Die Platform of European Social NGOs, kurz Social Platform, ist ein Dachverband europäischer Nichtregierungsorganisationen mit Sitz in Brüssel. Ziel der Plattform ist es, die soziale Dimension der Europäischen Union zu stärken.
Es ist der zentrale europäische Netzwerkakteur im Bereich der Sozialpolitik. Die drei großen EU-Organe (Rat der EU, Europäische Kommission und Europäisches Parlament) akzeptieren die Plattform als Ratgeberin in sozialpolitischen Fragen und stehen in einem zwar informellen, aber regelmäßigen Dialog zu ihr.
Die Social Platform wurde 1995 gegründet und vereinigt heute 40 europäische NGOs, Zusammenschlüsse und Netzwerke, die sich dafür einsetzen, die soziale Dimension der EU zu stärken. Eine vierstellige Zahl von lokal, regional oder national organisierten Vereinen, Verbänden und Freiwilligengruppen wird von ihren jeweiligen europäischen Dachverbänden in der Plattform vertreten.
Das von den Mitgliedern abgedeckte Themenspektrum reicht von sozialer Gerechtigkeit über soziale Dienste, Gesundheit, Wohnungslosigkeit, Rassismus und das lebenslange Lernen bis hin zur Bekämpfung von Armut. Die Vielzahl ihrer Mitglieder und deren inhaltliche Bandbreite verleiht der Social Platform ihre politische Bedeutung. In den letzten Jahren hat die Kooperation der Social Platform mit anderen europäischen Netzwerken, z. B. im Verbraucherschutz, Umweltschutz zugenommen.
Die Plattform finanziert sich zu ca. 80 % aus Mitteln der Europäischen Kommission, bemüht sich aber zunehmend auch um Drittmittel im Rahmen von Projektarbeit.
Die Plattform vertritt ihre Ideen über Stellungnahmen, politische Kampagnen, Pressearbeit, die Ausrichtung und Teilnahme an Konferenzen und Seminaren sowie regelmäßige Treffen mit den Vertretern von EU-Organen und anderen Akteuren:
Die Plattform erarbeitet ihre politischen Positionen in drei Arbeitsgruppen (siehe Struktur), die in der Regel vier Mal jährlich tagen. Beschlossen werden die Arbeitsergebnisse dann in der tagenden Steering Group, in der die Vollmitglieder der Social Platform stimmberechtigt sind.
Die Mitgliedschaft in der Platform steht europäischen Zusammenschlüssen und Netzwerken von Nichtregierungsorganisationen offen. Die Mitglieder der Platform sind Organisationen, die sich für die Interessen von Frauen, älteren Menschen, Menschen mit Behinderung, Arbeitslosen, Armen, Homosexuellen, Jugendlichen und Kindern sowie Familien einsetzen. Darüber hinaus sind europäische Organisationen beteiligt, die sich im Bereich der sozialen Gerechtigkeit, Wohnungslosigkeit, Lebenslanges Lernen oder Rassismus engagieren. Zu den bekanntesten zählen
• AGE - The European Older People’s Platform • Caritas Europa • COFACE - Confederation of Family Organisations in the EU • EAPN - European Anti-Poverty Network • EDF - European Disability Forum • EPHA - European Public Health Alliance • EURAG - European Federation of Older Persons • EURODIACONIA • ICSW - International Council on Social Welfare • ILGA Europe - The European Region of the International Lesbian and Gay Association • Solidar