Ossendorf (Warburg)

From Wikipedia (De) - Reading time: 3 min

Ossendorf
Hansestadt Warburg
Koordinaten: 51° 31′ N, 9° 5′ OKoordinaten: 51° 30′ 42″ N, 9° 5′ 13″ O
Höhe: 183 m
Fläche: 6,49 km²
Einwohner: 1328 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 205 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1975
Postleitzahl: 34414
Vorwahl: 05642
Karte
Lage von Ossendorf in Warburg
Blick vom Heinberg Richtung Ossendorf
Blick vom Heinberg Richtung Ossendorf

Ossendorf ist ein Stadtteil von Warburg in Westfalen und liegt im nordwestlichen Bereich des Stadtgebietes, etwa 5 km vom Stadtzentrum entfernt. Der Ort hat 1328 Einwohner.

Der Ort wurde schon in den Corveyer Traditionen zwischen 825 und 876 erwähnt. Urkundlich ist der Ort als Pagus Ossenthorp um 1100 bezeugt, der in der Vogtei des Grafen Konrad von Rietberg lag.

Für den heutigen Ortsnamen Ossendorf gibt es folgende historische Bezeichnungen: Ossendorpe, Ossendorpp, Ossendorp.

Die katholische Ortskirche mit dem Kirchenpatron Täufer Johannes wurde im 12. Jahrhundert erbaut. In dieser Kirche, einem Vorgängerbau des heutigen Kirchengebäudes, wurde der westfälische Barockbaumeister Johann Conrad Schlaun am 5. Juni 1695 getauft. Im Jahre 1323 wurde die Kliftmühle erstmals schriftlich erwähnt. Ossendorf liegt an der holländischen Straße, heute B 7, die von Düsseldorf bis Rochlitz führt.

Das Wahrzeichen des Ortes ist der Heinturm, dessen Bau von Dietrich II. von Moers 1430 veranlasst wurde. Im Jahre 1444 wurde der Asseler Wald an die Stadt Warburg verkauft. Das Kloster Wormeln ließ 1489 einen Speicher auf dem Kirchplatz errichten. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde Ossendorf 1642 fast vollständig zerstört. Die zerstörte Pfarrkirche wurde 1656 erneuert. Im Jahre 1557 erhielt Ossendorf durch den Fürstbischof Theodor Adolf von der Recke eine neue Schützenordnung. Die abgebrannte Kliftmühle wurde 1685 wieder neu aufgebaut. Eine Posthalterei wurde 1747 in Ossendorf errichtet. Bekannt wurde Ossendorf durch die Schlacht bei Warburg im Siebenjährigen Krieg. Durch die Schlacht ging die Bevölkerung stark zurück. Nach der Schlacht gab es nur mehr acht männliche Bewohner im Ort. Zum Ende des Zweiten Weltkrieges gab es einen Tieffliegerangriff am 22. Februar 1945. Am alten Stadtweg und am Gaulskopf fanden 1966 und 1995 archäologische Ausgrabungen statt. Im Jahr 2000 feierte Ossendorf sein 1150-jähriges Ortsjubiläum.

In Ossendorf wurden eine alte sächsische Wehranlage[2] sowie Gräber aus fränkischer Zeit gefunden.

Am 1. Januar 1975 wurde Ossendorf in die Stadt Warburg eingegliedert.[3]

St. Johannes der Täufer Vorderseite Haupteingang, Aufnahme von der Bundesstraße B7

Die katholische Kirche Johannes der Täufer wurde 1904 im neuromanischen Stil neu gebaut. Der Architekt war der Paderborner Dombaumeister Franz Mündelein. Am 17. Juni 1907 wurde die neue Kirche, welche schon 1905 eingesegnet wurde, durch den Paderborner Bischof Wilhelm Schneider geweiht. Die Kirche steht direkt an der Durchfahrtsstraße Bundesstraße 7.

St.-Johannes-Kapelle

Die Johannes-Kapelle wurde im Jahre 1776 vom Richter Johannes Menne erbaut. Auf dem Stein steht die Inschrift "Gott und dem Heiligen Johannes dem Täufer den 24. Juni 1776 Joes Menne R. u. P." (Richter und Posthalter). Seit 1776 zieht die Prozession am Patronatsfest St. Johannes Enthauptung zur Johannes Kapelle.

Das heutige Grundschulgebäude wurde 1959 an der Nörder Straße neu erbaut, im darauffolgenden Jahr die damalige Volksschule eingeweiht. Das Gebäude wurde 1978 erweitert. Im Jahre 1973 wurde der Kindergarten neben der Schule neu gebaut, 1993 das Gebäude erweitert. Von 1980 bis 1982 wurde die Turnhalle gebaut.

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Leifeld, Josef (1986): Ossendorf. In: Mürmann, Franz (Hrsg.): Die Stadt Warburg 1036–1986. Beiträge zur Geschichte einer Stadt. Band 2. Warburg: Hermes, S. 467–469. ISBN 3-922032-07-9.
  • Plass, Anton W. (1966): Ossendorf, Kreis Warburg (Westfalen). Ein Heimatbuch. Warburg: Vereinigung d. Heimatfreunde Warburg.
  • Norbert Aleweld. Franz Mündelein 1857–1926. Ein westfälischer Kirchenbaumeister am Ende des Historismus. Studien und Quellen zur westfälischen Geschichte, Band 38, 2000, ISBN 978-3-89710-138-8.
  • Siegfried Thews: Die Schanze bei Ossendorf – eine Feldbefestigung der Truppen des Herzogs von Braunschweig (1760). Eine Bestandsaufnahme. In: Archäologie in Ostwestfalen 12, 2014, S. 73–77. ISBN 978-3-89534-902-7.
Commons: Ossendorf (Warburg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Kreis Höxter – Einwohner in den Stadtteilen der 10 kreisangehörigen Städte. In: Kreis Höxter. Abgerufen am 22. September 2021.
  2. Torsten Capelle: Wallburgen in Westfalen-Lippe. Herausgegeben von der Altertumskommission für Westfalen, Münster 2010, ISSN 0939-4745, S. 21. Nr. FBW7 (Frühe Burgen in Westfalen Sonderband 1)
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 328 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).

Licensed under CC BY-SA 3.0 | Source: https://de.wikipedia.org/wiki/Ossendorf_(Warburg)
3 views |
↧ Download this article as ZWI file
Encyclosphere.org EncycloReader is supported by the EncyclosphereKSF