Solaris | |
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Java Desktop unter Solaris 10 | |
Entwickler | Oracle |
Lizenz(en) | Software License Agreement |
Erstveröff. | 1991 |
Akt. Version | 11.4 (28. August 2018) |
Abstammung | UNIX → BSD ↳ SunOS UNIX System V Release 4 ↳ Solaris |
Architektur(en) | m68k, SPARC, IA-32, x64 |
Oracle Solaris |
Oracle Solaris[1] ist eine Betriebssystemdistribution auf Basis von SunOS und ein Unix-Betriebssystem. Seit der Übernahme von Sun Microsystems 2010[2] gehört Solaris dem Unternehmen Oracle.
Es ist seit 1990 kompatibel zur System-V-Familie. Frühe Versionen wurden unter dem Namen Unix xx Sun Version yy veröffentlicht. Der Name SunOS wurde erstmals mit der ersten öffentlichen SunOS-3.0 Beta vom 1. Quartal 1986 an verwendet. Die erste Version unter dem Namen SunOS wurde auf Basis von BSD-Unix als proprietäres Betriebssystem für den Einsatz auf Servern und Workstations von Sun entwickelt. Version 5.0 von SunOS wurde auf der Basis von UNIX System V neu entwickelt und der Produktname Solaris eingeführt.
Zum Zeitpunkt der Firmengründung von Sun im Jahr 1982 war der Motorola 68010 noch nicht verfügbar. Weil dessen Vorgängerprozessor Motorola 68000 noch keine Memory Management Unit enthielt, konnte BSD-Unix mit seiner virtuellen Speicherverwaltung nicht auf die Sun-1 portiert werden. Die ersten Motorola-68000-basierten Sun-1-Systeme liefen daher mit einer Unix V7-Portierung des Unternehmens UniSoft. Nachdem der Motorola 68010 verfügbar wurde und später Sun-1-Systeme damit ausgestattet wurden, entwickelte Sun zunächst eine BSD-Unix-Variante, die unter dem Namen BSD-Unix Sun Version xx verteilt wurde. Im Laufe der Jahre wurde sie um viele Eigenschaften von System V erweitert und mit Erscheinen von SunOS-3.0 in SunOS umbenannt. Die von Sun später entwickelte Sun-4-Baureihe mit SPARC-Prozessorarchitektur machte SunOS weiter beliebt, und schließlich war SunOS 4.1.1_U1 das letzte offizielle Release, das noch Rechner der Sun3-Baureihe mit Motorola 68000er unterstützte. Die letzte SunOS-4-Version von 1995 war 4.1.4 und brachte neben Fehlerbereinigung noch Unterstützung für die Maschinen mit MicroSPARC-Prozessor.
Die nicht sehr erfolgreiche Baureihe Sun386 mit Intel-Prozessoren wurde von SunOS in den Versionen 4.0.1 bis 4.0.3 unterstützt. Mit Version 4.1.2 wurde Multiprozessorbetrieb (asymmetrisch) eingeführt.
Die Version 5 von SunOS wurde auf Basis von System V Release 4 neu entwickelt, nachdem Sun Partner von Unix International geworden war. Es wurde mit der grafischen Benutzeroberfläche CDE und Java gebündelt und ab 1992 als „Operating Environment“ Solaris 2.x vermarktet. Es war von Anfang an SMP-fähig.
Die frühen Versionen von Solaris, die noch auf SunOS Version 4 basierten, wurden in späteren Jahren als Version 1.x nummeriert. Nach Version 2.6 wurde die „2.“ weggelassen: Im Jahr 2004 erschien die Version 10 (SunOS 5.10), die man ab Februar 2005 kostenlos bei Sun herunterladen konnte.
Sechs Monate nach Veröffentlichung von Solaris 10 wurden schließlich wesentliche Teile des Quelltextes der nachfolgenden Entwicklerversion von Sun offengelegt und das System als OpenSolaris zum Download freigegeben. Die Weiterentwicklung erfolgte bis August 2010 als freies Betriebssystem. Am 13. August 2010 wurde bekanntgegeben, dass OpenSolaris mit sofortiger Wirkung eingestellt wird.[3][4]
Ein Jahr nach der Übernahme von Sun Microsystems durch Oracle äußerte sich John Fowler (Executive Vice President Systems bei Oracle) Anfang August 2010 zur Zukunft von Solaris. Fowler erklärte, dass 2011 Solaris 11 erscheinen solle und in diesem Solaris zahlreiche Komponenten „erneuert oder grundlegend überarbeitet werden“.[5] Gemäß einer von Oracle veröffentlichten Roadmap[6] sah man den Start von Solaris 11 für die zweite Jahreshälfte 2011 vor. Das grundlegend überarbeitete Solaris sollte demnach auch für 64-Bit-x86-Plattformen verfügbar sein.[7]
Am 5. November 2011 erklärte Jim Laurent in seinem Blog, dass vier Tage später, am 9. November 2011, der offizielle Launch-Day von Solaris 11 sein würde.[8][9] Zu Beginn des Jahres 2017 stellte Oracle die Entwicklung von Solaris 12 ein, stattdessen sollte das Betriebssystem unter dem Projektnamen Solaris 11.next weiterentwickelt werden.[10] Im August und September desselben Jahres wurde jedoch ein Großteil der mit der Entwicklung von Solaris beschäftigten Mitarbeiter entlassen, womit eine Fortführung ungewiss war.[11][12]
Februar 2018 wurde eine Beta zu Solaris 11.4 veröffentlicht. Die endgültige Version ist am 28. August 2018 erschienen.[13]
Anfang 2024 mehrten sich die Anzeichen, dass Kunden für Solaris zwar noch bis 2037 einen Extended Support in Anspruch nehmen könnten, Oracle jedoch keine Minor- oder Major-Releases nach der Version 11.4 mehr veröffentlichen würde, wie heise.de berichtet.[14]
Ab der Version Solaris 7 (SunOS 5.7) bietet Solaris auf UltraSPARC-Prozessoren eine durchgängige 64-Bit-Unterstützung. Am 4. September 1991 wurde eine Solaris-Portierung für die x86-Architektur angekündigt, im Januar 1992 begonnen. Seit dem 23. Juni 1992 ist die IA-32-Version für 32-Bit-x86-Prozessoren verfügbar, welche seit August 2004 auch auf x64 bootet und in Version 10 daher auch 64-Bit-Unterstützung für Prozessoren mit AMD64 oder Intel 64 bietet. Die Solaris-Version für PowerPC wurde nach dem ersten Release (Solaris 2.5.1) zunächst wieder eingestellt, eine neue Portierung begann nach Veröffentlichung von OpenSolaris unter dem Namen Polaris.
