NET-A-PORTER.COM
| |
---|---|
![]() | |
Rechtsform | Kapitalgesellschaft |
Gründung | 2000 |
Sitz | London, Vereinigtes Königreich |
Leitung | Alison Loehnis |
Mitarbeiterzahl | ca. 2.500 (2014)[1] |
Umsatz | 753,8 Millionen Euro (2014/15)[2] |
Branche | Internethandel |
Website | net-a-porter.com |
NET-A-PORTER wurde im Jahr 2000 von Natalie Massenet gegründet und ist ein Online-Versandhaus für Luxus-Labels mit Sitz in London.
Die Firma wurde im Juni 2000 von Natalie Massenet, einer ehemaligen Mode-Journalistin, gegründet. Die ursprüngliche Idee für ein Online-Modemagazin samt Onlineshop hatte sie bei der Suche nach Modeartikeln im Internet für ein Fotoshooting.[3] Das Startkapital hatte Massenet mithilfe ihres damaligen Ehemannes, Arnaud Massenet, einem Investmentbanker, Freunden und anderen Investoren bereitgestellt. Der Unternehmensname ist ein Kofferwort aus den Begriffen Internet und Prêt-à-porter. Von ihrem Plan, den Onlineshop Whats New, Pussycat? zu nennen, war ihr zuvor abgeraten worden.[1] Mit zunächst 15 Mitarbeitern lancierte Massenet das Online-Geschäft aus ihrer Wohnung in Chelsea.[4] In den Anfangsjahren war es für Massenet schwierig, etablierte Modemarken davon zu überzeugen, deren Produkte im Internet bzw. auf der Webseite eines Online-Einzelhändlers anzubieten und zu verkaufen.[5] Über Freundschaften zu Tamara Mellon (Jimmy Choo) und Christopher Bailey (Burberry) kamen die ersten Aufträge mit anderen Modeunternehmen zustande.[1] Massenet legte von Anfang an Wert auf edles Verpackungsmaterial, um ihren Versand-Kundinnen zu Hause ein positives Einkaufserlebnis zu bereiten.
Im Jahr 2002 erwarb der Schweizer Luxusgüter-Konzern Richemont 33 % der Anteile an Net-A-Porter (NAP). Dadurch kam unter anderem die Aufnahme von Chloé-Accessoires in den NAP-Onlineshop zustande. 2004 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von umgerechnet 22 Millionen US-Dollar und machte erstmals Gewinn.[6] 2006 umfasste das Sortiment etwa 150 Modemarken, darunter renommierte Namen wie Fendi, Céline und Pucci. 2009 betrug der Jahresumsatz etwa £ 120 Millionen.[7] 2010 verkaufte Massenet weitere NAP-Anteile in Höhe von 18 % für geschätzte £ 50 Millionen an Richemont.[8] Mit dem Aufkauf von NAP-Anteilen von anderen Investoren hielt Richemont am Ende ca. 70 % der Unternehmensanteile. Massenet blieb Vorstandsvorsitzende (executive chairwoman) von Net-A-Porter. Der Unternehmenswert lag damals bei ca. £ 350 Millionen.
Im April 2009 startete Massenet The Outnet, die Outlet-Version der NAP-Webseite mit reduzierter Ware für Damen. Im Februar 2011 ging die Herrenausstatter-Version von NAP namens Mr. Porter an den Start.[9] 2013 wurde Kosmetik zum NAP-Portfolio hinzugefügt. 2014 lancierte Massenet die Modezeitschrift Porter. Mitte 2015 brachte NAP das Social Media Netzwerk The NET Set auf den Markt.[10] Im Geschäftsjahr 2014/2015 generierte NAP den ersten Gewinn, seit der Richemont-Übernahme.[11][12][13] 2015 wurde die Firmen-Website jeden Monat von ca. sechs Millionen Menschen angeschaut.[14]
Im März 2015 kaufte der italienische Mode-Konzern Yoox SpA unter der Leitung von Yoox-Gründer Federico Marchetti für ca. 720 Millionen Euro die Anteile an NAP von Richemont ab, wobei Richemont einen 50-%-Anteil und ein Viertel der Stimmrechte (auf drei Jahre beschränkt[15]) an dem fusionierten Unternehmen Yoox-Net-a-porter Group (YNAP) behielt.[16][17] Auch Amazon.com hatte laut Presseberichten zuvor an einer NAP-Übernahme Interesse gezeigt.[18] Der Unternehmenswert von Net-a-porter wurde bei dieser Transaktion mit 1,4 Milliarden Euro beziffert, wohingegen er von anderen auf nahezu das Doppelte geschätzt worden war.[19] Nach Schlichtungsverhandlungen mit NAP-Minderheitsaktionären erhöhte Richemont den Unternehmenswert und zahlte einen Ausgleich.[20] Massenet verkaufte im September 2015 ihre übrigen NAP-Anteile für ca. 136 Millionen Euro an Yoox und verließ daraufhin das Unternehmen.[21] Sie wurde durch Alison Loehnis (NAP-Geschäftsführerin seit 2007) ersetzt.[22] Marchetti wurde CEO von YNAP. Im Frühjahr 2018 ergänzte Marchetti das Sortiment von NAP um hochwertige Uhren und Schmuck.[23]
Im Mai 2018 schloss Richemont den vier Monate zuvor begonnenen Übernahmeprozess der Yoox-Net-a-porter Group für um die 2,8 Milliarden Euro ab.[24][25][26] Marchetti, der Vorstandsvorsitzender von YNAP blieb, erhielt bei dem Deal etwa € 200 Millionen.
Net-a-Porter verkauft über die eigene Webseite Artikel von ca. 650 Modemarken in 170 Länder.