Social Democratic Party (Ruanda)

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Social Democratic Party
Ein leicht ergrauter, lächelnder Mann. Er trägt eine Brille und Anzug und Krawatte.
Partei­vorsitzender Vincent Biruta
General­sekretär Jean Chrysostome Ngabitsinze
Stellvertretender Vorsitzender Valens Muhakwa
Schatzmeister Muzana Alice
Gründung Juli 1991
Ausrichtung Sozialdemokratie
Sitze Abgeordnetenkammer
5 / 80 (6,2 %)
(2024)
Parteiflagge
Website www.psd-rwanda.rw

Die Social Democratic Party (PSD, französisch Parti social-démocrate, deutsch „Sozialdemokratische Partei“) ist eine politische Partei in Ruanda. Sie war nach Beendigung des Völkermords an den Tutsi im Juli 1994 durch die von Paul Kagame angeführte Ruandische Patriotische Front (RPF) Teil der von dieser geleiteten Übergangsregierung. Nach den darauffolgenden ersten Parlamentswahlen 2003 war die sozialdemokratische Partei in jeder Legislaturperiode mit mindestens fünf Sitzen in der Abgeordnetenkammer vertreten. Ihr amtierender Parteivorsitzender ist Vincent Biruta (Stand Juni 2024).

Parteigeschichte

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Die Partei wurde im Juli 1991 gegründet.[1] Erster Vorsitzender war Frédéric Nzamurambaho, ein Hutu aus Gikongoro, der während des Völkermords im April 1994 getötet wurde.[2][3][4][5] Nach der Beendigung des Völkermords an den Tutsi durch die von Paul Kagame geführte Ruandische Patriotische Front (RPF) im Juli 1994 wurden insgesamt 18 Parteien offiziell anerkannt.[2] Die PSD wurde Teil einer Übergangsregierung unter Führung der RPF, zusammen mit der Mouvement Démocratique Républicain (MDR), Parti démocratique islamique (PDI), Liberal Party (PL), Christian Democratic Party (PDC), Rwandan Socialist Party (PSR) und Democratic Union of the Rwandan People (UDPR).[6]

Bei der Parlamentswahl 2003 erreichte die Partei sieben Sitze in der Abgeordnetenkammer und erneut bei der Parlamentswahl 2008.[7][8][9][10][11] Bei der Präsidentschaftswahl 2010 trat Jean Damascène Ntawukuriryayo als Kandidat der PSD an. Er wurde bei der Wahl mit 5,15 Prozent der Stimmen Zweiter hinter Paul Kagame, der 93,08 Prozent der Stimmen gewann.[6][11] Bei der darauffolgenden Parlamentswahl im Jahr 2013 erreichte die Partei 13 Prozent der Stimmen und erhielt erneut sieben Sitze in der Abgeordnetenkammer.[12] In der Präsidentschaftswahl 2017 stellte die PSD keinen eigenen Kandidaten auf, sondern unterstützte Amtsinhaber Kagame.[13] Bei der Parlamentswahl 2018 erreichte die Partei zwei Sitze weniger als 2013.[14][15] Für die Präsidentschaftswahl am 15. Juli 2024 sprach sie Amtsinhaber Paul Kagame erneut ihre Unterstützung aus.[16] Für die am selben Tag stattfindende Parlamentswahl reichte die Partei eine Liste mit 66 Kandidaten ein, darunter 37 Männer und 29 Frauen.[17] Von diesen wurden 59 Kandidaten von der Wahlkommission akzeptiert.[18]

Die PSD ist Mitglied des National Consultative Forum of Political Organizations (NFPO).[19]

Ergebnisse bei Parlamentswahlen
Jahr Stimmen % Sitze Position Belege
2003 463.067 12,31 7 / 80 2 [7][8][11]
2008 609.327 13,13 7 / 80 2 [9][10][11]
2013 unbekannt 13,00 7 / 80 2 [12]
2018 unbekannt 9 5 / 80 2 [14][15]
Ergebnisse bei Präsidentschaftswahlen
Jahr Kandidat Stimmen % Position Belege
2003 Unterstützung von Paul Kagame (RPF) 3.544.777 95,1 1 [11]
2010 Jean Damascène Ntawukuriryayo 256.488 5,15 2 [6][11]
2017 Unterstützung von Paul Kagame (RPF) 6.675.472 98,79 1 [13][20]
2024 Unterstützung von Paul Kagame (RPF) 8.822.794 99,2 1 [16][21]

Amtierender Parteivorsitzender ist Vincent Biruta, erster Vizepräsident Valens Muhakwa und zweite Vizepräsidentin Véneranda Nyirahirwa. Generalsekretärin ist Jean Chrysostome Ngabitsinze und Schatzmeisterin Muzana Alice (Stand Juni 2024).[22][23]

Parlamentsabgeordnete

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Im Senat ist François-Xavier Kalinda, Senatspräsident und damit an zweiter Stelle nach dem Staatsoberhaupt im politischen System Ruandas, als Mitglied der PSD vertreten.[24] In die Abgeordnetenkammer zogen als Kandidaten der PSD bei den letzten Parlamentswahlen im Jahr 2018 erfolgreich über die Listenwahl ein:[15]

