Der Plan ein theologisches Seminar in Princeton einzurichten, entstand aus der Entwicklung und dem Fortschritt des theologischen Curriculums. Dabei war das Ziel, eine Graduiertenschule für Theologie zu gründen. Von Seiten des College of New Jersey, der späteren Princeton University, wurde der Plan enthusiastisch aufgenommen, da es den Verantwortlichen bereits klar geworden war, dass ein spezialisiertes Training in Theologie mehr Betreuung benötigte, als man am College geben konnte. Die General Assembly of the Presbyterian Church gründete daher 1812 The Theological Seminary at Princeton mit Unterstützung der Direktoren des nahe gelegenen College of New Jersey. Das Seminar wurde die zweite Graduiertenschule für Theologen in den Vereinigten Staaten. Bis heute ist das Seminar eine Institution der Presbyterian Church und das größte der zehn theologischen Seminare.[2][7]
1812 hatte das Seminar drei Studenten und den Reverend Archibald Alexander als ersten Professor. 1815 war die Zahl der Studenten bereits gestiegen und man begann das Gebäude zu errichten: Alexander Hall wurde von John McComb, Jr., einem New Yorker Architekten, entworfen und 1817 eröffnet. 1827 wurde ein Kuppelsaal angebaut, der jedoch 1913 abbrannte und 1926 ersetzt wurde. Bis 1893 hieß das Gebäude schlicht „Seminary“, erst dann wurde es in Alexander Hall umbenannt. Seit seiner Gründung haben am Princeton Seminary ca. 14.000 Männer und Frauen graduiert, die in den unterschiedlichsten Bereichen in der kirchlichen Arbeit eingesetzt wurden.
Am Seminary können die Abschlüsse Master of Divinity, M.Div. und Master of Arts, M.A. sowie der Doctor of Philosophy erworben werden. Eine Doppelqualifikation M.Div./M.A. in Christian Education ist ausgerichtet auf die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sowie religiöse Fortbildung und geistliche Entwicklung.
Die Princeton Seminary Library verfügt über mehr als 1.252.503 Bücher, Traktate und Mikrofilme.[9] Die Bibliothek ist bekannt unter anderem, weil dort die Karl Barth Research Collection im Center for Barth Studies aufbewahrt wird. Sie erhält mehr als 2.000 Zeitschriften. Es gibt mehrere Bibliotheksabteilungen:
Speer Library, eröffnet 1957 und benannt nach dem Missionarischen Staatsmann Robert E. Speer. Diese Bibliothek wurde 2010 geschlossen und durch das neue Gebäude ersetzt.
Henry Luce III Library, eröffnet 1994 und benannt nach Henry Luce III mit 350.000 Bänden. Diese Bibliothek wurde 2013 zu Renovierungsarbeiten geschlossen.
Die Miller Chapel wurde 1834 errichtet und wurde zu Ehren von Samuel Miller benannt. Miller war der zweite Professor am Seminar gewesen. Das Gebäude wurde im Greek Revival-Stil von Charles Steadman konzipiert, der auch die nahegelegene Nassau Presbyterian Church gestaltet hatte. Die Kapelle befand sich ursprünglich neben der Alexander Hall, wurde aber 1933 ins Zentrum des Campus verlegt. Miller Chapel wurde 2000 grundlegend renoviert und die Joe R. Engle-Orgel eingebaut.[12]
Seit 2011 gibt es das Programm „Navigating the Waters“ zur Stärkung interkultureller Fähigkeiten. Dieses Programm wird gemeinsam vom Princeton Theological Seminary’s Office of Multicultural Relations und dem The Kaleidoscope Institute gestaltet.[13]
Das Center for Barth Studies wurde 1997 eingerichtet und wird von einer Arbeitsgruppe des Seminars betrieben. Das Center veranstaltet Konferenzen, gibt Unterstützung für Forschungsarbeiten, Diskussionsgruppen und Publikationen um die Theologie von Karl Barth (1886–1968) zu fördern. Die Karl Barth Research Collection ist Teil dieser Bemühungen. Es verfügt über viele wichtige Werke von und über Karl Barth sowie ein Manuskript und bemüht sich fortlaufend, weitere Materialien zu erwerben.[14]
Das Abraham Kuyper Center for Public Theology besteht aus der Abraham Kuyper Collection of Dutch Reformed Protestantism in der Sammlung der Bibliothek. Der Schwerpunkt liegt auf den Spielarten der Niederländisch-reformierten Theologie seit dem 19. Jahrhundert und verfügt auf einer ansehnlichen Sammlung von Primär- und Sekundär-Quellen von und über Abraham Kuyper. Das Center unterhält in Partnerschaft mit der Vrije Universiteit Amsterdam eine Online-Forschungsplattform: www.kuyperresearch.org[15]. Außerdem vergibt es jährlich den Abraham Kuyper Prize for Excellence in Reformed Theology and Public Life und veranstaltet im Anschluss daran die Abraham Kuyper Consultation.
