Textlich wird in Paradies starke Kritik an der Kirche ausgeübt, die den gläubigen Menschen Regeln vorgebe, durch deren Befolgen sie nach ihrem Tod das vermeintliche „Paradies“ erreichen würden. So singt Campino über das triste Leben der Menschen unter den Vorgaben, wie Gebete, Beichte, Demut, „zuhören und aufpassen“ sowie „unterordnen und nachmachen.“ Im Refrain kommt er zu dem Schluss, dass er unter diesen Umständen nicht ins Paradies wolle, sondern lieber auf der Erde nach seinen eigenen Vorstellungen lebe.[1]
„Ich will nicht ins Paradies
Wenn der Weg dorthin so schwierig ist
Ich stelle keinen Antrag auf Asyl
Meinetwegen bleib’ ich hier“
Bei dem zu Paradies gedrehten Musikvideo führten GABO und Martin Weisz Regie. Es verzeichnet auf YouTube über 5,7 Millionen Aufrufe (Stand September 2024).
Das Video zeigt Die Toten Hosen bei einem gestellten Auftritt im HamburgerSt. Pauli Theater. Die Bandmitglieder sind dabei teilweise in Nahaufnahme zu sehen, während sie aggressiv in die Kamera blicken und singen bzw. ihre Instrumente spielen. Das Publikum, das überwiegend aus älteren Leuten besteht, schaut größtenteils teilnahmslos oder kopfschüttelnd auf den Rängen zu. Auch auf Stagediving-Versuche von Sänger Campino gehen die Zuschauer nicht ein. Schließlich verlassen viele noch vor Ende des Konzerts den Saal.[2]
Das Singlecover zeigt das gezeichnete Bild eines bunt bemalten Clownsgesichts. Am oberen Bildrand befindet sich der schwarz-weiße Schriftzug Die Toten Hosen, während der Titel Paradies in Schwarz unten im Bild steht. Der Hintergrund ist weiß gehalten.[3]
Paradies stieg am 1. April 1996 auf Platz 90 in die deutschen Singlecharts ein und erreichte zwei Wochen später mit Rang 45 die beste Platzierung. Insgesamt hielt sich der Song zehn Wochen lang in den Top 100.[4] Dagegen konnte sich das Lied in Österreich und der Schweiz nicht in den Charts platzieren.