Film | |
Titel | Rosie |
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Produktionsland | Schweiz |
Originalsprache | Schweizerdeutsch |
Erscheinungsjahr | 2013 |
Länge | 106 Minuten |
Produktionsunternehmen |
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Stab | |
Regie | Marcel Gisler |
Drehbuch |
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Produktion | Susann Rüdlinger |
Musik |
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Kamera | Sophie Maintigneux |
Schnitt | Bettina Böhler |
Besetzung | |
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Rosie ist ein Schweizer Filmdrama von Marcel Gisler. Er wurde im Januar 2013 als Eröffnungsfilm der 48. Solothurner Filmtage uraufgeführt und lief ab dem 30. Mai 2013 in den Schweizer Kinos.
Rosie ist eine lebensfrohe und starrköpfige Witwe über Siebzig. Sie raucht viel und trinkt auch gern ein Gläschen. Eines Tages erleidet sie einen Schlaganfall und wird ins Spital eingeliefert, wo sie von ihren beiden Kindern besucht wird. Sophie ist unglücklich verheiratet und lebt mit Mann und Kind in St. Gallen. Lorenz, ein erfolgreicher Schriftsteller, der in Berlin lebt, ist in einer Schaffenskrise. Beide können sich nicht um ihre Mutter kümmern. Rosie selbst glaubt, dass sie mit etwas Hilfe ihrer Nachbarin weiter in ihrem Haus in Altstätten wohnen bleiben kann und noch lange nicht in ein Alten- oder Pflegeheim gehen muss.
Als sich Rosies Zustand wieder verschlechtert und sie die Hilfe der ambulanten Pflege nicht annehmen mag, reist Lorenz wieder öfter nach Altstätten, um seiner Mutter behilflich zu sein. Beim Einkaufen trifft er dort auf den viel jüngeren DJ Mario, der seit langem ein großer Fan von Lorenz’ schwuler Literatur ist. Es kommt zu einer Affäre, die von Mario ausgeht, der ihn seit Jahren bewundert. Lorenz sieht darin nur die Schwärmerei eines jungen Liebhabers.
Als Lorenz wegen der Promotion-Tour für sein neues Buch wieder in Berlin ist und auch Sophie keine Zeit hat, sich um Rosie zu kümmern, hilft Mario aus, so viel er kann.
Zurück in Altstätten trifft Lorenz beim gemeinsamen Familienessen in einem Aussichtslokal am Ruppenpass einen alten Freund des verstorbenen Vaters. Rosie will mit ihm nicht reden. Sie erklärt mit keinem Wort, warum sie später nie mehr Kontakt zu dem Mann hatte, der doch auch Freund der Familie war. Lorenz kommt auf der Spurensuche nach seinem Vater allmählich hinter das Geheimnis, das Rosie schon jahrelang mit sich herumträgt.
Die Geschichte habe viel Autobiographisches. Er habe schon lange einen Film machen wollen, in der die Geschichte seiner Eltern eine wichtige Rolle spielt, sagte der Regisseur in einem Interview.[1]
Der Film spielt in der Ostschweiz, wo er auch in der zweiten Jahreshälfte 2012 gedreht wurde. Ein Großteil der Aufnahmen fand an Originalschauplätzen in Altstätten statt, wie dem SBB-Bahnhof, dem örtlichen Coop, dem Restaurant Freihof, dem Gasthaus Ziel und dem Seniorenheim «Haus Viva». Rosie «wohnt» im «Balmerhaus» in Altstätten.[2]
„Rosie ist böse, liebreizend, verschlagen, grossherzig, anspruchsvoll, kokett, durchtrieben, liebesbedürftig, herrisch, zärtlich, derb, treu… wunderbar! Es gibt selten Filme, die einer Figur und damit einer Schauspielerin (Sibylle Brunner) einen solchen Resonanzraum bieten wie «Rosie».“
„Und die gestochen scharfen schweizerdeutschen Dialoge ohne jede Peinlichkeiten und die Tatsache, dass Regisseur Marcel Gisler in seinem Drama auch grosse Gesten und Pathos nicht scheut, machen «Rosie» zu einem Deutschschweizer Spielfilm, der weit über das meiste der letzten Jahre hinausragt.“