  • Jean Chrysostome Ngabitsinze
  • Véneranda Nyirahirwa
  • Jean Pierre Hindura
  • Géorgette Rutayisire
  • Valens Muhakwa

Zudem erhielt bei der Parlamentswahl 2018 Gloriose Uwanyirigira einen Sitz als Frauenrepräsentantin in der Abgeordnetenkammer.[15][23]

Weitere Mitglieder

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Weitere Parteimitglieder sind u. a.:

Ehemalige Mitglieder

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Ehemalige Parteimitglieder sind u. a.:

  • Jean Mbanda, Parlamentsabgeordneter von 1994 bis 1999, 2000 verhaftet

Einzelnachweise

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  1. Amateka y’Ishyaka PSD. In: psd-rwanda.rw. Abgerufen am 20. Juni 2024 (kinyarwanda).
  2. a b Mission d’information sur le Rwanda. In: assemblee-nationale.fr. Assemblée Nationale, abgerufen am 20. Juni 2024.
  3. Rebero Genocide Memorial. In: kigalikonnect. Abgerufen am 20. Juni 2024 (englisch).
  4. Lavie Mutanganshuro: Rwanda welcomes decision by Mechanism to deny Bagosora early release. The New Times, 3. April 2021, abgerufen am 20. Juni 2024 (englisch).
  5. Hudson Kuteesa: April 14, 1994: Remote areas feel the onslaught of Genocidaires. The New Times, 14. April 2024, abgerufen am 20. Juni 2024 (englisch).
  6. a b c Governance And Post-Conflict Reconstruction in Rwanda. (PDF; 1,08 MB) Organisation for Social Science Research in Eastern and Southern Africa, Juli 2013, S. 65–68, abgerufen am 20. Juni 2024 (englisch).
  7. a b Rwandan Chamber of Deputies 2003 General. International Foundation for Electoral Systems, abgerufen am 20. Juni 2024 (englisch).
  8. a b ELECTIONS HELD IN 2003. In: archive.ipu.org. Abgerufen am 20. Juni 2024.
  9. a b Rwandan Chamber of Deputies 2008 General. International Foundation for Electoral Systems, abgerufen am 20. Juni 2024 (englisch).
  10. a b ELECTIONS IN 2008. In: archive.ipu.org. Abgerufen am 20. Juni 2024.
  11. a b c d e f Elections in Rwanda. In: African Elections Database. Abgerufen am 20. Juni 2024 (englisch).
  12. a b Rwandan Chamber of Deputies 2013 General. International Foundation for Electoral Systems, abgerufen am 20. Juni 2024 (englisch).
  13. a b Dan Ngabonziza: Biggest Opposition Party Endorses Kagame for President. KT Press, 3. Juni 2017, abgerufen am 20. Juni 2024 (englisch).
  14. a b Rwandan Chamber of Deputies 2018 General. International Foundation for Electoral Systems, abgerufen am 20. Juni 2024 (englisch).
  15. a b c d URUTONDE RW’ABADEPITE BEMEJWE BY’AGATEGANYO MU MATORA YA 2018. (PDF; 279 KB) Abgerufen am 20. Juni 2024 (kinyarwanda).
  16. a b Moses K. Gahigi: Four small parties back Kagame’s 2024 presidential bid. The East African, 7. Oktober 2023, abgerufen am 20. Juni 2024 (englisch).
  17. P.S.D Submits Candidate List for 2024 Parliamentary Elections. In: psd-rwanda.rw. 20. Mai 2024, abgerufen am 7. Juli 2024 (englisch).
  18. Emmanuel Ntirenganya: Nearly 600 candidates scramble for 80 seats in Parliament. The New Times, 16. Juni 2024, abgerufen am 7. Juli 2024 (englisch).
  19. NFPO Leadership. National Consultative Forum of Political Organizations, abgerufen am 20. Juni 2024 (englisch).
  20. Rwandan Presidency 2017 General. International Foundation for Electoral Systems, abgerufen am 20. Juni 2024 (englisch).
  21. FINAL RESULTS FOR PRESIDENTIAL ELECTION. In: www.nec.gov.rw. Nationale Wahlkommission Ruandas, abgerufen am 3. Oktober 2024.
  22. P.S.D Submits Candidate List for 2024 Parliamentary Elections. In: psd-rwanda.rw. 20. Mai 2024, abgerufen am 20. Juni 2024 (englisch).
  23. a b Komite Nyobozi y’Ishyaka PSD. In: psd-rwanda.rw. Abgerufen am 20. Juni 2024 (kinyarwanda).
  24. James Karuhanga: Varsity don elected to EALA. The New Times, 11. September 2015, abgerufen am 3. Oktober 2024 (englisch).

Licensed under CC BY-SA 3.0 | Source: https://de.wikipedia.org/wiki/Social_Democratic_Party_(Ruanda)
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