Seit Januar 2005 existiert das OpenSolaris-Projekt, das, unter der Leitung von Sun, den Quellcode von Solaris größtenteils unter der Common Development and Distribution License der Öffentlichkeit zur Verfügung stellt. Unter dem Namen OpenSolaris wurden die Quellen für Kernel, einzelne Module und Bibliotheken dann am 14. Juni 2005 als Open-Source-Betriebssystem freigegeben. Im Rahmen dessen soll auch eine Solaris-Version für PowerPC erscheinen. Anfang 2006 wurde von den Entwicklern eine entsprechende Portierung auf die Pegasos-basierte CHRP-Workstation ODW von IBM/Freescale/Genesi bekanntgegeben, woraus jedoch nie ein Release hervorging.
Die Software unter Solaris wird hauptsächlich im Rahmen einer Paketverwaltung mit Hilfe der pkg-Programme (pkgadd, pkgrm, pkgchk, …) verwaltet. Viele Programme, die auf anderen Unix- oder ähnlichen Betriebssystemen wie etwa Linux laufen, können auf Solaris portiert werden. So stellt zum Beispiel das OpenCSW-Projekt[15] tausende von zusätzlichen Software-Paketen für Solaris bereit, welche mit dem Programm pkgutil als Aufsatz auf die bestehende Solaris-Paketverwaltung eingespielt werden können.
Version | Veröffentlichung | Anmerkungen |
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SunOS 0.7 | Februar 1982 |
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SunOS 1.0 | 1983 |
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SunOS 1.1 | April 1984 |
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SunOS 1.2 | Januar 1985 |
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SunOS 2.0 | 15. Mai 1985 |
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SunOS 3.0 | 17. Februar 1986 |
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SunOS 3.2 | September 1986 | |
SunOS 4.0 | 1989 |
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SunOS 4.1.1 | März 1990 |
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SunOS 4.1.2 | Dezember 1991 |
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SunOS 4.1.3 | August 1992 |
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SunOS 4.1.4 | November 1994 |
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Solaris 2.0 SPARC (SunOS 5.0) | Juli 1992 |
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Solaris 2.0 x86 (SunOS 5.0) | Dezember 1992 |
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Solaris 2.1 SPARC (SunOS 5.1) | Dezember 1992 |
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Solaris 2.2 SPARC (SunOS 5.2) | Mai 1993 |
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Solaris 2.3 SPARC (SunOS 5.3) | November 1993 |
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Solaris 2.1 x86 (SunOS 5.1) | November 1993 |
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Solaris 2.4 (SunOS 5.4) | November 1994 |
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Solaris 2.5 (SunOS 5.5) | November 1995 |
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Solaris 2.5.1 (SunOS 5.5.1) | Mai 1996 |
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Solaris 2.6 (SunOS 5.6) | August 1997 |
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Trusted Solaris 2.5.1 | September 1998 |
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Solaris 7 (SunOS 5.7) | 27. Oktober 1998 | |
Trusted Solaris 7 | 2. November 1999 |
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Solaris 8 (SunOS 5.8) | 26. Januar 2000 |
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20. November 2000 |
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Solaris 9 (SunOS 5.9) | 22. Mai 2002 (Für SPARC.) 10. Januar 2003 (Für x86.) |
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Solaris 10 (SunOS 5.10) | 31. Januar 2005 |
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Open Solaris (Sun OS 5.10.1) | 14. Juni 2008 |
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Solaris 11 Express 2010.11 (Sun OS 5.11) | 15. November 2010 | |
Solaris 11 2011.11 (Sun OS 5.11) | 9. November 2011 |
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Solaris 11.3 | 6. Oktober 2015 | |
Solaris 11.4 | 28. August 2018 |
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Befehl zur Anzeige der installierten Solaris Revision (Version): cat /etc/release