Peter Kaiser war eine vielseitige Persönlichkeit aus dem Fürstentum Liechtenstein, der als Pädagoge, Historiker und Politiker wirkte und Latein, Griechisch, Italienisch, Englisch und Französisch beherrschte. Bei seinem Studium der Philosophie, Geschichts- und Rechtswissenschaften in Freiburg und Wien geriet er über seine Mitgliedschaft in der Alten Freiburger Burschenschaft (1818)[2] mit deren liberal-demokratischem Gedankengut in Verbindung. Nachdem er an verschiedenen Schweizer Schulen gelehrt hatte, war er später Rektor der Kantonsschulen in Disentis und Chur. Im Jahr 1847 schrieb er das für die Geschichtsschreibung Liechtensteins bahnbrechende Buch Geschichte des Fürstentums Liechtenstein.
Peter Kaiser wirkte massgeblich darauf hin, die 1848 auch in Liechtenstein begonnenen Unruhen einzudämmen, sodass diese dort nicht in Gewalt mündeten. Zusammen mit Karl Schädler und Ludwig Grass bildete er den regierenden Landesausschuss.[3][4] Ihm zu Ehren wurde 1985 die Gedächtnisstiftung Peter Kaiser gegründet.[5]
Geschichte des Fürstenthums Liechtenstein. Nebst Schilderungen aus Chur-Rätien’s Vorzeit. Wassali, Chur 1847; neu hrsg. von Arthur Brunhart. 2 Bände (Text, Apparat). Peter-Kaiser-Stiftung, Vaduz 1989.
Heinrich Best, Wilhelm Weege: Biographisches Handbuch der Abgeordneten der Frankfurter Nationalversammlung 1848/49 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 8). Droste, Düsseldorf 1996, ISBN 3-7700-5193-9.
Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I: Politiker. Teilband 3: I–L. Winter, Heidelberg 1999, ISBN 3-8253-0865-0, S. 55.
Franz Josef Kind: Peter Kaiser. In: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein. Band5. Vaduz 1905, S.5–38 (eliechtensteinensia.li [PDF; 1,3MB; abgerufen am 25. Juni 2013]).
↑Arthur Brunhart, Peter Geiger, Ursula Germann-Müller, Dieter Langewiesche, Volker Press: Peter Kaiser als Politiker, Historiker und Erzieher (1793-1864). In: Peter Geiger (Hrsg.): Liechtensteins politische Schriften. 1. Auflage. Band17. Verlag der Liechtensteinischen Akademischen Gesellschaft, Vaduz Januar 1993, S.13–25 (amazonaws.com [PDF]).