Fernsehserie | |
Titel | PAW Patrol (Nickelodeon) PAW Patrol – Helfer auf vier Pfoten (Super RTL) |
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Originaltitel | PAW Patrol |
Produktionsland | Kanada |
Originalsprache | Englisch |
Genre | Animation |
Erscheinungsjahre | seit 2013 |
Länge | 12 bis 23 Minuten |
Episoden | 231+ in 9+ Staffeln (Liste) |
Erstausstrahlung | 12. Aug. 2013 auf Nickelodeon |
Deutschsprachige Erstausstrahlung | 11. Nov. 2013 auf Nickelodeon |
→ Synchronisation |
PAW Patrol (wörtlich übersetzt: Pfoten-Patrouille), oder PAW Patrol – Helfer auf vier Pfoten (Super-RTL-Version), ist eine kanadische Computeranimationsserie von Keith Chapman. Die Serie wird von Spin Master Entertainment und Guru Studio produziert. In Kanada strahlt der Sender TVOKids die Serie aus, die Pilotfolge der Serie lief im August 2013. Die ersten Folgen wurden am 12. August 2013 auf Nickelodeon in den USA ausgestrahlt. In Deutschland wurde sie zunächst vom 11. November 2013 bis Ende Oktober 2016 bei Nickelodeon ausgestrahlt.[1] Seitdem wird sie in teilweise geänderter Synchronisation bei Super RTL und Toggo plus[2] im Free-TV und von Nick Jr. im Pay-TV sowie bei Amazon Prime, Paramount+ und Netflix gezeigt. Außerdem veröffentlicht Leonine Distribution seit 2017 einige Folgen der Serie als Hörspiele mit dem Sprecher Tobias Diakow.[3]
Seit 2023 gibt es ein Spin-off namens Rubble & Crew, das seit dem 25. Februar 2024 auch in Deutschland ausgestrahlt wird.
Die Serie handelt von dem Jungen Ryder und der PAW Patrol. Die PAW Patrol besteht aus zunächst sechs Hunden, von Ryder Fellfreunde genannt, die in jeder Folge den Menschen und Tieren in Adventure Bay (Abenteuerbucht) bei ihren Problemen helfen. Mit Fortschreiten der Staffeln werden die Abenteuer ungewöhnlicher, so treten immer wieder auch Ufos auf und übernatürliche Dinge geschehen (z. B. Mega-Wachstum von Pflanzen). Die Hunde der PAW Patrol haben in der Serie jeweils verschiedene Ausrüstungen. Im Laufe der Staffeln erweitert sich der Aktionsradius über die Abenteuerbucht hinaus bis in die Arktis und den Dschungel. Parallel kommen zur PAW-Patrol-Zentrale noch eine fahrbare Zentrale (Paw-Patroller), eine fliegende Zentrale (Air-Patroller) und eine schwimmende Zentrale (Sea-Patroller) dazu.