1978 wurde das Center of Theological Inquiry[16] als unabhängiges ökumenisches Institut für theologische Studien gegründet.[17] Das Center ist heute komplett selbstständig, unterhält jedoch enge Beziehungen zum Princeton Theological Seminary. Direktoren sind derzeit William Storrar und Robin Lovin.
Seit 2015 wird zu Ehren von Frederick Buechner der Buechner Prize for Writing vergeben. Buechners Buch Telling the Truth wurde Studenten anlässlich der Graduation verschenkt.
David B. Calhoun: History of Princeton Seminary. In Two Volumes. Banner of Truth, Carlisle, PA 1996.
James Moorhead: Princeton Seminary in American Religion and Culture. Eerdmans, Grand Rapids, MI 2012.
Richard Osmer, Gordon Mikoski: With Piety and Learning: The History of Practical Theology at Princeton Theological Seminary 1812-2012. Lit Verlag, Münster 2012.
↑Princeton Theological Seminary: Office of the President. 2019, abgerufen am 24. November 2019 (englisch).
↑ abHistory of the Seminary. In: Official Website. Princeton Theological Seminary, archiviert vom Original am 24. November 2015; abgerufen am 24. November 2015.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ptsem.edu
↑PTS Statistics. In: Official Website. Princeton Theological Seminary, archiviert vom Original am 25. November 2015; abgerufen am 24. November 2015.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ptsem.edu
↑Untitled Page. In: Official Website. Princeton Theological Seminary, archiviert vom Original am 3. Oktober 2013; abgerufen am 1. September 2013.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ptsem.edu
↑About PTS. In: Official Website. Princeton Theological Seminary, archiviert vom Original am 25. November 2015; abgerufen am 24. November 2015.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ptsem.edu
↑Navigating the Waters. In: Official Website. Princeton Theological Seminary, archiviert vom Original am 12. Juni 2012; abgerufen am 15. Mai 2012.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ptsem.edu
↑"to inquire into the relationship between theological disciplines, [and of these with] ... both human and natural sciences, to inquire into the relationship between diverse religious traditions ... , to inquire into the present state of religious consciousness in the modern world, and to examine such other facets of religion in the modern world as may be appropriate ..."
↑Theology Today (Memento des Originals vom 19. November 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ptsem.edu Founded in 1944 at Princeton Theological Seminary, Theology Today is a peer-reviewed, quarterly journal of Christian theology.
↑Koinonia Journal (Memento des Originals vom 5. Dezember 2006 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ptsem.edu is published annually by doctoral students at Princeton Theological Seminary. The publication and its annual forum promote written and face-to-face interdisciplinary discussion around issues in theology and the study of religion.
↑Princeton Theological Review is a student run, annual and online journal that exists to serve students within the Princeton Theological Seminary body as well as the wider theological community.