5,5 | 2 | 3,6 | 2 | 3,2 | 2 | 2,6 | 1 | 1,9 | 1 | 5,2 | 3 |
Landwirte | Landwirte für die Region – Unabhängige Wählergemeinschaft | 4,6 | 2 | 5,8 | 3 | 9,1 | 4 | – | – | – | – | – | – |
NPD | Nationaldemokratische Partei Deutschlands | – | – | 2,3 | 1 | – | – | – | – | – | – | – | – |
Piraten | Piratenpartei Deutschland | – | – | 0,7 | 0 | – | – | – | – | – | – | – | – |
Zentrum | Deutsche Zentrumspartei | – | – | – | – | 0,4 | 0 | 2,4 | 1 | 0,6 | 0 | – | – |
FWG TGM | Freie Wählergemeinschaft Tangermünde | – | – | – | – | – | – | – | – | 0,9 | 0 | 2,4 | 2 |
FWG TGH | Freie Wählergemeinschaft (Tangerhütte) | – | – | – | – | – | – | – | – | 0,5 | 0 | – | – |
DSU | Deutsche Soziale Union | – | – | – | – | – | – | – | – | 0,4 | 0 | – | – |
EB | Einzelbewerber | – | – | 0,8 | 0 | – | – | – | – | 0,4 | 0 | – | – |
Sonstige | Sonstige | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | 1,7 | 0 |
Gesamt | 100 % | 48 | 100 % | 48 | 100 % | 48 | 100 % | 48 | 100 % | 48 | 100 % | 54 | |
Wahlbeteiligung | 53,9 % | 43,3 % | 40,6 % | 44,4 % | 45,0 % | 67,5 % |
Verwaltung bis April 1864 durch Kreisdeputierte
Zwischenzeitliche Verwaltung des Amtes durch Beauftragte der Regierung ca. 18 Monate, u. a. kommissarisch durch Herrn Rosenbruch
1952 Umstrukturierung Vorsitzender Rat des Kreises
1990 Wiedereinführung des Begriffs Landrat
Blasonierung: „Geteilt von Silber über Blau; oben ein wachsender goldbewehrter roter Adler; unten ein dreiblättriges goldenes Kleeblatt, bewinkelt von drei silbernen Eichenblättern.“ | |
Wappenbegründung: Der rote Adler am Spalt symbolisiert die jahrhundertelange Zugehörigkeit des Kreisgebietes zur Mark Brandenburg. Das von drei silbernen Eichenblättern bewinkelte goldene Kleeblatt in Blau ist das Wappen des wohl bekanntesten altmärkischen Adelsgeschlechts derer von Bismarck.
Das Wappen wurde vom Magdeburger Staatsarchivrat Otto Korn gestaltet und am 31. Juli 1937 verliehen. |
Blasonierung: „Gespalten und halb geteilt; vorn in Silber ein roter goldbewehrter Adler am Spalt, hinten oben in Blau ein dreiblättriges goldenes Kleeblatt, bewinkelt von drei silbernen Eichenblättern, hinten unten in Schwarz drei goldene Rauten (2:1).“[16] | |
Wappenbegründung: Die Farben des Landkreises sind Blau – Weiß (Silber). Seit 1995 führt der Landkreis aufgrund der Fusion der ehemaligen Landkreise Havelberg, Osterburg und Stendal ein neues Wappen. Das Wappen knüpft an die Wappen der alten Landkreise Stendal und Osterburg an. So sind neben den Elementen des alten Landkreiswappens, drei goldene Rauten auf Schwarz aus dem Wappen der Grafen von Osterburg übernommen, die in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts die Herrschaft Osterburg besaßen, aber bereits im 13. Jahrhundert ausgestorben sind. Das Wappen des Grafen Siegfried von Osterburg, überliefert im Siegel an einer Urkunde von 1214, zeigt im geteilten Schild unten drei 2:1 angeordnete Rauten.
Das Wappen wurde von der Heraldikerin Erika Fiedler aus Magdeburg gestaltet und am 20. Dezember 1995 genehmigt. |
Der Landkreis Stendal führt eine Flagge, wie nachfolgend beschrieben: blau-weiß gestreift mit aufgelegtem Kreiswappen. Die Flagge wurde zusammen mit dem Wappen am 20. Dezember 1995 genehmigt.
Im Zukunftsatlas 2016 belegte der Landkreis Stendal den letzten Platz unter 402 Landkreisen und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „sehr hohen Zukunftsrisiken“. Der Zukunftsatlas 2019 zeigt den Landkreis ebenfalls auf dem letzten Platz.[17] Der eher strukturschwache Landkreis ist von Landwirtschaft geprägt.