Die Serie wurde von Ronnen Harary, Anton Rabie und Ben Varadi, den Gründern und Eigentümern der Spin Master Corporation in Toronto, Kanada erfunden. Die drei Gründer vermarkteten schon 1994 während ihres Studiums Kinderspielzeug und stiegen 2005 mit Bakugan in die Produktion von Kinderserien ein, die rund um Spielzeuge konzipiert wurden. 2010 hatte Harary nach eigenen Angaben die Idee, das Konzept von wandlungsfähigen Maschinen für Kindergartenkinder einzusetzen. Bisher waren solche Spielzeuge wegen der nötigen Feinmotorik erst für Sechs- bis Elfjährige angeboten worden. Nach einem Aufruf an Spielzeugerfinder in aller Welt meldete sich Keith Chapman, der Erfinder von Bob der Baumeister, und schlug das Thema Rettungshunde vor. Als Vorteil wurde gesehen, dass Hunde auch Mädchen ansprechen könnten, während Bob der Baumeister zu 90 % von Jungen gesehen wird.[4]
Als Zielgruppe wurden Kinder unterhalb des Schulalters, also von zwei bis sechs, definiert. 2012 stieg Nickelodeon ein und die Rechte wurden verteilt. Spin Master hält die Fernsehrechte für Kanada und die weltweiten Rechte für Spielzeug, Nickelodeon vertreibt die Serie in den USA und weltweit und lizenziert alle Produkte, die nicht Spielzeug sind. Die Partner haben jeweils einen prozentualen Anteil an den Erlösen des anderen. Die Produktionskosten der Serie tragen die Partner zu jeweils 50 %.[4]
Die charakteristischen Sätze jeder Figur wurden so geschrieben, dass schon Dreijährige sie durch Wiederholung lernen und sich so als Teil der Handlung fühlen können. Die Gestaltung der Figuren wurde an die Erfordernisse von Spielzeug angepasst. Ursprünglich sollten die individuellen Fähigkeiten der Hunde in Werkzeugen aus überdimensionalen Rucksäcken stammen. Die Rucksäcke wurden verkleinert und so gestaltet, dass sie im Spielzeug von Kleinkindern geöffnet werden können.[4]
Die Synchronsprecher werden regelmäßig ausgewechselt, bei den männlichen spätestens wenn sie in den Stimmbruch kommen. Sprecher werden typischerweise alle zwei Wochen für etwa drei Stunden beschäftigt, das Jahresgehalt wurde 2017 auf etwa 35.000 kanadische Dollar geschätzt.[4]
Die Erstausstrahlung in den USA fand am 12. August 2013 auf Nickelodeon statt. Etwa ein halbes Jahr später kamen die ersten Spielzeuge in den Handel, so dass eine Marktdurchsetzung im Kinderfernsehen bereits erfolgt war. Die TV-Serie ist nach Angaben von Spin Master nicht rentabel und soll es auch nicht sein. Die Gewinne stammen aus dem Verkauf von Spielwaren und Lizenzprodukten.[4] Die Zeitung Globe and Mail aus Toronto kam 2017 zum Schluss:
„Paw Patrol is a television show about young dogs who are never cynical, that is nevertheless devoted to transforming […] your child into a consumer before he or she can read.“
„Paw Patrol ist eine Fernsehserie über Hunde, die niemals zynisch sind, die aber trotzdem dafür bestimmt ist, dein Kind in einen Verbraucher zu verwandeln, bevor es lesen kann.[4]“
Im Rahmen des deutschen Senderwechsels von Nickelodeon zu Super RTL wurde das Synchronisationsteam geändert. Laut Super RTL begründete man dies mit der Absicht, die Sprache und Lieder zu vereinfachen und so kleine Kinder besser zu erreichen. Gleichzeitig sollte die sprachliche Umsetzung mehr auf den europäischen Kulturkreis abgestimmt werden. „[S]ympathischere, wärmere und passendere Stimmen“ wurden gewählt, so dass Kinder die Charaktere klarer voneinander unterscheiden können.[5][6]
Rolle | englische Sprecher[9] | deutsche Sprecher | |
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Nickelodeon | Super RTL | ||
