Mechau

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Mechau
Wappen von Mechau
Koordinaten: 52° 52′ N, 11° 21′ OKoordinaten: 52° 52′ 17″ N, 11° 20′ 51″ O
Höhe: 23 m ü. NHN
Fläche: 14,93 km²
Einwohner: 264 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 18 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 2011
Postleitzahl: 39619
Vorwahl: 039036
Mechau (Sachsen-Anhalt)
Mechau (Sachsen-Anhalt)
Lage von Mechau in Sachsen-Anhalt
Dorfkirche Mechau
Dorfkirche Mechau

Mechau ist eine Ortschaft und ein Ortsteil der Stadt Arendsee (Altmark) im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.[2]

Mechau, ein Angerdorf mit Kirche, liegt 9 Kilometer westlich der Stadt Arendsee (Altmark) und 13 Kilometer östlich der Kreisstadt Salzwedel an der Grenze zu Niedersachsen. Östlich fließt der Flötgraben.[3]

Nachbarorte sind Jeebel und Riebau im Westen, Kaulitz im Osten und Ritzleben im Süden.[3]

Mittelalter bis 20. Jahrhundert

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Mechau wurde erstmals urkundlich im Jahr 1268 als Mechowe erwähnt, als Markgraf Otto das Hospital zu St. Georg in Salzwedel mit Besitzungen in Riebow, Mechau und Thüritz beschenkte.[4] Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wurde das Dorf ebenfalls als Mechowe aufgeführt.[5] Die von Jagow, das Hospital zu St. Georg in Salzwedel und die Clüden hatten hier Besitz.

Im 18. Jahrhundert ist auch der Name Mechowe in Gebrauch.[6] Fabri berichtete 1796: „Außer einem Schmied, Rademacher und einem Leineweber sind keine Handwerker hier. Ackerbau und Viehzucht sind die Hauptnahrungszweige.“ Bei einem Brand am Anfang des 18. Jahrhunderts sind alle alten Nachrichten vor Ort verloren gegangen.

Südlich des Dorfes stand eine Windmühle. Im Dorf gab es eine Wassermühle.[7]

Eingemeindungen

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Bis 1807 gehörte das Dorf zum Arendseeischen Kreis der Mark Brandenburg in der Altmark. Danach lag es ab 1807 bis 1813 im Kanton Arendsee auf dem Territorium des napoleonischen Königreichs Westphalen. Ab 1816 gehörte die Gemeinde zum Kreis Osterburg, dem späteren Landkreis Osterburg in der preußischen Provinz Sachsen.[8]

Am 15. Juni 1950 wurde die Gemeinde Mechau in den Landkreis Salzwedel umgegliedert.[9] Am 25. Juli 1952 kam die Gemeinde zum Kreis Salzwedel und am 1. Juli 1994 zum heutigen Altmarkkreis Salzwedel.[10]

Am 1. Januar 2011 wurde die Gemeinde Mechau per Landesgesetz in die Stadt in Arendsee (Altmark) eingemeindet[11][12] und wurde so zur Ortschaft Mechau mit dem Ortsteil Mechau.

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner
1734 235
1774 252
1789 254
1798 271
1801 285
1818 280
1840 342
1864 403
1876 404
1885 368
1892 [00]369[13]
Jahr Einwohner
1895 371
1900 [00]334[13]
1905 362
1910 [00]335[13]
1925 357
1939 320
1946 455
1964 370
1971 299
1981 255
1985 [00]244[14]
Jahr Einwohner
1990 [00]217[14]
1993 216
1995 [00]220[14]
1998 [00]249[14]
2000 [00]273[14]
2002 [00]275[14]
2005 [00]258[14]
2006 [00]279[14]
2007 [00]273[14]
2008 [00]275[15]
2009 [00]273[15]

Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1993[8]

Jahr Einwohner
2011 281
2012 285
2013 282
2014 276
2015 269
2016 270
Jahr Einwohner
2017 265
2020 [00]274[16]
2021 [00]272[16]
2022 [0]276[1]
2023 [0]264[1]

Quelle wenn nicht angegeben, 2011–2017[17]

Die evangelische Kirchengemeinde, die früher zur Pfarrei Mechau gehörte,[18] wird heute betreut vom Pfarrbereich Fleetmark-Jeetze im Kirchenkreis Salzwedel[19] im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.

