Der Master of Public Administration (MPA oder M.P.A.) ist ein akademischer Grad (Advanced Degree) im Bereich Gesellschaftswissenschaft mit starkem Praxisbezug, angelehnt an den Master of Business Administration (MBA).[1]
Die Module eines MPA-Studiengangs beziehen sich meist auf Fragestellungen angewandter Art (Case Studies) und haben zum Ziel besonders kompetente Führungskräfte für Schlüsselstellen in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft hervorzubringen.[2] Viele Programme kombinieren politische, ökonomische, und rechtliche Lehrinhalte mit Kompetenztraining in u.a. in Verhandlung, Führung, Öffentlichem Sprechen und Schreiben, oder im Management von aktuen Krisen.[3] Die Schwerpunkte unterscheiden sich jedoch je nach Hochschule. Bei Programmen im Feld Public Policy werden auch politikfeldanalytische und allgemein politikwissenschaftliche Ansätze in den Fokus gerückt.[4]
Aufgrund ihrer breitgefächerten Kenntnisse und Ausbildung bieten sich für Absolventen Einsatzmöglichkeiten in beispielsweise der öffentlichen Verwaltung (auf sämtlichen Ebenen der Staatsverwaltung), internationalen Organisationen, Einrichtungen im Non-Profit-Sektor, aber auch in Unternehmen, Verbänden und Hochschulen.
Das älteste und renommierteste MPA-Programme weltweit ist das der Harvard Kennedy School (HKS), das unter anderem als Vorbild für den entsprechenden Abschluss an der Hertie School of Governance diente.[5] Die Harvard University etablierte das Programm bereits im Jahr 1936.[6] Analog zu einem Master of Business Administration Abschluss (MBA) an der Harvard Business School oder einem Master of Laws (LLM) an der Harvard Law School ist das ursprüngliche MPA Programm als Advanced Degree konzipiert, und Bewerber benötigen mindestens einen Masterabschluss, um sich für eine Zulassung bewerben zu können. Das Durchschnittsalter für einen Anfänger im Program an der Harvard Kennedy School ist derzeit 29 Jahre.[7] Das älteste MPA-Programm in Europa ist der Master of Public Administration an der London School of Economics and Political Science.
In Deutschland ist der Abschluss im Rahmen des Bologna-Prozesses als Abschluss eines nicht-konsekutiven oder weiterbildenden Masterstudienganges möglich. In der Regel werden der vorherige Abschluss eines einschlägigen Fachhochschul-Diplom- oder Bachelor-Studiums und – zumindest in Deutschland oft – einschlägige Berufserfahrung als Zulassungsvoraussetzungen für einen entsprechenden Masterstudiengang angesehen.In Deutschland akkreditierte MPA-Studiengänge bieten beispielsweise die Hertie School in Berlin,[8] die Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung NRW,[9] die Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung (für Bundesbeschäftigte und Beschäftigte aus den Landesverwaltungen) in Brühl bei Köln (seit 2017 auch mit parallelen Präsenzveranstaltungen in Berlin),[10][11] die Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer,[12] die Willy Brandt School of Public Policy in Erfurt, die Zeppelin Universität in Friedrichshafen,[13] die Universität Kassel,[14] die Universität Potsdam, die Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin, die Hochschule Harz[15], die Hochschule Schmalkalden,[16] die Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie (Münster) in Kooperation mit der Hochschule Bielefeld[17] sowie die Hochschulen Kehl und Ludwigsburg an. Der Inhalt, Exzellenz und Ranking der in Deutschland akkreditierten Programme unterscheidet sich jedoch maßgeblich von ihrem internationalen Vorbild(ern).