Ryder | Owen Mason (Staffeln 1–2) Elijha Hammill (Staffel 3) Jaxon Mercey (seit Staffel 4) |
Tim Kreuer | Julian Henneberg |
Marshall | Gage Munroe (Staffel 1) Drew Davis (seit Staffel 2) |
Simona Pahl | Arlette Stanschus |
Rubble | Devan Cohen | Oliver Böttcher | Ivo Möller |
Chase | Tristan Samuel (Staffel 1–2) Max Calinescu (seit Staffel 3) |
Patrick Bach | Flemming Stein |
Rocky | Stuart Ralston (Staffel 1–2) Samuel Faraci (seit Staffel 3) |
Dagmar Dreke | Timo Kinzel |
Zuma | Emma Thorne | Julia Fölster | |
Skye | Kallan Holley | Mia Diekow | Katharina von Keller |
Rolle | englische Sprecher | deutsche Sprecher | |
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Nickelodeon | Super RTL | ||
Everest | Berkley Silverman (seit Staffel 2) | Lotta Doll | Liza Ohm |
Tracker | David Lopez (seit Staffel 3) | Robert Knorr | |
Bürgermeisterin Goodway (Nickelodeon) Bürgermeisterin Gutherz (Super RTL) |
Deann de Gruijter | Tina Eschmann | |
Bürgermeister Humdinger (Nickelodeon) Bürgermeister Besserwisser (Super RTL) |
Ron Pardo | Sven Dahlem | |
Alex | Christian Distefano | Christine Pappert | Leander Elias |
Katie | Katherine Forrester | Franciska Friede | Franziska Trunte |
Jake | Scott McCord | Jesse Grimm | |
François | Peter Cugno | Robert Missler | Robert Missler |
Cap'n Turbot (Nickelodeon) Käpt'n Tollpatsch (Super RTL) |
Ron Pardo | Tim Niebuhr | |
Al (Nickelodeon) Bauer Alfred (Super RTL) |
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Yumi (Nickelodeon) Bäuerin Jumi (Super RTL) |
Hiromi Okuyama (Staffel 1) Stephany Seki (seit Staffel 2) |
Elena Wilms | |
Mr. Porter (Nickelodeon) Mr. Pfeffer (Super RTL) |
Blair Williams | Burkhard Schmeer | |
Danny (Nickelodeon) Draufgänger Danny X (Super RTL) |
Daniel DeSanto Jonathan Malen |
Florian Leroy |
Fernsehserie | |
Titel | Rubble & Crew |
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Originaltitel | Rubble and Crew |
Produktionsland | Kanada |
Originalsprache | Englisch |
Genre | Animation, Kinderserie |
Erscheinungsjahre | seit 2023 |
Episoden | 27+ in 2 Staffeln (Liste) |
Erstausstrahlung | Feb. 2023 auf Treehouse TV |
Deutschsprachige Erstausstrahlung | 25. Feb. 2024 auf Toggo |
Im Februar 2023 startete auf dem kanadischen Sender Treehouse TV der Ableger Rubble & Crew. Die Story dreht sich um PAW-Patrol-Mitglied Rubble, eine Englische Bulldogge, die in der Baubucht mit ihren Familienmitgliedern ein Bauunternehmen gründet und in jeder Folge ein Bauprojekt umsetzt. Im Deutschland überträgt Toggo seit dem 25. Februar 2024 die Folgen.[10][11]
Die Kinderserie wird dafür kritisiert, stereotype Geschlechterrollen zu reproduzieren. Deutschlandfunk Kultur bewertet Paw-Patrol als Paradebeispiel für das Schlumpfine-Prinzip:
„Von den sechs Hauptfiguren ist nur eine weiblich: Skye trägt rosa, spricht mit piepsiger Stimme und rettet häufig niedliche Häschen oder Kätzchen, während die Jungs Brände löschen oder dicke Brocken wuchten.“
In späteren Staffeln kam als zweiter weiblicher Charakter zwar Everest hinzu, was allerdings laut Ravna Marin Siever kaum dazu beiträgt, die Rollenklischees aufzubrechen. Es gäbe „reichlich zu rettende weibliche Charaktere“, welche die Schlussfolgerung nahelegten:
„Frauen haben Probleme und ein kleiner Junge kann sie im Handumdrehen lösen.“
Die Einzigen aus dem Rettungsteam, welche Emotionen wie Furcht zeigten, seien dabei die Hündinnen Skye und Everest, deren Einsatzfahrzeuge gleichzeitig am wenigsten Verwendungszweck hätten. Die weiblichen Charaktere zeichneten sich durch ihre Passivität aus:
„Insbesondere Skye darf auch meist nichts aktiv tun, sondern hat eine beobachtende und berichtende Rolle.“