RYS | |||
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Voller Name | Royal Yacht Squadron | ||
Gegründet | 1. Juni 1815 in London | ||
Vereinssitz | Cowes Castle, Isle of Wight | ||
Vorsitzender | Timothy James Ralph Sheldon | ||
Commodore | Timothy James Ralph Sheldon | ||
Homepage | http://www.rys.org.uk |
Der Club Royal Yacht Squadron (RYS) (deutsch Königliches Yacht Geschwader) gilt als der altehrwürdigste Yachtclub Großbritanniens. Das Clubhaus befindet sich im Cowes Castle auf der Isle of Wight. Die Yachten der Mitglieder führen den Zusatz RYS in ihren Namen und haben seit einer Verfügung der britischen Admiralität aus dem Jahr 1829 das Privileg, als einzige Zivilfahrzeuge statt der Nationalflagge (Red Ensign) die Seekriegsflagge White Ensign der Royal Navy setzen zu dürfen. Der Stander wird in der Regel im Großmasttop gesetzt und die Flagge am Heck der Yacht.
Am 1. Juni 1815 wurde der Club als The Yacht Club in der Kneipe Thatched House Tavern in St James’s, London gegründet, um der eleganten Oberschicht des Vereinigten Königreichs eine stilvolle Möglichkeit zum Sportsegeln zu bieten. 1817 wurde der spätere König Georg IV. als Mitglied aufgenommen und vom ersten „Commodore“ des Clubs willkommen geheißen. Daraufhin erfolgte die Umbenennung des Yachtclubs in Royal Yacht Club. Die Cowes Week entstand und wurde vom Royal Yacht Club maßgeblich mitorganisiert. 1833 erhielt der Verein den heutigen Namen The Royal Yacht Squadron (RYS).
Zu den frühen Mitgliedern gehörte Thomas Masterman Hardy (Nelson’s Hardy) und weitere Marineoffiziere, was die enge Beziehung zwischen Royal Yacht Squadron und der Royal Navy begründete.
1851 veranstaltete die Royal Yacht Squadron eine offene Wettfahrt auf der Regattabahn The Queens Course rund um die Isle of Wight herum. Start und Ziel war auf dem Solent. Für den Sieg war der von Lord Anglesey gestifteten Pokal One Hundred Sovereigns Cup ausgelobt, da der Pokal beim Londoner Juwelier R. & G. Garrard 100 Sovereigns gekostet hatte. Die New Yorker Schoner-Yacht America war auf Einladung des Kommodore Thomas Egerton, 2. Earl of Wilton (Lord Wilton) nach Großbritannien gekommen, gewann die Wettfahrt überlegen und wurde zur Namensgeberin des America’s Cup, der zum ersten Mal 1870 vor New York ausgetragen wurde.[1]
Die RYS Gazelle evakuierte nach dem Deutsch-Französischen Krieg die Kaiserin Eugénie. Yachten der Royal Yacht Squadron versorgten für die Royal Navy Soldaten im Krimkrieg.[2]
Mit der Meteor nahm der deutsche Kaiser Wilhelm II. zum ersten Mal 1892 mit einer eigenen Segelyacht an der internationalen und prestigeträchtigen Regattawoche von Cowes, der Cowes Week, teil. Sein Erscheinen in Cowes und im Clubhaus des Royal Yacht Squadron veranlasste seinen Onkel, den Prince of Wales und späteren Königs des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Irland Eduard VII., auch eine Regattayacht Britannia auf derselben schottischen Bauwerft der ehemaligen Thistle in Auftrag zu geben.
Im Jahr 2000 wurde ein von Sir Thomas Croft entworfener Pavillon eröffnet, der den Vereinsmitgliedern offensteht und darüber hinaus 2001 die Feierlichkeiten zum 150. Jubiläum des America’s Cup beherbergte.
König William IV. wurde der erste Admiral des Royal Yacht Squadron. Er war es, der den noblen Segelclub mit dem Namen im Jahr 1833 auszeichnete. Er setzte sich auch selbst an seine Spitze. Nach dem Tode von Queen Victoria wurde die Idee des Admirals der Royal Yacht Squadron wiederbelebt, da der amtierende Kommodore des Clubs HRH The Prince of Wales nun selbst König Eduard VII. wurde. Die Regelung, dass der amtierende britische Monarch Admiral oder Patron des Royal Yacht Squadron wurde, hält bis in die heutige Zeit an. König Charles III. ist daher Patron des Royal Yacht Squadron.
Die Kommodore dienten dem Club regelmäßig nach ihrer Ernennung bis zu ihrem Tode. Die zu diesem Zeitpunkt aktiven Vizekommodore versuchten, die Position des Kommodore zu übernehmen, sobald dieser aufhörte. Diese Tradition wurde geändert als Sir Ralph Gore im Jahre 1961 verstarb. Zu diesem Zeitpunkt sollte HRH The Prince Philip, Duke of Edinburgh, das Amt des Kommodore übernehmen. Man beschränkte fortan die Dienstzeit als Kommodore auf eine feste Amtszeit von sechs Jahren. Danach wurde die Amtszeit für einen Kommodore und einen Vizekommodore zuerst auf fünf und dann auf vier Jahre verkürzt.[3]