Landless People’s Movement (Südafrika)

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Das Landless People’s Movement vor dem Verfassungsgericht, 14. Mai 2009

Das Landless People’s Movement war eine unabhängige soziale Bewegung in Südafrika. Es bestand aus Teilen der ländlichen Bevölkerung und Bewohnern von Hüttensiedlungen in den Städten.[1] Das Landless People’s Movement boykottierte Parlamentswahlen[2] und hatte im Laufe seiner Geschichte häufig Konflikte mit dem African National Congress.[3] Das Landless People’s Movement gehörte auf internationaler Ebene zu Via Campesina[4]. Sein Zweig in Johannesburg hatte Verbindungen zur Poor People’s Alliance in Südafrika.

Am 24. Juli 2001 trafen sich ländliche Repräsentanten der lokalen Grundbesitzlosenbewegungen mit regionalen Organisationen um gemeinsam zu klagen und gemeinsam Veränderungen anzustreben, die den Widerstand erleichtern sollten. Das Landless People’s Movement wurde bei diesem Treffen gegründet.[5]

Die dort erklärten Ziele waren:

  • Die Stärkung der Mittel der ländlichen Grundbesitzlosen zum effektiven Organisieren und zur Selbstvertretung
  • Die Beschleunigung der Landreform und die Regierung für ihre Versprechungen zur Verantwortung zu ziehen
  • Ein weiteres Süd/Süd-Netzwerk zu knüpfen um Initiativen der grundbesitzlosen Bevölkerung in Südafrika zu unterstützen
  • Die Vergrößerung der öffentlichen Wahrnehmung der Bedürfnisse der ländlichen grundbesitzlosen Gemeinschaften in Südafrika auf nationaler und internationaler Ebene

Die Bewegung wurde zuerst von einer Nichtregierungsorganisation, dem National Land Committee (NLC), geformt und unterstützt, brach 2003 aber mit dem NLC und operierte fortan autonom.[6]

Am 13. November 2003 übergab die Bewegung ein Memorandum an den damaligen Präsidenten Thabo Mbeki, in dem sie wissen wollten „weshalb Entwicklung durch Waffen und Terror zu ihnen gebracht würde“ und den unmittelbaren Stopp der Vertreibung von Farmen und aus Besetzungscamps in Städten forderten.[7]

Im Jahr 2008 erreichte der Zweig Protea South in Johannesburg ein Urteil gegen die Stadtverwaltung.[8]

Dem Landless People’s Movement wurde Erfolg im Verbinden der Gemeinsamkeiten von ländlichen und urbanen Landenteignungen zugesprochen.[9]

Zweige in Johannesburg

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Das Johannesburger Landless Peoples' Movement hatte Zweige in den folgenden Hüttensiedlungen:

  • Protea South
  • Harry Gwala
  • Freedom Park
  • Thembelihle
  • Precast
  • Lawley
  • Protea Glen

Staatliche Repression

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Im April 2004 wurden 57 Mitglieder der Bewegung festgenommen, weil sie an einem Wahltag unter dem Banner „Kein Land! Keine Stimme!“ marschiert waren.[10][11] Manche der verhafteten Aktivisten wurden gefoltert,[12] was später in einem Gerichtsverfahren gegen die Polizei behandelt wurde.[13]

Im September 2007 berichtete das Freedom of Expression Institute folgendes zu einem friedlichen Protest des Landless People’s Movements:

„SAPS Mitglieder feuerten beliebig in Richtung der Protestierenden, wobei sie den Boden mit den blauen Hüllen der Gummigeschosse übersät hinterließen. Auch setzte die Polizei einen Hubschrauber und Wasserwerfer ein. Außerdem wurden mindestens zwei Polizisten dabei beobachtet, wie sie scharfe Munition einsetzten. Ein Anwohner von Protea South, Mandisa Msewu, wurde von einem Gummigeschoss in den Mund getroffen und einige andere mussten wegen Polizeigewalt von Rettungssanitätern behandelt werden.“[14]