Die Kreisstadt Stendal hat eine große Verkehrsbedeutung, hauptsächlich im Eisenbahnverkehr. Sie liegt direkt an der Berlin-Lehrter Eisenbahn und besitzt weitere wichtige Bahnverbindungen nach Magdeburg, Wittenberge, Uelzen und Salzwedel. Mit der Elbe quert eine wichtige Binnenschifffahrtsstraße das Kreisgebiet. Geplant ist auch der Bau einer Altmark-Autobahn (A 14) von Magdeburg nach Schwerin, die Stendal in Nord-Süd-Richtung berühren würde.
Der öffentliche Personennahverkehr wird unter anderem durch den PlusBus des Bahn-Bus-Landesnetz Sachsen-Anhalt erbracht. Betrieben von der Stendalbus und Nahverkehrsgesellschaft Jerichower Land auf folgenden Verbindungen:
Der gesamte regionale Busverkehr sowie die Stadtbuslinien in Stendal und der Schülerverkehr werden von der Stendalbus, mit sechs Stadt- und 35 Regionallinien, durchgeführt.
In der Kreisstadt Stendal befindet sich auch der Verkehrslandeplatz Stendal (Kennung: EDOV) er ist der meistfrequentierte Flugplatz Sachsen-Anhalts. Neben der privaten Sportfliegerei wird er auch von Geschäftsfliegern sowie von der Bundespolizei und der Bundeswehr genutzt.
Im Landkreis befinden sich zwölf ausgewiesene Naturschutzgebiete (Stand Februar 2017).
Der Landkreis Stendal umfasste 1945 vier Städte und 92 weitere Gemeinden:[9]
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Einheitsgemeinden
(Städte sind fett hervorgehoben)
(* Sitz des Landkreises)
Wappen | Gemeinde | Einwohner[18] | Fläche in km²[19] |
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Bismark (Altmark) | 7899 | 289,49 | |
Hansestadt Havelberg | 6494 | 149,14 | |
Hansestadt Osterburg (Altmark) | 9421 | 229,81 | |
Hansestadt Stendal * | 38.946 | 268,26 | |
Tangerhütte | 10.516 | 294,92 | |
Kaiser- und Hansestadt Tangermünde | 10.228 | 89,98 |
Verbandsgemeinden mit ihren Mitgliedsgemeinden
(* Sitz der Verbandsgemeinde)
Wappen | Mitgliedsgemeinde | Einwohner[18] | Fläche in km²[19] |
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Arneburg | 1443 | 31,00 | |
Eichstedt (Altmark) | 842 | 32,82 | |
Goldbeck | 1406 | 26,85 | |
Hassel | 918 | 20,57 | |
Hohenberg-Krusemark | 1177 | 63,57 | |
Iden | 758 | 37,36 | |
Rochau | 1000 | 39,01 | |
Hansestadt Werben (Elbe) | 933 | 53,10 |
Wappen | Mitgliedsgemeinde | Einwohner[18] | Fläche in km²[19] |
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Kamern | 1182 | 67,92 | |
Klietz | 1772 | 66,25 | |
Sandau (Elbe) | 831 | 18,58 | |
Schollene | 1077 | 65,33 | |
Schönhausen (Elbe) | 2079 | 74,10 | |
Wust-Fischbeck | 1205 | 68,23 |
Wappen | Mitgliedsgemeinde | Einwohner[18] | Fläche in km²[19] |
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Aland | 1340 | 92,36 | |
Altmärkische Höhe | 1779 | 98,94 | |
Altmärkische Wische | 837 | 67,09 | |
Hansestadt Seehausen (Altmark) | 4693 | 107,01 | |
Zehrental | 816 | 72,32 |
In den Jahren seit 1994 fanden im Gebiet des Landkreises Stendal wie im gesamten Land Sachsen-Anhalt umfangreiche Gebietsänderungen statt.[20] Von der Kreisreform Sachsen-Anhalt 2007 blieb der Landkreis allerdings unberührt.
Von den ursprünglich 14 Verwaltungsgemeinschaften bestand am 1. Januar 2010 noch eine Verwaltungsgemeinschaft. Die Anzahl der Gemeinden verringerte sich von 135 auf 51.
Am 1. Januar 1991 wurde dem Landkreis das Unterscheidungszeichen SDL zugewiesen. Seit dem 29. November 2012 sind zudem die Unterscheidungszeichen HV (Havelberg) und OBG (Osterburg) erhältlich.