Die Provobis Gesellschaft für Film und Fernsehen mbH ist eine Filmproduktionsgesellschaft, die 1961 in Berlin gegründet wurde. Sie ist ein Tochterunternehmen der den katholischen Bistümern gehörenden Tellux-Beteiligungsgesellschaft in München und gehört damit zu den Wirtschaftsbetrieben der katholischen Kirche. Ihre Standorte sind Berlin, Hamburg und Leipzig.
Provobis entwickelt und produziert für Kino und Fernsehen. Geschäftsführer sind Martin Choroba und Jens Christian Susa. Die PROVOBIS Gesellschaft für Film und Fernsehen mbH versteht sich als Content Creator und Content Producer für alle multimedialen Formate. Ihr Schwerpunkt liegt bei der Entwicklung und Produktion von fiktionalen, non-fiktionalen Filmen und Serien. Von 1983 bis 2007 leitete der Produzent, Regisseur und Autor Jürgen Haase das Unternehmen.[1] Von 2006 bis 2016 leitete der Produzent Thomas Teubner das Unternehmen. Im Jahr 2018 wurde Jens Christian Susa als Geschäftsführer bestellt.
Mit Regisseur Bernhard Wicki und mit Klaus Maria Brandauer verfilmte die Provobis 1989 „Das Spinnennetz“. Ebenfalls mit Brandauer wurde 1994 die Mann-Verfilmung „Mario und der Zauberer“ uraufgeführt. 1995 entstand fürs Kino und als Zweiteiler fürs Fernsehen die Erich-Loest-Verfilmung „Nikolaikirche“. Unter den Kinofilmen hervorzuheben sind auch zwei preisgekrönte Produktionen mit Regisseur Volker Schlöndorff, „Der neunte Tag“ (2004) und „Strajk – Die Heldin von Danzig“ (2007). Anfang 2009 kam der Kinderfilm „Das Morphus-Geheimnis“ mit Jonas Hämmerle in die deutschen Kinos.
Auch für verschiedene Fernsehsender hat die Provobis diverse Filme, Serien und Dokumentationen produziert, darunter vor 2000 für den mdr den Dresdner „Tatort“ mit den Ermittlern Ehrlicher (Peter Sodann) und Kain (Bernd Michael Lade) sowie bis 2005 für SFB und rbb den Berliner „Tatort“ mit den Kommissaren Ritter (Dominic Raacke) und Stark (Boris Aljinovic). Zwischen 1996 und 1999 entstand für den mdr die 26-teilige Serie „Mama ist unmöglich“. Für Pro7 produzierte die Provobis, die sich zu der Zeit als Provobis Film Jürgen Haase bezeichnete,[2] im Jahr 2002 den Zweiteiler „Operation Rubikon“, für die ARD unter anderem die Freitagabendfilme „Tochter meines Herzens“ und „Brücke zum Herzen“. Für das ZDF entstanden mehrere der neuen Märchenverfilmungen der später Märchenperlen betitelten Reihe. Für BR alpha produzierte sie den auch in der ARD ausgestrahlten Film Inklusion – gemeinsam anders unter Regie von Marc-Andreas Bochert. In Kooperation mit der ARD erscheint seit 2015 die „Krüger“-Reihe (in der Hauptrolle Horst Krause), welche sich auf humorvolle Weise mit Vorurteilen gegenüber Nachbarländern und fremden Kulturen auseinandersetzt. Weitere erfolgreiche Fernsehmärchen wie „Rübezahls Schatz“ (mit u. a. Sabin Tambrea) oder „Schneewittchen und der Zauber der Zwerge“ (Gewinner des Preises des Fabulix Märchenfilmfestivals) folgten, ebenso preisgekrönte TV-Spielfilme wie „Der namenlose Tag“ unter der Regie von Volker Schlöndorff oder „Hanne“ (mit u. a. Iris Berben), welcher 2020 mit dem 56. Grimme-Preis in der Kategorie Fiktion ausgezeichnet wird.
Unter den Dokumentationen finden sich das Papstportrait „Benedikt XVI. – Eine deutsche Geschichte“ für BR und ARD sowie die dreiteilige Reihe „Heilige Städte“ – über Jerusalem, Lhasa und Mekka – für arte und den mdr. 2008 produzierte die Provobis die Dokumentation „Die Goldmacher – Sport in der DDR“ für arte, mdr und ZDF und 2010 „Ernst Reuter – Ein zerrissenes Leben“ (ARD).