Für die Titelrolle in der Uraufführungsinszenierung von Genannt Gospodin von Philipp Löhle (2007, Regie: Kristo Šagor) wurde er von Kritikern als Nachwuchsschauspieler des Jahres nominiert.[1] Die Inszenierung wurde 2008 zu den Mülheimer TheatertagenStücke eingeladen.[2]
Von 2010 bis 2018 arbeitete Lippold frei als Schauspieler. 2016 spielte er unter der Regie von Johan Simons in Urban Prayers Ruhr bei der Ruhrtriennale.[3]
Seit 2018 gehört Lippold zum Ensemble des Schauspielhaus Bochum unter Intendant Johan Simons. In dieser Zeit spielte er in Inszenierungen von u. a. Johan Simons, Mateja Koležnik, Dušan David Parízek, Saara Turunen, Selen Kara, Tom Schneider, Katharina Birch, Mateusz Staniak, Liliane Brakema, Franz-Xaver Mayr, Barbara Bürk und Clemens Sienknecht sowie der Choreografin Eleanor Bauer und des Choreografen Trajal Harrell. Mit der Inszenierung Kinder der Sonne war er 2023 zum Berliner Theatertreffen eingeladen.[4]
Seit 2010 ist Michael Lippold auch als Theaterregisseur tätig. Er gab sein Regie-Debüt an der Bochumer Off-Bühne Rottstr 5 Theater mit dem surrealistischen Weltuntergangsstück Der Disneykiller von Philip Ridley, was überregionale Aufmerksamkeit erhielt.[5] In der Folge inszenierte er am Schauspielhaus Bochum im Rahmen des Autorenfestivals Ohne alles sowie die UraufführungBöses Mädchen von Lothar Kittstein am Theater Bonn (2011).[6][7] In Bonn folgten die Deutschsprachige Erstaufführung von Tief in einem dunklen Wald des amerikanischen Autors Neil LaBute (2012) sowie Ödön von Horváths Klassiker Kasimir und Karoline zur Eröffnung der Spielzeit 2012/2013 in der Bonner Halle Beuel.[8] Lippolds Uraufführungsinszenierung von Csába Mikós Die Vaterlosen am Theater Regensburg wurde zum Kortárs Drámafesztivál 2014, dem Festival für zeitgenössische Dramatik in Budapest, eingeladen.[9] Die Produktion zeigt am Beispiel einer Familie den gesellschaftspolitischen Wandel und die ideologische Radikalisierung Ungarns seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs.[10] 2016 führte Lippold am Landestheater Coburg Regie bei Bilder deiner großen Liebe, einer Bühnenadaption des posthum erschienenen letzten Romans von Wolfgang Herrndorf.[11] 2017 inszenierte er am Konzert Theater Bern die deutsch-französische Uraufführung des Stücks Oh Boyoma von Elia Rediger in Koproduktion mit dem kongolesischen Theaterprojekt Studios Kabako.[12] Am Rheinischen Landestheater Neuss folgten Inszenierungen der Romanadaption Jenseits von Eden von John Steinbeck und der Komödie Floh im Ohr von Georges Feydeau.[13][14] 2021 inszenierte Lippold die deutschsprachige Erstaufführung des letzten Dramas von Sam ShepardMondphasen.[15]
Auch als Bühnenautor ist Lippold tätig. Das von ihm verfasste Drama Ute, die Gute, eine vom Nibelungenlied inspirierte Neudichtung des Lebens der Mutter von Kriemhild, die er 2011 am Rottstr 5 Theater inszenierte, wurde im Rahmen des NRW Theatertreffen 2012 gezeigt.[16] 2013 realisierte er zusammen mit dem Autor Lothar Kittstein das Theaterprojekt Zu spät! Zu spät! Zu spät!, das auf Basis von Recherchen und aus Improvisationen mit Schauspielern entstand und die Mechanismen von Überforderung und Coaching-Branche zeigt.[17] Die Produktion wurde für den Kölner Theaterpreis 2013 nominiert und war bis 2016 am Theater im Bauturm zu sehen.[18] 2016 tourte eine Neuinszenierung des Stücks des Theaterveranstalters Kempf Theatergastspiele durch mehrere deutsche Städte.[19] Für das Konzert Theater Bern schrieb Lippold eine Neufassung von J. M. Barries Romanklassiker Peter Pan, die er zusammen mit der Basler Art-Pop-Band The bianca Story im Dezember 2015 auf die Bühne des Berner Stadttheaters brachte.[20] 2018 verfasste er zusammen mit der Schauspielerin Johanna Wieking den Theatermonolog Johanna.Stimmen, der am Rottstr 5 Theater zur Uraufführung kam.[21]
2015: Die Göttliche Komödie – Inferno (Dante Alighieri), Lesung, Regie: Laura Olivi
2016: Die Göttliche Komödie – Purgatorio (Dante Alighieri), Lesung, Regie: Laura Olivi
2016: Urban Prayers Ruhr (Björn Bicker, Malte Jelden), Rolle: Chor der gläubigen Bürger, Regie: Johan Simons
2018: Die Jüdin von Toledo (Lion Feuchtwanger), Rolle: Rodrigue, Regie: Johan Simons
2019: New Joy (Eleanor Bauer), Ensemble, Regie: Eleanor Bauer
2019, Séance de Travail (Trajal Harrell), Ensemble, Regie: Trajal Harrell
2019: Leonce und Lena (Georg Büchner), Rolle: König Peter, Regie: Liliane Brakema
2020: Samstag, Sonntag, Montag (Eduardo de Filippo), Rolle: Don Peppino, Regie: Johan Simons
2020: King Lear (William Shakespeare), Rolle: Regan, Regie: Johan Simons
2021: Peer Gynt (Henrik Ibsen), Rollen: Aase, Herr von Eberkopf, Regie: Dušan David Parízek
2021: Das Gespenst der Normalität (Saara Turunen), Rollen: Mann 1 (Vater, Beschwichtiger, Pfarrer, Wolf, Mann an der Haltestelle, Mann im Nachtleben, Massenmörder, Kind, Gast auf einer Beerdigung), Regie: Saara Turunen
2021: antigone. ein requiem / Die Politiker (Thomas Köck / Wolfram Lotz), Rollen: Kreon / Ensemble, Regie: Franz-Xaver Mayr
2022: Mit anderen Augen (Selen Kara, Torsten Kindermann), Liederabend, Regie: Selen Kara
2022: Die Hermannsschlacht – allerdings mit anderem Text und auch anderer Melodie (Heinrich von Kleist), Rollen: Quintilius Varus / Marbod / Luitgar, Regie: Barbara Bürk, Clemens Sienknecht
2022: Kinder der Sonne (Maxim Gorki), Rollen: Jegor, Regie: Mateja Koležnik
2022: Die Schöne und das Biest (Lucy Kirkwood, Katie Mitchell), Rolle: Pink, Regie: Katharina Birch
2023: Am laufenden Band (Joseph Ponthus), Ensemble, Regie: Tom Schneider
2023: Früchte der Vernunft (Saara Turunen), Rollen: Pfarrer / Storch / Mann / Bodenwischer, Regie: Saara Turunen
2023: Don Juan (Molière), Rollen: Ludwig / Pierrot / Francisque, Regie: Mateusz Staniak
2024: Die Schutzbefohlenen – was danach geschah (2024) (Elfriede Jelinek), Ensemble, Regie: Johan Simons
2024: Grelle Tage (Selma Kay Matter), Rollen: Archäologe / Ensemble, Regie: Caroline Kapp
2025: Fabian (Erich Kästner), Ensemble, Regie: Thomas Dannemann