Im Jahre 1903 gehörten zur Pfarrei Mechau die Kirchengemeinde Mechau bei Binde (Altmark) im Landkreis Osterburg und die Kirchengemeinde Ritzleben im Landkreis Salzwedel. Das Kirchenpatronat in Mechau lag beim Major a. D. von Jagow auf Pollitz und Rittergutsbesitzer von Jagow auf Aulosen, das Patronat in Ritzleben lag beim Reichsfreiherrn von dem Knesebeck-Milenbonck.[18]

Die katholischen Christen gehören zur Pfarrei St. Laurentius in Salzwedel im Dekanat Stendal im Bistum Magdeburg.[20]

Ortsbürgermeister

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Hartmut Baier ist Ortsbürgermeister der Ortschaft Mechau und Mitglied im Stadtrat von Arendsee. Er war auch letzter Bürgermeister der Gemeinde.[21][22]

Die Ortschaftsratswahl am 9. Juni 2024 ergab diese Sitzverteilung:

  • 5 Sitze Freie Wählergemeinschaft Mechau
  • 1 Sitz Einzelbewerber Seehausen

Gewählt wurden eine Frau und 5 Männer.[21] Die Wahlbeteiligung betrug 77,57 Prozent.[23]

Blasonierung: „In Grün eine silberne Kirche (Vorderfront) mit spitzbogiger schwarzer Toröffnung und zwei rundbogigen schwarzen Fensteröffnungen; der Turm mit runder schwarzer Öffnung, Sims und beknauftem Runddach. Links oben ein steigender, dreiblättriger, goldener Lindenzweig, rechts oben ein goldenes Rad mit 6 Speichen.“

Die Flagge ist Grün - Weiß - Grün gestreift mit dem aufgelegten Wappen auf dem breiteren weißen Mittelstreifen.

Die Sektion Fußball des ansässigen Sportvereins SG Eintracht Mechau e. V. trägt im Sportpark SG Eintracht Mechau seine Spiele aus.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Findling mit der Aufschrift „Seid der Väter wert.“
  • Die evangelische Dorfkirche Kirche Mechau ist ein Backsteinneubau aus den Jahren 1897 und 1898, welcher an den Feldsteinturm der alten Kirche aus dem 13. Jahrhundert angebaut wurde. Die Dächer sind mit Schiefer gedeckt.[24]
  • Auf dem zentralen Platz des Ortes mit als Naturdenkmalen geschützten Eichen wird mit einem großen Findling mit der Aufschrift „Seid der Väter wert.“ an die Kriegsopfer von 1813 gedacht.[25]

Der Haltepunkt Mechau liegt an der 2004 stillgelegten Bahnstrecke Salzwedel–Geestgottberg.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Größter Gewerbebetrieb im Ort ist ein Produzent von Dämm- und Bauplatten, dessen Werk sich neben dem früheren Bahnhof befindet.

Sage aus Mechau

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Im Jahre 1892 überlieferte der Pfarrer Wilhelm Zahn einen Vers über eine Schlacht bei Mechau im Dreißigjährigen Krieg.[26]

„vör Mechau in de haide
då is n’ schönen plån,
då hört'n alle morgen
de Swedentrummeln slần.“

Wilhelm Zahn: Heimatskunde der Altmark

Alfred Pohlmann erzählte im Jahre 1910 dazu in der Sage „Die Schwedenschlacht bei Mechau“, dass zwischen den Dörfern Mechau, Ritzleben und Riebau ein „blutiges Treffen stattgefunden habe“. Den Vers bezeichnet er als den „Rest eines längeren geschichtlichen altmärkischen Volksliedes“.[27] Hanns H. F. Schmidt schilderte die Sage mit dem Vers im Jahr 1994 unter dem Titel „Die Schwedentrommel“.[28]

