Sega Game Gear | ||||
---|---|---|---|---|
Hersteller | Sega | |||
Typ | Handheld-Konsole | |||
Veröffentlichung |
| |||
Hauptprozessor | Zilog Z80 | |||
Speichermedien | Module | |||
Controller | Bedienelemente waren am Gehäuse angebracht | |||
Onlinedienst | keiner | |||
Verkaufte Einheiten | ca. 11 Millionen[2] | |||
Meistverkauftes Spiel | Sonic the Hedgehog 2[3] | |||
Nachfolger | Sega Nomad | |||
Info | Segas erste Handheld-Konsole |
Der Sega Game Gear (jap. ゲームギア, Gēmu gia) ist eine Handheld-Konsole von Sega, die erstmals am 6. Oktober 1990 in Japan veröffentlicht wurde. Als Konsole der vierten Generation stand er in direkter Konkurrenz zu Ataris Atari Lynx und Nintendos Game Boy.
Die Arbeit an der Konsole begann nach dem Erscheinen des Game Boys im Jahr 1989. Zu diesem Zeitpunkt lief die Entwicklung des Gerätes unter dem Codenamen Project Mercury. Das Ziel war es, ein dem Nintendo Game Boy überlegenes Produkt am Markt anbieten zu können.
Das System erschien am 6. Oktober 1990 in Japan, im Jahr 1991 in Nordamerika und in Europa und erst im Jahr 1992 schließlich in Australien. Der unverbindliche Verkaufspreis lag zum Zeitpunkt der Markteinführung bei 299 DM. Ähnlich wie bei Nintendos Game Boy, der mit dem Spiel Tetris verkauft wurde, wurde der Game Gear im Bundle mit dem Spiel Columns verkauft.
Der Game Gear war im Prinzip ein tragbares Sega Master System, allerdings mit einer größeren Farbpalette und geringeren Auflösung. Dank Farbdisplay und Hintergrundbeleuchtung war er dem Game Boy grafisch überlegen, außerdem war die Soundausgabe besser. Der Prozessor war allerdings etwas langsamer getaktet (Game Boy 4,2 MHz, Game Gear 3,58 MHz).[1] Zusätzlich gab es einen als Zubehör erhältlichen ansteckbaren TV-Tuner, der den Empfang des analogen Fernsehprogramms erlaubte.
Trotz seiner technischen Überlegenheit konnte der Game Gear keinen bedeutenden Marktanteil erzielen, was an der enormen Popularität des Game Boy und einer Reihe von Nachteilen gegenüber jenem lag:
Aufgrund der technischen Ähnlichkeiten zwischen Master System und Game Gear wurden viele Master-System-Spiele portiert. Ein Konverter, der Master Gear, erlaubte es, Master-System-Spiele auf dem Game Gear zu spielen. Umgekehrt war dies nicht möglich, da der Game Gear über eine größere Farbpalette verfügte. Später profitierte der Game Gear von der Popularität des Sega Mega Drive und erhielt Portierungen von Mega-Drive-Spielen wie Ristar und den ersten zwei Teilen von Streets of Rage.
Zurückblickend gesehen wird der Game Gear weitestgehend als Fehlschlag betrachtet, warf für SEGA jedoch einen bescheidenen Gewinn ab. Trotzdem versuchte sich SEGA 1995 wieder auf dem Konsolenmarkt mit dem Sega Nomad, einem tragbaren Sega Mega Drive, welcher nie in Europa erhältlich war. Trotz allem schlug sich der Game Gear besser als andere Systeme, die versuchten, mit dem Game Boy zu konkurrieren. Die Game-Gear-Unterstützung wurde 1997[1] endgültig eingestellt; Majesco veröffentlichte 2001 jedoch eine spezielle Version des Game Gears (genannt Core) zum reduzierten Preis neben der Wiederveröffentlichung einiger Spiele.
Durch die zunehmende Verbreitung von DVB-T und der einhergehenden Analogabschaltung des terrestrischen Fernsehens in weiten Teilen Europas ist der Fernsehempfang mit dem optionalen TV-Tuner mittlerweile sowohl in Deutschland als auch in Österreich und der Schweiz nur noch mit einem Antennenadapter in Kabelnetzen möglich.
Ein weiteres Problem sind die verwendeten Kondensatoren, die mit der Zeit an Kapazität verlieren. Dies äußert sich durch einen sehr leisen Ton und einen sehr geringen Kontrast und einer geringen Helligkeit des Bildschirms.
Es erschienen mehr als 300 Spiele für die Konsole. Eine Vielzahl davon waren Portierungen von anderen Sega-Konsolen wie dem Master System und Mega Drive.
Nachfolgend eine Liste ausgewählter Spiele:
Am 3. Juni 2020, dem 60. Jahr des Bestehens der Firma, stellte Sega den Game Gear Micro vor, der in vier verschiedenen Farben (grau, blau, gelb und rot) ab dem 6. Oktober 2020 ausschließlich in Japan zu einem Preis von 4.890 Yen, umgerechnet etwa 40 €, erhältlich war. Jede Variante hat vier unterschiedliche Spiele vorinstalliert:
Für umgerechnet etwa 200 € sollte es daneben ein Extra-Bundle geben, das alle vier Farbversionen sowie ein Vergrößerungsaccessoire namens „Big Window Micro“ enthält. Die Bildschirmdiagonale beträgt 1,15 Zoll (2,9 cm).[4][5]