Martin Weinberger (geboren 21. April 1893 in Nürnberg; gestorben 6. September 1965 in New York City) war ein deutsch-britischer Kunsthistoriker.
Weinberger war ein Sohn des Max Weinberger und seiner Frau Claire, geb. Hirschmann. Nach dem Schulbesuch studierte Weinberger Kunstgeschichte in Würzburg, Heidelberg und München. 1920 promovierte er mit einer Arbeit mit dem Titel „Nürnberger Malerei an der Wende zur Renaissance und die Anfänge zur Dürerschule“.
Von 1921 bis 1922 lehrte Weinberger als Dozent für Kunstgeschichte an der Volkshochschule in Nürnberg. Anschließend arbeitete er von 1922 bis 1923 als Volontär an den Münchener Museen. In den Jahren 1924 bis 1925 wurde Weinberger als wissenschaftlicher Hilfsarbeiter am Bayerischen Nationalmuseum beschäftigt, wo er vor allem mit der Katalogisierung von Gemälden befasst war.
Von 1926 bis 1930 hielt Weinberger sich zu Forschungszwecken am Deutschen Kunsthistorischen Institut in Florenz auf, wobei er zeitweise durch ein Stipendium des bayerischen Staates finanziert wurde.
Von 1931 bis 1933 war Weinberger als Assistent beim Theatermuseum in München beschäftigt, wo er die Katalogisierung der Graphikbestände besorgte.
Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten wurde Weinberger aufgrund seiner – nach nationalsozialistischer Definition – jüdischen Abstammung aus dem Staatsdienst entfernt: Gemäß den Bestimmungen des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums wurde sein Arbeitsvertrag nicht verlängert. Daraufhin siedelte er noch im selben Jahr nach Florenz über, wo er sich bis 1934 aufhielt. Während dieser Zeit lehrte er am American Center of European Studies und verfasste Beiträge für die Enciclopedia Italiana.
1936 wechselte Weinberger ans Kunstgeschichtliche Institut der Universität London. Dort hielt er von 1934 bis 1936 Vorlesungen am Courtauld Institute in London.
1937 siedelte Weinberger in die Vereinigten Staaten über, wo er im selben Jahr eine Lehrstelle am Institute of Fine Arts der New York University erhielt. Von 1938 bis 1944 lehrte er parallel auch an der University of Pennsylvania. 1947 wurde Weinberger als Professor am Institute of Fine Arts der New York University bestallt.
Von den nationalsozialistischen Polizeiorganen wurde Weinberger nach seiner Emigration als Staatsfeind eingestuft: Im Frühjahr 1940 setzte das Reichssicherheitshauptamt in Berlin ihn auf die Sonderfahndungsliste G.B., ein Verzeichnis von Personen, die der NS-Überwachungsapparat als besonders gefährlich oder wichtig ansah, weshalb sie im Falle einer erfolgreichen Invasion und Besetzung der britischen Inseln durch die Wehrmacht von den Besatzungstruppen nachfolgenden Sonderkommandos der SS mit besonderer Priorität ausfindig gemacht und verhaftet werden sollten.
Weinbergers Forschungsschwerpunkte waren italienische, deutsche und französische Skulpturen des Mittelalters und der Renaissance sowie deutsche Gemälde und Drucke des 15. und 16. Jahrhunderts.
Weinberger war seit 1927 mit der Philologin Edith Weinberger, geb. Schwarz (1901–1967) verheiratet.
Monographien
Aufsätze:
Personendaten | |
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NAME | Weinberger, Martin |
KURZBESCHREIBUNG | deutsch-britischer Kunsthistoriker |
GEBURTSDATUM | 21. April 1893 |
GEBURTSORT | Nürnberg |
STERBEDATUM | 6. September 1965 |
STERBEORT | New York |