  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1445–1449, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 79 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 377–378, 92. Mechau (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Commons: Mechau – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b c Christian Ziems: Arendsee verliert über 100 Einwohner. In: Salzwedeler Volksstimme, Jeetze-Kurier Salzwedel. 25. Januar 2024, DNB 954815971, S. 16.
  2. Hauptsatzung der Stadt Arendsee (Altmark). 21. Dezember 2022 (arendsee.info [PDF; abgerufen am 14. August 2024]).
  3. a b Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  4. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 14. Berlin 1857, S. 11 (Digitalisat).
  5. Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band 2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S. 397 (uni-potsdam.de (Memento vom 28. April 2019 im Internet Archive)).
  6. Johann Ernst Fabri: Beyträge zur Geographie, Geschichte und Staatenkunde. Schneider und Weigel, Nürnberg 1796, S. 500 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10429204~SZ%3D00536~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  7. Karte des Deutschen Reiches Blatt 240: Wittenberge. Reichsamt für Landesaufnahme, 1906, abgerufen am 8. Mai 2021.
  8. a b Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1445–1449, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  9. Erste Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen vom 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 15, 22. Juni 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 227 (PDF).
  10. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 359 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder).
  11. Gesetz über die Neugliederung der Gemeinden im Land Sachsen-Anhalt betreffend den Landkreis Altmarkkreis Salzwedel (GemNeuglG SAW) vom 8. Juli 2010. 8. Juli 2010, GVBl. LSA 2010, 410, § 2, § 4 (sachsen-anhalt.de [abgerufen am 4. September 2021]).
  12. StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2011
  13. a b c Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 79 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  14. a b c d e f g h i Bevölkerung und Erwerbstätigkeit. Bevölkerung der Gemeinden nach Kreisen 1964 – 2007 (= Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Statistische Berichte / A / I / 103). Halle (Saale) Februar 2009 (statistischebibliothek.de [PDF]).
  15. a b Bevölkerung der Gemeinden (= Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Statistische Berichte / A / I / A / II / A / III / 102). Halle (Saale) – (statistischebibliothek.de). (Jahr anklicken)
  16. a b Christian Ziems: Arendsee im Aufwind. In: Salzwedeler Volksstimme, Jeetze-Kurier Salzwedel. 5. Januar 2022, DNB 954815971, S. 18.
  17. Einheitsgemeinde Stadt Arendsee (Altmark) (Hrsg.): Einwohnerdaten der Jahre 2011 bis 2017. 12. Januar 2018.
  18. a b Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 27 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  19. Pfarrbereich Fleetmark-Jeetze. In: kirchenkreis-salzwedel.de. Abgerufen am 12. Januar 2018.
  20. Bistum Magdeburg, Online-Bistumskarte. 2013, abgerufen am 6. August 2022.
  21. a b Politik – Stadt Arendsee, Ortschaftsräte. In: arendsee.info. Arendsee (Altmark), abgerufen am 15. August 2024.
  22. Ortschaften – Stadt Arendsee. In: arendsee.info. Stadt Arendsee, abgerufen am 28. Mai 2022.
  23. Amtliches Endergebnis. Ortschaftsratswahl Mechau vom 9. Juni 2024. In: votemanager.kdo.de. Einheitsgemeinde Stadt Arendsee (Altmark), 9. Juni 2024, abgerufen am 15. August 2024.
  24. Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 315 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  25. Mechau, Stadt Arendsee, Altmarkkreis Salzwedel, Sachsen-Anhalt. In: denkmalprojekt.org. Onlineprojekt Gefallenendenkmäler, 1. September 2014, abgerufen am 2. Oktober 2022.
  26. Wilhelm Zahn: Heimatskunde der Altmark. Verlag von R. Schindler's Buchhandlung (E. Schulze), Stendal 1892, S. 136 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3DqdITAAAAYAAJ%26pg%3DPA136~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  27. Alfred Pohlmann: Sagen aus der Wiege Preußens und des Deutschen Reiches, der Altmark. Franzen & Große, Stendal 1901, S. 187–188, 8. Die Schwedenschlacht bei Mechau. (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3Dbub_gb_q4M-AAAAYAAJ~MDZ%3D%0A~SZ%3D204~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  28. Hanns H. F. Schmidt: Das große Sagenbuch der Altmark. Teil 2 von K wie Kleinau bis Z wie Zichtau. dr. ziethen verlag, Oschersleben 1994, ISBN 3-928703-42-0, S. 155.

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