Mechau, ein Angerdorf mit Kirche, liegt 9 Kilometer westlich der Stadt Arendsee (Altmark) und 13 Kilometer östlich der Kreisstadt Salzwedel an der Grenze zu Niedersachsen. Östlich fließt der Flötgraben.[3]
Mechau wurde erstmals urkundlich im Jahr 1268 als Mechowe erwähnt, als Markgraf Otto das Hospital zu St. Georg in Salzwedel mit Besitzungen in Riebow, Mechau und Thüritz beschenkte.[4] Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wurde das Dorf ebenfalls als Mechowe aufgeführt.[5] Die von Jagow, das Hospital zu St. Georg in Salzwedel und die Clüden hatten hier Besitz.
Im 18. Jahrhundert ist auch der Name Mechowe in Gebrauch.[6] Fabri berichtete 1796: „Außer einem Schmied, Rademacher und einem Leineweber sind keine Handwerker hier. Ackerbau und Viehzucht sind die Hauptnahrungszweige.“ Bei einem Brand am Anfang des 18. Jahrhunderts sind alle alten Nachrichten vor Ort verloren gegangen.
Südlich des Dorfes stand eine Windmühle. Im Dorf gab es eine Wassermühle.[7]
Am 1. Januar 2011 wurde die Gemeinde Mechau per Landesgesetz in die Stadt in Arendsee (Altmark) eingemeindet[11][12] und wurde so zur Ortschaft Mechau mit dem Ortsteil Mechau.
Im Jahre 1903 gehörten zur Pfarrei Mechau die Kirchengemeinde Mechau bei Binde (Altmark) im Landkreis Osterburg und die Kirchengemeinde Ritzleben im Landkreis Salzwedel. Das Kirchenpatronat in Mechau lag beim Major a. D. von Jagow auf Pollitz und Rittergutsbesitzer von Jagow auf Aulosen, das Patronat in Ritzleben lag beim Reichsfreiherrn von dem Knesebeck-Milenbonck.[18]
Hartmut Baier ist Ortsbürgermeister der Ortschaft Mechau und Mitglied im Stadtrat von Arendsee. Er war auch letzter Bürgermeister der Gemeinde.[21][22]
Blasonierung: „In Grün eine silberne Kirche (Vorderfront) mit spitzbogiger schwarzer Toröffnung und zwei rundbogigen schwarzen Fensteröffnungen; der Turm mit runder schwarzer Öffnung, Sims und beknauftem Runddach. Links oben ein steigender, dreiblättriger, goldener Lindenzweig, rechts oben ein goldenes Rad mit 6 Speichen.“
Die evangelische Dorfkirche Kirche Mechau ist ein Backsteinneubau aus den Jahren 1897 und 1898, welcher an den Feldsteinturm der alten Kirche aus dem 13. Jahrhundert angebaut wurde. Die Dächer sind mit Schiefer gedeckt.[24]
Auf dem zentralen Platz des Ortes mit als Naturdenkmalen geschützten Eichen wird mit einem großen Findling mit der Aufschrift „Seid der Väter wert.“ an die Kriegsopfer von 1813 gedacht.[25]
Im Jahre 1892 überlieferte der Pfarrer Wilhelm Zahn einen Vers über eine Schlacht bei Mechau im Dreißigjährigen Krieg.[26]
„vör Mechau in de haide då is n’ schönen plån, då hört'n alle morgen de Swedentrummeln slần.“
– Wilhelm Zahn: Heimatskunde der Altmark
Alfred Pohlmann erzählte im Jahre 1910 dazu in der Sage „Die Schwedenschlacht bei Mechau“, dass zwischen den Dörfern Mechau, Ritzleben und Riebau ein „blutiges Treffen stattgefunden habe“. Den Vers bezeichnet er als den „Rest eines längeren geschichtlichen altmärkischen Volksliedes“.[27]Hanns H. F. Schmidt schilderte die Sage mit dem Vers im Jahr 1994 unter dem Titel „Die Schwedentrommel“.[28]
Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S.1445–1449, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC614308966, S.79 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC1071081004, S.377–378, 92. Mechau (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S.397 (uni-potsdam.de (Memento vom 28. April 2019 im Internet Archive)).
↑ ab
Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S.1445–1449, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
↑
Erste Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen vom 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr.15, 22. Juni 1950, ZDB-ID 511105-5, S.227 (PDF).
↑
Gesetz über die Neugliederung der Gemeinden im Land Sachsen-Anhalt betreffend den Landkreis Altmarkkreis Salzwedel (GemNeuglG SAW) vom 8. Juli 2010. 8. Juli 2010, GVBl. LSA 2010, 410, § 2, § 4 (sachsen-anhalt.de [abgerufen am 4. September 2021]).
↑ abcWilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC614308966, S.79 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
↑ abcdefghi
Bevölkerung und Erwerbstätigkeit. Bevölkerung der Gemeinden nach Kreisen 1964 – 2007 (= Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Statistische Berichte / A / I / 103). Halle (Saale) Februar 2009 (statistischebibliothek.de [PDF]).
↑ ab
Bevölkerung der Gemeinden (= Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Statistische Berichte / A / I / A / II / A / III / 102). Halle (Saale) – (statistischebibliothek.de). (Jahr anklicken)
↑ ab
Christian Ziems: Arendsee im Aufwind. In: Salzwedeler Volksstimme, Jeetze-Kurier Salzwedel. 5. Januar 2022, DNB954815971, S.18.
↑
Einheitsgemeinde Stadt Arendsee (Altmark) (Hrsg.): Einwohnerdaten der Jahre 2011 bis 2017. 12. Januar 2018.
↑ ab
Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S.27 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
↑Hanns H. F. Schmidt: Das große Sagenbuch der Altmark. Teil 2 von K wie Kleinau bis Z wie Zichtau. dr. ziethen verlag, Oschersleben 1994, ISBN 3-928703-42-0, S.155.