Paul Hazard entstammte einer Lehrerfamilie; sein Vater und sein Großvater waren Lehrer in Noordpeene, im Französisch-Flandern. Paul besuchte die Schule des Dorfes und erwarb sein Zertifikat d’études in Arnèke. Am Gymnasium von Armentières, das heute seinen Namen trägt, betrieb er klassische Studien.
Wichtige Werke von ihm sind La Crise de la conscience européenne. 1680–1715[2] (Die Krise des europäischen Geistes. 1680–1715) aus dem Jahr 1935 und La Pensée européenne au XVIIIe siècle, de Montesquieu à Lessing[3] (Die Herrschaft der Vernunft. Das europäische Denken im 18. Jahrhundert), erschienen im Jahr 1946.
„Was ist Europa? Ein Denken, das sich nie zufrieden gibt. Ohne Mitleid mit sich selbst verfolgt es unaufhörlich zwei Spuren: die des Glücks und die der Wahrheit, die ihm noch unentbehrlicher ist und noch mehr am Herzen liegt. Kaum hat es einen Zustand erreicht, der dieser doppelten Forderung zu entsprechen scheint, so bemerkt es, weiß es, daß seine unsichere Hand nur etwas Vorläufiges, etwas Relatives hält; und es beginnt die verzweifelte Suche von neuem, die sein Ruhm und seine Qual ist.“
– Paul Hazard: Die Krise des europäischen Geistes. 1680–1715. (1939:508)
Die Krise des europäischen Geistes. 1680–1715. Aus dem Französischen übertragen von Harriet Wegener; Einführung von Prof. Carlo Schmid. Hamburg: Hoffmann und Campe 1939.
John Locke (1632–1704) und sein Zeitalter. Aus dem Französischen übertragen von Harriet Wegener und Albert E. Brinckmann. Hamburg: Hoffmann & Campe 1947.
Die Herrschaft der Vernunft. Das europäische Denken im 18. Jahrhundert. Aus dem Französischen übertragen von Harriet Wegener und Karl Linnebach. Hamburg: Hoffmann & Campe, 1949
Stendhal: wie er lebte, schrieb und liebte. Hamburg: Hoffmann & Campe, 1950.
Kinder, Bücher und große Leute. Vorwort von Erich Kästner. Aus dem Französischen von Harriet Wegener. Hamburg: Hoffmann und Campe Verlag 1952.
G. Saintville: Bibliographie des oeuvres de Paul Hazard. Paris 1947
Margaret C. Jacob: Die Krise des europäischen Geistes. Ein erneuter Blick auf Hazard, in: Jonathan Israel, Martin Mulsow Hgg.: Radikalaufklärung, Suhrkamp, 2014, S. 20–48. Übers. Nora Pröfrock (zuerst engl. in: Politics and Culture in Early Modern Europe, Cambridge 1987, S. 251–271)