Im Februar 2009 berichtete die Bewegung, dass acht Landless People’s Movement Aktivisten aus Protea South nach einem friedlichen Protest festgenommen worden waren.[15] Die Bewegung behauptete Ziel ernster Repression – einschließlich Festnahmen[16] Brandstiftung und Mord[17][18] – in Johannesburg im Jahr 2010 gewesen zu sein. Auch wurde im Jahr 2010 ein Mitglied der Aktivisten der Bewegung, Terrance Mbuleo (33), von Bürgerwehren aus der Mittelklasse in Soweto umgebracht.[19]

Poor People’s Alliance

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Im September 2008 formte die Western Cape Anti-Eviction Campaign zusammen mit Abahlali baseMjondolo, dem Johannesburger Zweig des Landless People’s Movement und dem Rural Network (Abahlali basePlasini) in KwaZulu-Natal, die Poor People’s Alliance.[20] Die Poor People’s Alliance lehnte die Wahlpolitik ab, mit dem Slogan „Kein Land! Kein Haus! Keine Stimme!“[21]

Einzelnachweise

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  1. Bhambra, Gurminder K., Shilliam, Robbie, 1969-: Silencing human rights : critical engagements with a contested project. Palgrave Macmillan, Basingstoke [England] 2009, ISBN 978-0-230-22276-2.
  2. The Jacob Zuma Cargo Cult and the “Implosion” of Alliance Politics, by Michael Schmidt, Anarkismo, 2009
  3. The seed of a new opposition?Business Day, 7. Februar 2011
  4. World Social Forum – Thursday 10 February, The Guardian
  5. Ballard, Richard, 1972-, Habib, Adam., Valodia, Imraan.: Voices of protest : social movements in post-apartheid South Africa. University of KwaZulu-Natal Press, Scottsville, South Africa 2006, ISBN 1-86914-089-3.
  6. Crisis in South Africa Land Reform Movement. Land Action, archiviert vom Original am 27. August 2007; abgerufen am 28. April 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.landaction.org
  7. Memorandum To President Thabo Mbeki. Land Action, archiviert vom Original am 19. November 2007; abgerufen am 28. April 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.landaction.org
  8. Landless Peoples' Movement Protea South. Abahlali baseMjondolo, archiviert vom Original am 1. Dezember 2008; abgerufen am 28. April 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.abahlali.org
  9. Gurminder K. Bhambra; Robbie Shilliam: Silencing human rights : critical engagements with a contested project. Hampshire Palgrave Macmillan, Basingstoke 2009, ISBN 0-230-22276-5 (englisch).
  10. LPM Members Arrested on Election Day. Land Action, archiviert vom Original am 27. August 2007; abgerufen am 28. April 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.landaction.org
  11. 2005 Annual Report on South Africa. Amnesty International, archiviert vom Original am 29. November 2008;.
  12. Archived copy. Archiviert vom Original am 19. November 2007; abgerufen am 2. November 2008.
  13. FXI welcomes opening of trial in Landless Peoples' Movement torture case, Freedom of Expression Institute, 2005
  14. Police repression in Protea South an indicator of a national trend. Freedom of Expression Institute;
  15. 8 Landless People’s Movement Comrades Under Arrest in Johannesburg
  16. Political tolerance on the wane in South Africa, Imraan Buccus, SA Reconciliation Barometer, September 2010
  17. Independent Report into Political Violence Against the Landless People’s Movement, International Alliance of Inhabitants, 2010
  18. South Africa: Landless People’s Movement Activist Killed by Police in Johannesburg. People of Color organize!, archiviert vom Original am 10. Dezember 2010;.
  19. To Be Betrayed By Your Brother (Memento des Originals vom 23. April 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.journalism.cuny.edu, Rosaleen Ortiz, City University of New York, 2010
  20. The Struggle for Land & Housing in Post-Apartheid South Africa by Toussaint Losier, Left Turn, January 2009
  21. The alliance, and its position on electoral politics, is mentioned in the speech by S'bu Zikode at http://www.indymedia.org.uk/en/2008/12/415682.html

Licensed under CC BY-SA 3.0 | Source: https://de.wikipedia.org/wiki/Landless_People’s_Movement_(Südafrika)
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